Budapest Régiségei 15. (1950)
ÉRTESÍTŐ - Szilágyi János: Új adatok Aquincum és Pannónia hadtörténetéhez 516-534
JÁJSTOS SZILÁGYI NEUE BEITRÄGE ZUR PANNONISCHEN GARNISONS-GESCHICHTE. I. Die »Legio V Macedonica« in »Carnuntum« ( ?). Die Lesart des unter No. 8 der Tafel B dargestellten Ziegelstempels (= CIL III 11450 ?) ist : LVMA (der Buchstabe A in das M eingeschrieben), das heisst : L(egio) V Ma(cedonica) . Diesen Ziegelstempel habe ich in einem Exemplar im Museum Carnuntinum (Deutsch-Altenburg) abkopiert. Sein Fundort ist demnach Carnuntum, was uns überrascht. Man dürfte kaum annehmen, dass dieser Ziegel, in Verlust geraten, aus Siebenbürgen in dieses lokale Museum seinen Weg fand. Dieser Ziegelstempel bestätigt, dass die ständige Legion von Potaissa (Torda), zumindest aber eine ihrer Abteilungen, sich bei diesem höchsten Heeres-Stützpunkt der quadischen-markomannischen Grenze betätigte und da baute. Da wir durch diesen Ziegelstempel bereits sicher über einen gestempelten Ziegel von der V. macedonischen Brigade aus Carnuntum verfügen, muss man die Erklärung eines von hier stammenden anderen Ziegelstempels neuerdings nachprüfen, da wir ihn bisher als das Erzeugnis-Zeichen einer privaten Fabrik betrachteten. Dieser Ziegelstempel ist : L VIVLIO ADN A T [oj. Die Buchstaben iV und A ineinander geschrieben (Anm. 28). Das Bestehen des kleinen o-s am Ende des Stempels ist ungewiss. Die Ergänzung ist unseres Erachtens nach jetzt nicht mehr : Lu(cio) Iulio AdnaftoJ, sondern folgende : L(egio) V [M(acedonica)] Iulio Adnat[o] , oder .... Adnamat[o], mehrfache Ligatur vorausgesetzt. Unseren gestempelten Ziegel fand man im Inneren des Legionslagers von Carnuntum in zwei Exemplaren. Für den das Wort Macedonica bedeutenden Buchstaben M war im Stempel Raum, wurde daher entweder bis zur Unkenntlichkeit verwischt, oder der den Stempel schneidende Vorfahr vergass seiner. . In der Geschichte der Feldzüge der V. mazedonischen Brigade bietet sich für sie überhaupt eine einzige Gelegenheit, bei Carnuntum in Aktion treten zu können. Sie nahm laut Zeugnis einer Grabinschrift (Anm. 32) aus den Jahren vor 170 n. Chr. an einer »ex[pedi]t(io) Germ(anica)«, mithin an einer Diversion gegen die weit in das Römische Reich eingedrungenen germanischen Stämme teil. Auch ihre Camuntumer Ziegelstempel-Denkmäler verraten Eingetümlichkeiten, die auf die Mitte des IL Jh. n. Chr. hinweisen (zweizeilige Aufseher-Namen, Verwandschaft mit den vom ersten Potaissa-er Baue herrührenden Ziegelstempeln). II. Die »legio V Iovia« auf dem Gebiete »contra Aquincum« und in »Rittium«. Kaiser Diocletianus stellte den vier alten pannonischen Legionen zwei neue mit den Namen V Iovia und VI Herculia bei. Das 527