Budapest Régiségei 15. (1950)
ÉRTESÍTŐ - Szilágyi János: Új adatok Aquincum és Pannónia hadtörténetéhez 516-534
Ziegelstempel bloss formell in Erwägung ziehen, müssen wir die Aufmerksamkeit auch noch auf weitere TruppenkörperNamen hinlenken. So könnte fürwahr dieser Ziegelstempel die Verkürzung des Namens der c(ohors) A(lpinorum ?) s(ecunda ?) sein. Auch auf den mit Inschriften versehenen Steindenkmälern kommt es vor, dass im Namen der Truppenkörper die Seriennummer nach dem Volksnamen steht. (Anm. 37). Wir sehen einstweilen dennoch die Hand der Formation des Bogenschützen-Volkes in den in Frage kommenden Ziegelstempeln, auch, mit Bezug darauf, dass die ständige Garnison von Cannabiaca (im II—IV. Jh. n. Chr.), diese Bogenschützen-Formation mit ihren vielerlei Ziegelstempel-Typen, direkt als ein Ziegelstreicherspezialisten-Truppenkörper anzusehen ist, wie es z. B. noch die VII. Kohorte der Breuker in Pannonién war. Aus diesem Grunde ist das Vorkommen ihrer Erzeugnisse in weitem Umkreise zu erwarten. Wenn aber die Buchstaben A und S in den bezüglichen Ziegelstempeln gemeinsam eine Verkürzung bedeuten sollten, stände hinter der Verkürzung AS der Volksname As(turum). Wahrlich, nicht weit von Carnuntum, jedoch bereits in einer anderen Provinz (in der nordöstlichen Ecke des Noricum, bei Zeiselmauer) stationierte vom Zeitalter des Traianus an bis zum IIP Jh. die »cohors I Asturum« genannte Formation, die aber eventuell, aus dem Aquincumer Grabstein eines ihrer Männer folgernd, sich in der ersten Hälfte des III. Jh. n. Chr. auch weiter östlich betätigte (Anm. 38). Nur wäre eben die Verkürzung des Wortes A stumm bloss mit seinen zwei Anfangsbuchstaben auffällig (die übliche Verkürzung wäre A ST) .Im übrigen käme man mit der Lösung des Ziegelstempels : C. V. S, in Anbetracht des Punktes zwischen dem V und dem 5, keinesfalls auf den Truppennamen : c(ohors) (I) As(turum). Bestimmt als eine Arbeit der cohors I Aelia sagittariorum (Anm. 39) halte ich den in der Literatur bereits publizierten, 34* aber irrtümlich folgendermassen entzifferten Ziegelstempel : C. I. IVE. (V und E Ligatur, zusammengeschrieben), resp. : COH. I. IVE. Jedenfalls können wir ernstlich auf den Truppenkörper-Namen : coh(ors) I Ve(netum) nicht denken. Demgegenüber aber fallen einer ganz anderen Beurteilung anheim die auf dem Bilde B unter No. 6 und 10 vorgelegten Ziegelstempel: CAS. CRIS (Anm. 40). Die Ergänzung Abramic's : Cas(siae) Cris(pinae) bleibt auch weiterhin gültig. Auf ein anderes Blatt gehört auch das Meisterzeichen : C. A>S. (Anm. 40) auf einem Eszéker Tonlämpchen. Im Anschlüsse daran wollen wir uns des Ziegelstempels : IVN CAS einer Privatfabrik erinnern (Fundort : Poetovio) . In Verbindung mit dem Ziegelstempel C. V. S, dessen Fundorte Aquincum, Carnuntum, Vindobona sind, haben wir noch folgendes zu bemerken. In Aquincum wäre dieser Ziegelstempel mit grösserer Wahrscheinlichkeit wie sonstwo auf folgenden Truppennahmen zu ergänzen : c(ohors) A (Ipinorum) s(ecunda) , da in der Hauptsadt OstPannoniens das »IL alpine Fussbataillon« auch mit noch weiteren Denkmälern vertreten ist. Jedoch wäre der in Frage stehende Ziegelstempel auch, in sich betrachtet, auf den Namen folgender Formation : c(ohors) V S( ?) lösbar. Bei dieser Voraussetzung müsste man den zweiten Buchstaben nicht als kopfständig ansehen, hingegen kennen wir aus den Garnisonen Pannoniens keine V. Kohorte eines Volkes, dessen Name mit einem S beginnt. Den Ziegelstempel von Szöny CORTA. VI. .. (Anm. 44) versuchte ein Forscher wie folgt zu ergänzen : cö(ho)r(s) I A(elia) . . . Wir können dieser Auffassung nicht beipflichten, da von dem Wort S(agittariorum) unbedingt noch ein-zwei Buchstaben vorhanden sein müssten, ist doch dieses Wort der Bestimmungsname des Truppenkörpers. Die Erörterung dieser Frage würde aber notwendig machen, eine Übersicht über die Verknüpfung dieses Ziegelstempels mit den Offiziers-Ziegelstempeln aus dem Zeitalter des Valeniinianus I. zu gewinnen. 531