Budapest Régiségei 15. (1950)
ÉRTESÍTŐ - Szilágyi János: Új adatok Aquincum és Pannónia hadtörténetéhez 516-534
V. Bautätigkeit einer unbekannten »ala L( ?)« in »Aquincumi. Der auf der Tafel A unter No. 3 und 4 dargebrachte Ziegelstempel (AL und LA, der Buchstabe L ist umgedreht, nach rückwärts gekehrte Schrift) stammt (unseres Erachtens nach) von dem Anfertiger eines Ziegelstempels (A T. L, Anm. 23) aus Szombathely und eines anderen aus Lauriacum (Anm. 25, »AI,«) . Die in Form eines T geschriebene Seriennummer I ist übrigens ein gewöhnlicher Fall. Uns ist jedoch bisher bloss eine einzige selbständige Reiterformation : Ala Longiniana (Anm. 24) bekannt, deren Volksname mit dem Buchstaben L begann (auf Grund anderer Denkmäler), die jedoch durch Kaiser Vespasianus aus der Reihe der Truppenkörper des Römischen Reiches gestrichen wurde. Bis zum Erscheinen eines gesprächigeren schriftlichen Denkmals ist es demnach uns anheimgestellt, jenes Volk uns vor Augen zu halten, dessen Name mit einem L beginnt, und auf dessen Formation wir die Ziegelstempel AL und LA von Budapest, Lorch und Szombathely beziehen. VI. Die Tätigkeit der A (la) (I) Cfannenefatium ?), resp. (I) C (ommagenorum ?), C(ypriae ?) oder C(yrenaicae ?), bzw. Cfretum ?) in Aquincum.. Der im Bild A unter No. 5 dargestellte Ziegelstempel (A C) ähnelt, was sein Äusseres betrifft, dem vorher besprochenen Ziegelstempeltyp. Aber wir dürfen (unserer Meinung nach) einstweilen nicht daran denken, dass hinter den AC und AL Ziegelstempeln der nämliche Truppenkörper verborgen wäre, höchstens dass wir auf Grund des gleichen Rahmens eine Zeiteinheit voraussetzen dürften. Zur Ergänzung dieses Ziegelstempels müssten wir daher ein Reiterbataillon in Betracht ziehen, dessen Name mit einem C beginnt. Über die Tätigkeit des »ersten Canne«ß/ates-Reiterbataillons« im nordwestlichen Teile Pannoniens haben wir zwar Angaben, doch in Aquincum wäre, dies sein erstes Denkmal. Die Ala I Ulpia contariorum könnte nur erzwungener Weise zur Sprache kommen, obzwar sie in anderen Teilen Pannoniens eine Rolle spielt, und auch auf Inschriften unterbleibt oft ihr Attribut Ulpia. Wir empfinden auch in diesem Falle, entsprechend der Reiter und BogenschützenNatur des um Aquincum wohnenden feindlichen Volkes, am natürlichsten die Ergänzung auf den Namen eines aus einem mit gleicher Geschicklichkeit behafteten kleinasiatischen oder afrikanischen Volke gebildeten Truppenkörpers, obzwar ein weiteres Lebenszeichen einer solchen Formation bisher überhaupt unbekannt ist. VII. Zu den gestempelten Ziegeln der »Cohors I Aelia sagittariorum«. Das »erste Bogenschützen-Fussbataillon des Kaisers Aelius Hadrianus »hinterliess an zahlreichen Stellen die gestempelten Ziegeldenkmäler (Anm. 34) seiner militärischen Bautätigkeit, von welchen mehrere Typen durch die Fachliteratur bereits in Evidenz gehalten wurden. Aber dieser Kohorte urteilen wir auch noch einige andere pannonische Ziegelstempel zu. Die im Bild B unter No. 3 abgebildeten Ziegelstempel versuchen wir wie folgt zu ergänzen : C(ohors) A(elia) S(agittariorum) . Bloss aus der Literatur kenne ich diesen ähnlichen Ziegelstempel: C A S S (Anm. 36—37) aus Camuntum, den wir ebenfalls von dem erwähnten Volks-Bataillon : c(ohors) (I) A(elia) s(agittariorum) S(everiana ?) herleiten. Ähnlich beurteile ich diesen Ziegelstempel : C. V. S. Seine Dösung ist meines Erachtens nach : c(ohors) (I) A(elia) s(agittariorum). Dabei wäre der Buchstabe A köpf ständig. Wenn wir von dem Hintergrunde der Garnisons-Geschichte Abstand nehmen, und die Lösungsmöglichkeiten dieser 530