Budapest Régiségei 16. (1955)

JELENTÉSEK - Szilágyi János: A rómaikori ásatások fontosabb eredményei Budapest területén és az Aquincumi Múzeum értékesebb gyarapodásai az 1951-53. években : előzetes jelentés 387-426

rührerischen Bewegungen der Sklaven, Bauern und anderen Landesflüchtigen (latrones) so drohend, dass von dem nächstgelegenen (südlichen) Lager die Legio IV Flavia und von Westen Abteilungen der 4 germanischen Legionen herbeieilten. In dem Hof der Lajosstrasse 160 (III. Bez.) haben wir im Zusammenhang mit den Vorberei­tungsarbeiten des Stadtregulierungsplanes For­schungsgraben gezogen. Hier fanden wir einen Ofen datiert durch Münzen des späten Mittel­alters und eine Senkgrube mit Seitenwänden aus römerzeitlichen Steinen, in welche ein Kanal mündete. Der Kanal war mit grossen Steinplatten bedeckt. In einer Entfernung von 190 m hatten wir schon einen Grosskanal durchforscht. Die geringe Entfernung der beiden Grosskanäle von­einander ist charakteristisch für die Bedeutung der Garnisonstadt von Aquincum (BR 14 [1945] S. 454 und Abb. 2: Grundriss; AÉ 78 [1951] 124 — 126). Der südlicher gelegene Kanal ist etwas grösser: 127 cm tief, 78 cm breit (im Innenraum). Das Óbuda (Altofen) des Mittelalters bzw. sein Zentrum schöpfte sein Baumaterial aus den er­schliessbaren Steinresten des Römerlagers und der Garnisonstadt und auch an dieser Stelle ist, auf demselben Niveau mit der Feuerstelle, eine Hof­pflasterung (zur Strasse gehörig?) aus dem Mittel­alter erhalten geblieben. (Das Fundament ist Stein, darüber eine Schotterschicht.) Gelegentlich der Fundamentaushebungen der modernen Arbeiterhäuser in der Kiscelli-Strasse 10 und Korvin-Otto-Strasse 63 (III.Bez.) haben wir Denkmäler von Bedeutung geborgen. Ein hohes Grabdenkmal (Abb. 3) trägt folgende Inschrift: D<is> M<anibus> — C<aius> AEL<ius>ALEXAND - ER<tribu> FABIA <domo> ANCORA-CVS<tos> ARM<orum> LEG<ionis> IUI FL<aviae> — STI­<pendiorum> XXII VIX<it> ANN<os> XLII­C<aius> lVL<ius> FRVGI HERES-FACIENDVM CVRA-VIT. Der verstorbene Zeughaushüter stammt aus der Stadt Ancora. Die Frage ist jedoch nicht entschie­den, wo diese Stadt zu suchen ist. Die drei im nahen Osten liegenden Städte mit dem Namen Ancyra können wir nur annehmen, wenn wir einen orthographischen Fehler voraussetzen. Auch in Mauretanien gab es einen Mons Ancorarius. Auf Grund der tribus-Angabe ist es jedoch wahrschein­licher, dass der Hüter des Zeughauses aus Ancyra stammte. Fabia Ancora: CIL III. 6118, 12489, 10497, 10499; BR 6, 120; 7, 26. W. Kubitschek, Imp. Rom. trib. descr., 252—253. Von grosser Trag­weite ist dieser neuerliche Beweis des Aufenthaltes der Legio IV Flavia in Aquincum. Demgemäss ist es eindeutig festgestellt, dass sie von ihrem stän­digen Lagerplatz an der unteren Donau während der Jahre 162—166 das Aquincumer Gebiet betre­ten hat, als die hiesige Legion grösstenteils an die kleinasiatische Front gesandt wurde. Ritterling, op. cit. 1544—5. Das erste Auftreten der Legio IV Flavia in Aquincum muss unverändert um die Wende des I. und IL Jahrhunderts angenommen werden, da die mit ihrem Stempel versehenen Ziegel mit den gestempelten Ziegeln der in den Jahren 103—107 hier tätigen LEG< io > X G< emina > zusammen vor­kommen (BR 13. [1943] 533). Sogar im Ofen der Kiscelli-Strasse hat L. Nagy Ziegel mit dem Stem­pel der IV. Flavia gefunden ; dieser Ofen aber war bis Anfang des IL Jahrhunderts in Gebrauch. So liegt die Vermutung nahe, dass, ähnlich Brigetio, auch das Legionslager Aquincum von 3 (eventuell 4) Legionen bzw. deren Abteilungen erbaut wurde. (Einwände von A. Bet^ und R. Noll: Festschrift f. R. Egger, Beiträge z. alt. europ. Kulturgesch. IL S.188. Klagenfurt 1953.) In diesen kriegsgeschichtlichen Hintergrund fügt sich gut das Brustbild des Reliefs, besonders die Haartracht des Verstorbenen, welche an den Vollbart des Kaisers Hadrian erinnert. Diese Mode konnte — wie die Modeströmungen im allgemeinen — wohl ein ganzes Menschenalter später nach Pannonién gekommen sein (G. Erdélyi: Die Ornamentik der pannonischen Grabmäler, S. 21, Anm. 29 ungarisch). Die Inschrift eines anderen schmalen und hohen Grabmales (Abb. 4), welches in der Kiscelli­Strasse 10 gefunden wurde, ergänzen wir auf folgende Weise: D<is> M<anibus> — VAL.<erius> PROCLIANVS V<ir> E<gregius? PE<rfectissi­mus?> — Q<ui> V<ixit> ANN<is> LXX M<ensi­bus> X D<iebus> X-AVRELIA PROCLA CO­N1VNX ET FLAV1VS - PROCLIANVS MILES - LEGdonis> I ADIVT<ricis> F1LIVS-VNA CVM MATRE-PATRI CARISSIMO-F<acien­dum> C<uraverunt>. Auf die östliche Herkunft der Procliani wurde von uns schon bei anderer Gelegenheit hingewie­sen. (BR 15 [1950] 523. — Das Zeichen der Zuge­hörigkeit zum Ritterstand ist mit solchen Ab­kürzungen seit Sept. Severus üblich : R. Caanat, Cours d'épigr... S. 112., Anm. 2. Im Laufe der Bautätigkeit an den neuen Häusern haben wir ein sehr beschädigtes Grabsteinfragment gefunden. (Abb. 5.). Ihre ergänzte Inschrift lautet: ...M<arcus> SAEN[i]-VS N[e]POT-IANVS HAS —T<atus centurio> L<egionis>II AD<iutricis> -ET FL<avia> FESTA-PARENTES FlLl<o>­DVLCIS<simo?>; (Der erhalten gebliebene Teil des Grabmals ist 40—49,5 cm hoch.) Noch unvollständiger ist ein anderes, bei dersel­ben Fundbergung zutage gekommenes Grabmal­fragment. (Abb. 6). Von den erhalten gebliebenen 10 Buchstaben ist nur die vorletzte Zeile irgendwie verständlich: P<rimus> P<ilus> Leg<ionis>. .. Hess es errichten, wahrscheinlich seinem Vater. Die letzte Zeile ist vielleicht folgendermassen zu er­gänzen: P<atri>F<ecit>? (In der ersten Zeile dürfte das erhalten gebliebene... VS-Buchstabenpaar die Endung des Nomens des Centurio vom höchsten Rang, das A der Anfangsbuchstabe seines Kogno­mens gewesen sein. Das Bruchstück ist 45 cm hoch, 60 cm breit.) Am Fundort der Steindenkmäler wurde im Laufe des IL — III. Jahrhunderts in sukzessiver Bautätig­keit eine Gruppe von 4 römischen Wohnhäusern er­422

Next

/
Thumbnails
Contents