Budapest Régiségei 16. (1955)
TANULMÁNYOK - B. Thomas Edit: Az aquincumi palaestrák 89-103
Macellum wurden aus grossen Kalksteinplatten ohne Fundamentierung auf dem planierten Schutt erbaut. Auf diesen grossen Kalksteinplatten sind die Rinnen der Schiebetüren der einzelnen Buden sowie die Eintiefungen der Scharniere noch gut sichtbar. Ebenfalls ohne Grundmauern wurde das in der Mitte des Macellum befindliche runde Gebäude des Aedilis, der Tholos, errichtet. Die an mehreren Stellen zum Vorschein gekommenen Funde lassen darauf schliessen, dass wahrscheinlich am Ende des III. Jahrhunderts die Gebäude verwüstet wurden und danach in der Stadt eine Periode des erneuten Aufstiegs begann. Die verfallenen Gebäude wurden renoviert oder manchmal an ihre Stelle sogar neue erbaut. Dies geschah auch, anscheinend in der Mitte des III. Jahrhunderts, mit dem aus einer Palaestra zu einem Macellum umgebauten Gebäude. Das Gebiet des Macellum war nach L. Nagy im I. Jahrhundert ein freier Platz. An der Nordseite ist noch heute die gut fundierte Basis einer Statue sichtbar. Diesen kleinen Platz (ca. 5x11) bezeichnete B. Kuzsinszky als Forum, was aber kaum richtig ist, da er zu klein und sehr eingekeilt ist. Der kleine Platz mit der Statue bestand unserer Meinung nach sowohl zur Zeit der Palaestra als auch zur Zeit des Macellum, und in beiden Fällen war er ein Verbindungshof, zuerst zwischen dem Bad und der Palaestra, später zwischen dem Bad und dem Macellum. Der zweite grössere Gebäudekomplex, womit wir uns befassen wollen, befindet sich im südöstlichen Teil des Ruinenfeldes. Im Norden wird er von der E-Strasse, im Westen von der F-Strasse begrenzt. Hier befand sich das zweite öffentliche Bad der Zivilstadt. Interessant dabei ist, dass eine Mittelachse ihn in zwei symmetrische Teile mit gleichmässig verteilten Räumen trennt. Es standen also hier den Frauen und den Männern separate Baderäume zur Verfügung. Dass es ein öffentliches Bad war, kann kaum bezweifelt werden. Ausser den Ausmassen des Gebäudes beweist dies seine Einteilung. Im östlichen Teil war das Bad der Männer mit dem Eingang im Hof Nr. XI. Die im Westflügel des Gebäudes befindliche Abteilung der Frauen war besser abgegrenzt. Der grösste Teil des Bades konnte nur von der Männerabteilung aus betreten werden, so war z. B. ein Eingang zur Natatio nur auf dieser Seite vorhanden. Dieses ungedeckte Schwimmbassin wurde scheinbar von Frauen nicht aufgesucht. Von unserem Standpunkt aus sind besonders die Zusammenhänge zwischen dem Bad und dem in der Literatur als „Grosshaus" bezeichneten Gebäude von Bedeutung (Abb. 4). Schon Kuzsinszky dachte an Zusammenhänge zwischen den beiden Gebäuden als er feststellte: ,,... die Zusammenhänge zwischen den beiden Gebäuden können kaum bezweifelt werden. Leider wurde weder in dem einen noch in dem anderen eine Inschrift gefunden, die einiges Licht darauf werfen würde." Wie, im weiteren hingewiesen wird, besitzen wir glücklicher 102 weise doch eine Inschrift, die uns über die Zusammenhänge und die Bestimmung der beiden Gebäude aufklärt. Neben der östlichen Abschlussmauer des öffentlichen Bades führt parallel zu ihr ein enger Korridor in den grossen viereckigen Hof hinter der Apsis. Hier war, wie wir noch sehen werden, ein kleinerer Turnplatz (Nr. XXII). Dieser Hof war von der F-Strasse durch eine auf demselben Niveau befindliche, zweifach gegliederte Reihe von Räumlichkeiten getrennt. Ihre Mauern bestanden, nach den dünnen Grundmauern zu schliessen, aus Holz und waren wahrscheinlich Buden mit der Front zur Strasse. Die inneren Räume gehörten zum Hof des Bades. Der Hof Nr. XXII hatte neben den Verkaufsbuden und auch südlich von ihnen einen schmalen Eingang, vielleicht für diejenigen, die den Turnplatz nur für Leibesübungen in Anspruch nehmen wollten. Neben dem Eingang befand sich ein sehr schön gebautes und interessantes Einzelbad. Das Gebäude wurde zuerst von Kuzsinszky, später von L. Nagy beschrieben: letzterer erörterte auch eingehend den in diesem kleinen Bad befindlichen Mosaikboden: „Von der Südwestecke des Hofes führten zwei Stufen zu einer Tür mit zwei Flügeln. Ausserdem besass das Bad eine Hintertür. Das Bad ist auch durch seinen Mosaikboden interessant, doch wurde dieser beschädigt, es entstanden Lücken in ihm, die mit Kalkmörtel oder Ziegelstücken ausgebessert wurden. Zum Glück blieb der grössere Teil des Mosaikbodens intakt und verdient eben wegen der figuralen Verzierung besondere Beachtung." Am Mosaikboden des Bades ist eine Palaestraszene dargestellt (Abb. 5): ringende Athleten und die Gestalt des Meisters. In der rechten Hälfte des Bildes erblicken wir einen Palmzweig als Symbol des Sieges und darüber sind drei Strigili aufgehängt. Am Mosaikboden sind noch ein Ölkrug und darunter auf einer Konsole eine Schüssel sichtbar. Alle diese Gegenstände gehörten zur Ausstattung einer Palaestra. Das Einzelbad, dessen Bassin sehr klein ist, schliesst sich organisch der Palaestra des zweiten öffentlichen Bades an, sein Mosaikboden ist ebenfalls mit einer Palaestraszene ausgeschmückt. Dieses Bad erfüllte anscheinend eine ähnliche Bestimmung wie die italienischen, wo Einzelbäder von den Vornehmeren aufgesucht wurden, doch könnten sich auch die Turner der Palaestra den Sand und das Öl hier abgewaschen haben. Zu dem sogenannten Grosshaus gehörten also die Räume Nr. XX, XXI, XXII, XXIII, XXIX. Von dem Hof Nr. XXII und dem Einzelbad Nr. XXIII konnten wir bereits feststellen, dass sie Teile des zweiten öffentlichen Bades waren. Somit verbleiben von dem sogenannten Grosshaus nurmehr die Räume XX, XXI, und XXIX. Nr. XX bezeichnet den Eingang eines gepflasterten ungedeckten Hofes; von hier führten Türen in die Räume Nr. XXIX, XXI und XXII. Der grosse Saal Nr. XXI gehörte noch zum Bad. In