Budapest Régiségei 15. (1950)

ÉRTESÍTŐ - Szilágyi János: Új adatok Aquincum és Pannónia hadtörténetéhez 516-534

VIII. Die CORTA VICEN, das QUADRI­BURGIUM und sonstige sich anreichende Ziegelstempel. Die im Bilde A, bzw. C unter den Num­mern 13, bzw. 10 vorgestellten Ziegelstem­pel ergeben zusammen diesen vollständigen Originaltext : CORT [A] VICEN (das E und das N zusammengeschrieben). Da auch ein VINCENTIA Ziegelstempel bekannt ist (Bild A, bzw. C, No. 12, bzw. 7 und 9), ist es unseres Erachtens nach sicher, dass im Stempel CORTA VICEN der fehlende Buchstabe A 7 vergessen wurde. Aber zwi­schen dem Stempel VINCENTIA und den Offiziers-Ziegelstempeln aus dem Zeitalter des Valentinianus I. hat bereits ehedem Andreas Alföldi die Gleichaltrigkeit fest­gestellt (Anm. 45). Aus diesem Zusammen­hang sind bloss die Ziegelstempel CORTA VICEN und QUADRIBURGIUM weg­geblieben. Auf Grund des dem Worte CORTA folgenden Wortes VI(n)CEN(tia) und der bei einem Typ (Bild B. No. 2) nach dem Worte quadribur(gium) sichtbaren ARA [n ?]-Verkürzung wären auch diese zwei Ziegelstempel offenbar in die Gruppe der Offiziers-Stempel aus dem Zeitalter des Valentinianus I. einzureihen. In Hinsicht der speziellen Lösung einzelner Ziegelstem­pel-Sorten bleiben die Probleme auch weiter­hin bestehen. So würden wir z. B. den Ziegel­stempel CORTA VICEN am liebsten wie folgt ergänzen: Co(ho)r(s) I A(lpinorum) Vi(n)cen(tiae) (Anm. 48). G. Finály sah an der dritten Stelle des Ziegelstempels einen K Buchstaben, und löste die Sache folgen­dermassen : C(aii) Octavi c(ohors) H(er­culensium) . Wir beobachteten aber entschieden ein R anstelle des K und das Bestehen der Buch­stabengruppe VICEN am Ende des Ziegel­stempels kann auch nicht bezweifelt werden. Die Notifia dignitatum verzeichnet Vin­cmZîa-Ortsnanien (Anm. 50), und so suchte Mommsen den Ort-Vincentia direkt bei Aquincum (Anm. 52). Wahrlich sah ich in Budapest in der Lánchíd-Gasse No. 15 und 17 (am Pusse der Ofner Festung), als (neu­zeitliches) Pflaster des Hofes niedergelegt, Ziegel mit dem Vincentia-Stempel (aber ohne Spuren von Mauern aus der Römer­zeit), und mit solchen Stempeln versehenen Ziegel kamen auch aus anderen Stellen von Budapest hervor, wie sie aus mehreren anderen Orten Pannoniens bekannt sind. In den Ziegelstempeln der II. italischen Legion ist die Abkürzung A EAR, wie ich meine, so zu lesen : a La(u)r(iaco) ; s. Anm. 46. Der Stempel VEN (aus Lauriacum) muss allem Anscheine nach so buchstabiert werden: VIN(centia). Diese Ziegelstempel : quadriburgium, auf Grund der unter No. 3751 (CIL III) dargestellten Varianten (zweizeilig ; in der unteren Zeile : LÉGII AL) leitete Ludwig Nagy aus dem Zeitalter des Kaiser Diocle­tianus ab. Mit Hinweis auf den Ziegel­stempel : QVADRIBVR AR A bestär­ken wir eben darin die Voraussetzung des Mitarbeiters des Lateinischen Inschrif­ten-Archivs, dass das Quadriburgium und ähnliche Ziegelstempel auf Befehl des Valen­tinianus I angefertigt wurden. Auch der Valentina-Ziegelstempel ist als Ortsname zu beurteilen. Ein ähnlicher Orts­name ist aber (meines Wissens nach) ganz gewiss nicht bekannt. Dementgegen ist es aber auch wahr, dass wir den antiken Namen mehrerer, in Pannonién bereits aufgedeckter Niederlassungen aus der Römerzeit nicht kennen. Ein Verstorbener aus dem I. Jh. ent­stammte nach einer Carnuntumer Inschrift (CIL III 4486) einer Ortschaft VAL . . . Wer bürgt dafür, dass diese Verkürzung des Ortsnamens nicht auf den Namen Valentina anwendbar wäre? Siehe noch : Dessau, ILS 878. Mit der letzten Verkürzung an diesen Offiziers- Ziegelstempeltypen aus dem Zeit­alter des Valentinianus I. ist überhaupt entweder der Rang des Kontrolloffiziers oder die Ziegelerzeugungstelle bezeichnet. Demnach sind meines Erachtens nach die übrigen einschlägigen Ziegelstempel-Sorten wie folgt zu ergänzen : Ap (parante) Lup­piano ord(inario), Ap(paratu) Luppiani ord(inarii), s. Anm. 54, 56—57. 532

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