Budapest Régiségei 16. (1955)

JELENTÉSEK - Szilágyi János: A rómaikori ásatások fontosabb eredményei Budapest területén és az Aquincumi Múzeum értékesebb gyarapodásai az 1951-53. években : előzetes jelentés 387-426

JÁNOS SZILÁGYI WICHTIGE ERGEBNISSE RÖMERZEITLICHER AUSGRABUNGEN IM GEBIET VON BUDAPEST UND WERTVOLLE BEREICHERUNGEN DES MUSEUMS IN AQUINCUM IN DEN JAHREN 1951-1953 (VORLÄUFIGER BERICHT) Die Abteilung für Altertumskunde des Histo­rischen Museums von Budapest (Museum in Aquincum) führte seit ihrem 60jährigen Bestehen ihre grössten Ausgrabungen im Laufe der Jahre 1951 — 1953 aus, um im Auftrag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften den grösseren Teil der Reste des sogenannten „Legatenpalastes" — einer prunkvollen luxuriösen Villa auf der Schiffs ­werftinsel von Óbuda (Altofen) — freizulegen. (Das Museum in Aquincum wurde am 12. VI. 1953 als wissenschaftliche Institution mit dem Budapester Archäologischen Institut vereinigt). Ausser den Aus grabungsarbeiten am Legatenpa­last gelang es uns, noch andere Arbeiten zur Ber­gung historisch wertvoller Funde durchzuführen. Unser vorläufiger Bericht ist in geographischer Reihenfolge geordnet und verläuft aus südlicher Richtung nach Norden. Auf dem Baugrund in der Szépvölgyistrasse 41 haben wir gelegentlich der in Angriff genom­menen Bebauung wichtige Denkmäler geborgen. Besonders erwähnenswert sind eine Steinstatue Jupiters, die man sich auf einer 4 m hohen Säule mit Sockel stehend vorstellen soll und eine von aus­gezeichneter Arbeit zeugende Bronzestatuette des Herkules. Die Säule krönende Statue ist von halber Lebensgrösse. Es wird beabsichtigt, die ergänzte Kopie der in mehreren Bruchstücken zutage ge­kommenen Jupitersäule vor dem Museum von Aquincum aufzustellen, und so dem Beispiel des Mainzer prächtigeren und höheren Urbildes zu fol­gen (E. Neeb, Saalburg Jahrbuch 3, 1912, S. 99 — 100 und Abb. 51). In der Siedlungsanlage einer Ziegelfabrik (III. Bez. Bécsistrasse Nr. 134 —136) haben wir (in aufgebrochenem, gestörtem Zustand) einen Stein­sarg gefunden. Die Inschrift ergänzen wir folgen­derweise: AVREL<io> MUCIANO VET<erano> DOMO - T<h> - RAC1A QUI VIXIT ANN<is> LXX - M<ensibus> X DIEB<us> IUI AVRELIA - DOMNINA CONIV<n> X PIENTIS - S1MO F<aciendum> C<uravit.> Die Ergänzungen stehen in Klammern. Die fünf Reihen der Inschrift sind durch Gedankenstriche getrennt. Die stark löcherige Oberfläche des Inschriftfeldes ist 93,5 cm lang. Der Veteran-Ehemann und seine Gemahlin tra­gen denselben Gentilnamen (Aurelius Aurelia). Dies lässt die Vermutung zu, dass Domnina zuerst als Sklavin in den Besitz des Mucianus geraten ist, ihr Herr sie aber frei gelassen und später sogar eine gesetzliche Ehe mit ihr geschlos­sen hat. Der frei gelassene Sklave erhielt nämlich in der Regel den Familiennamen des einstigen Besitzers. Diese Sarginschrift kann aus der Zeit des Alexander Severus (222—235) oder aus etwas späterer Zeit datiert werden, da unser Veteran aller Wahrscheinlichkeit nach identisch ist mit jenem Aur <elius> Mucianus, der noch als Soldat der iL Hilfslegion einen Votivaltarstein in Szent­endre errichten Hess (CIL III 15171. Berichtigung von L. Nagy. AÉ 52, 1939, 144. Die abgebrochenen Teile der Inschriften bringen wir in eckigen Klam­mern). Dem Namen der Legion wurde der Beiname Severiana gegeben und solche Beinamen trugen die Legionen in der Regel während der Regierungs­zeit des genannten Kaisers. (G. Bersanetti, Athe­naeum 18 [1940] 111.) Die Zeit der das Inschriftfeld an den zwei Seiten abschliessenden barockartigen Randornamentik: an Sarkophagen (in datierbaren Fällen) : 230, 240, 267 und 280 u. Z. (Zuletzt L. Nagy, BR 14 [1945] 543—544). Die Heimat des Verstorbenen mag im Gebiet des heutigen Bulgarien gewesen sein; auch seine Gemahlin stammte wahrscheinlich aus dem Osten. (Die Träger des Domninos-Namens sind östlicher Herkunft: P.—W., R.E Domninos c, 1521—6.) In der Nähe ist ein Altarstein zum Vorschein gekommen (Abb. 2). Die Höhe des Altarsteins beträgt 101,5 cm. In der Unterseite Dübelloch 4x4 cm, 6—7 cm tief, in der Deckfläche ein Loch von 6x6 cm und 9 cm Tiefe. Die Inschrift lautet: I<ovi> 0<ptimo> M<aximo> —P<ublius> AEL<ius> CA-RVS - VET<eranus> LEG<ionis> II-ADI­<utricis> P<iae> F<idelis> ANT—ONINIANA<e> -PRO SALVTE-SVA SVORVM-QVE OM­N1VM—V<otum> S<olvit> L<ibens> M<erito>. Der Beiname Antoniniana datiert die Erfüllung des Votums aus der Zeit der Kaiser Caracalla oder Elagabal (211—222). Ein Nachkomme dieses Ve­terans dürfte vielleicht jener Ael<ius> Carus ge­wesen sein, der als Adjutant des Statthalters, ein Steinaltärchen stiftete (im Jahre 230 u. Z.) (B<ene> fdciarius> leg<ati>... BR 15 [1950] 459—460. Zu den Kriegszügen der Legion um 210: Ritterling, P. W. - R. E. Legio, IL Teil 1450-1. Spalte. Der Aufenthalt der Legio IV Fla via in Aquincum in den Jahren 203—209: AÉ 78.1951.135 [Anm.]) Die erste Wertung der im Gebiet von Aquincum geführten Kämpfe „adversus defectores et rebel­les": Dmitrep, AÉ 80.1953.88. Die alte Leiblegion von Aquincum zog um 207 wahrscheinlich mit beinahe allen ihren Einheiten in einen weit entfernten Feldzug (gegen die Briten?). In ihrer Abwesenheit wurden jedoch die auf­421

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