Budapest Régiségei 14. (1945)

Szilágyi János: Az aquincumi helytartói palota : az 1941. évi ásatások az óbudai Hajógyárszigeten 29-153

Diese Mosaike waren aus zweierlei (hellen und dunklen) Steinchen zusammengelegt. Das Mosaik im Raum VI. (Bilder 8. u. 40.), welches nur in einem kleinen Bruchstück erhalten geblieben ist, zeigte vier Farben (gelb, blau, weiss, orange). Im allgemeinen ist die geometrische Verzierungsweise für sie charakteristisch. Unser vollständig blossgelegter Mosaik ­fussboden (Bilder 34—35.) hat zahlreiche im Entwerfen verwandte Analogien aus den verschiedenen Teilen des römischen Welt­reiches. 22 Alldas wurde aus dem I. und II. Jh. n. Chr. datiert. Das Mosaik im Raum II. (Bild 2,37—39) scheint ebenso im II. Jahr­hundert verfertigt worden zu sein. 23 Die nächste Analogie (in Rudstone, England) zum Mosaik im Raum VI. (Bilder 8. u. 40.) stammt von der Wende des I. und II. Jh. 24 n. Chr. Das Mosaik mit den Biskuitmustern (Bild 19) hat — nach unserem Wissen — eine nähere Analogie in Ostia, eine nicht spätere Arbeit, als das II. Jh. n. Chr. 25 Die Steinchen unserer Mosaike sind ohne Ausnahme aus natürlichen Gesteinsorten (Kalkstein, seltener Bazalté). Sie wurden in einer 7—9 cm dicken Terrazzoschicht ein­gebettet. III. Wandmalereireste. Die Wände in unserem Gebäude waren im allgemeinen bemalt. Stellenweise blieben die Bemalungen in situ erhalten, so z. B. im RaumIII/b. in der einen Ecke (Abb. 24.U.40), 22 Notizie degli scavi di antichità 1900, S. 250, Fig. 2; 1923, S. 316, Fig. 14—16; 1934, S. 50—51 Fig. 3—4; Wiegand, Milet I. (1924), Abb. 53', Tafel VI. ; Bollettino d. Commissione Archeologica communale di Roma 55. (1927), 189—190, Fig. 26 ; Blake, Memoirs of the Amer. Acad, in Rome VIII. (1930), Pl. 23, Fig. 1, 4 ; Pl. 24, Fig. 4 ; Memoirs of the Amer. Acad, in Rome XIII. (1936), PI. 9, Fig. 3 ; PI. 10, Fig. 4; Arch. Anzeiger 1926, 412, Abb. 5 ; Krüger, Arch. Anzeiger 1933, 659, Abb. 2 und 662—663 ; Aurigemma, I mosaici di Zliten 254, tab. 56—57 ; Biegen, American Journal of Arch. 41. (1937), Fig. 9, S. 140. 23 Blake, Memoirs ot the Amer. Acad, in Rome XIII. (1936), PI. 13, Fig. 1 ; Tsontchev, Annuaire de la bibi. nat. et du musée nat. de Plovdiv 1937—39, S. 151, Fig. 27. 24 Journal of Roman studies 24. (1934), Pl. XT, S. 204. 25 Blake 1. c. Pl. 10, Fig. 4. im Raum IV. und XI. (Abb. 51.- 55.) Im Hauptsaal II. fanden wir ein schöneres Stück in wohlerhaltenem Zustand (Bild 55). Auch die mehrere Hunderte ausmachenden Male­rei-Bruchstücke vermehren die Zahl der Beispiele des Zonenstiles der sogenannten II. Inkrustation und des spätantoninischen Im­pressionismus 26 (Abb. 56 — 57, 59, 62—64, 67—68.). Auch menschliche Figuren wurden an die Wände gemalt. Auf einem Bruchstück sehen wir, auf gelbem Grunde, eine 14 cm hohe, rotbraune männliche Gestalt (Bild 58). In einem anderen Falle zeigt sich, auf rotem Grunde, ein weibliches Gesicht (Bild 61). Dieses Bruchstück ist 6-5 cm hoch. Die Stirn und die Nase sind weiss, das Haar ist dunkelbraun und das Gesicht gelb und hell­braun. Die Grundfarben an anderen Wänden waren dunkelbraun, grün und rosa. Auf den glatt bemalten Flächen zerstreute man oftmals farbige Tüpfchen, was die Nachahmung der Marmorierung mit Farben bedeutete. Die bemalten Wandteile wur­den oben mit dem einfachsten Stuck (Bild 65) abgesperrt. Als wir die Ziegelstempel verhandelten, konnten wir schliessen, dass die letzte Reno­vierung unseres Palasts in der Zeit der letzten Antoninus-Kaiser, d. h. in den ersten zwei Jahrzehnten des III. Jh. n. Chr. stattfand. Es ist logisch anzunehmen, dass die Mosaike für die erste Bauzeit, die erhaltenen Wand­malereistücke für die letzte Ausbesserungs­zeit bezeichnend sein können. Die Wand­malerei in unserem Gebäude, welche hier dargestellt wird, stammt also nicht nur nach ihrem Zeitstil, sondern auch in Anbetracht der Renovierungszeitpunkte, worauf auf Grund der gestempelten Ziegel zu schliessen war, vom Anfang des III. Jh. n. Chr. Die Technik unserer Wandmalerei ist dl secco, kombiniert mit Tempera-Verfahren. 27 26 Zu diesem Wandmalereistil in A quincum- zuletzt : Ludwig Nagy, Arch. Értesítő 39. (1922), 131 ; Mitteil. d. "Deutschen Arch. Inst. 41. (1926), 101; Budapest Régiségei XII. (1937), 45—46; Szépművészet I. (1940), 31—33; Budapest tör­ténete I. 591—594. 27 Zu der Technik der im vorigen Jh. bekannt gewordenen Wandmalerei aus der Schiffswerft­insel : Gasparetz, Arch. Értesítő 31. (1911), 427—432. 149

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