Budapest Régiségei 14. (1945)

Szilágyi János: Az aquincumi helytartói palota : az 1941. évi ásatások az óbudai Hajógyárszigeten 29-153

Diese Truppenkörper, welche das bisher erörterte gestempelte Ziegelmaterial auf der Altofner Insel hinterliessen, mögen unseren Palast errichtet haben. 17 Die erste Bauzeit ist, aus den obenerwähnten schliessend : zwischen den Zeitgrenzen 107—113 n. Chr. zu setzen. Andere Ziegel mit Stempel stam­men von den renovierenden Truppenkörpern. So z. B. deuten die Stempel : COH I VLP P, ergänzt: COH(ors) I VLP(ia) P(annoniorum), COH I VLP P ANT, ergänzt : COH(ors) I VLP(ia) P(annoniorum) ANT(oniniana), COH VII BR ANT, ergänzt : COH(ors) VII BR(eucorum) ANToniniana) darauf hin, däss diese Truppen in der Zeit des Kaisers (Antoninus) Caracalla oder Heliogabalus, d. h. am Anfang des III. Jh. n. Chr. an unserem Palast Renovierungs-, bzw. Erweiterungsarbeiten vornahmen. Noch im Jahre 1930 gelangte ein Ziegel in den Besitz des Museums in Aquincum, 19, der den folgenden Stempel trägt : (Bild 33.) LEG II ITAL, ergänzt: LEG(io) II ITAL(ica). Diese Legion kann in den Jahren 165—172 n. Chr. in der Gegend unserer Hauptstadt operiert haben. 19 Während der kriegerischen Ereignisse unter der Regie­rung des Kaisers Marcus Aurelius hat also auch unser Palais Schaden erleiden müssen. Die Ausbesserung vollstreckte, nach diesem Ziegelstempel, die zweite italische Legion. Für die hiesigen Bauarbeiten lieferte auch die zentrale Ziegelei des ostpannonischen Heeres Ziegeltransporte, wie dies durch die hier vorgekommenen Ziegel 20 mit dem Stem­pel EXER(citus) PAN(noniae) INF(erio­ris) bewiesen ist (Abb. 30, Nummer 81—87). Aus derselben Ziegelei stammen die Stempel­monogramme (Abb. 30 Nummer 88), welche, dutzendweise zum Vorschein gekommen, 17 Ausser den genannten Truppenkörpern wirkten vielleicht noch mit : Ala I (Tungrorum) Fron­toniana, eine Reitertruppe, die um diese Zeit gewiss im I,ager von Aquincum stationierte, und : Legio I adiutrix. Siehe : Szilágyi, Tanulmányok... IX. (1941), 234, 242—243. is L. Nagy, Budapest Régiségei 12. (1937), S. 266. is Szilágyi, Inscriptiones ... S. 36. 20 Die Altbekannten siehe : CII, III 3749 ; Szilágyi, Inscriptiones tegularum Pannonicarum tab. XXIII. 7—9, 11, tab. XXII. 2. auf die folgenden Buchstaben aufzulösen sind : 21 EXERCIT(us) PANN(oniae) INFER(io­ris). Drei Ziegelstücke trugen folgenden Stem­pel (Bild 31—32) : AVRELIVS CORIALIS FECIT. Dieser Ziegelstempel ist (CIL III 3775, 2) ebenfalls nur von der Schifiswerftinsel bekannt. Es war aber eine Überraschung für uns, dass man bisher durchaus kein gestempeltes Ziegelstück mit den Namen der Offiziere Frigeridus, Valentinus, Iovinus, Ursicinus u. s. w. aus der Zeit des Kaisers Valentinian I. (364—375 n. Chr.) auf der Schiffswerft­insel fand. Bei solchem Vorschreiten der Aus­grabungen auf dem Gebiete der Schiffswerft kann das kein Zufall sein. Wir dürfen in­dessen wohl daran denken, dass unser Gebäude in der Mitte des IV. Jhs nicht mehr in gutem Zustande gehalten wurde. Es wurde vielleicht noch vor dieser Zeit (wegen einer Flut?) verlassen. II. Mosaik fussböden. Mehrere Räume in unserem Palais hatten einen Mosaikfussboden. Diese Mosaike wären unter solchen Objekten der Römerzert die Grössten auf dem ganzen Gebiete Ungarns. Das eine (im Saal II.) hat einen Flächenraum von mehr als 100 Quadratmetern. Leider, konnten wir daraus wegen einiger modernen Bauten mittels zweier Gräben nur Probe­stücke zutage bringen (Bild 2 und 37—39). Der einzige Raum (IV.), welcher in voller Ausdehnung auszugraben war, hatte ein verstümmeltes Mosaik in der Grösse von 6-60 x 5-05Meter (Bilder 34—35). Das Zimmer XL hatte ein Mosaik mit grossen Biskuit­gestalten (Bild 19). Seine Länge betrug 84-7 cm, die grösste Breite machte 35 cm aus. Es scheint, dass je vier Biskuitgestalten eine Gruppe bildeten. Das Mosaikfeld wurde mit solchen Gruppen ausgefüllt. 2i Zur Iyösung dieser Stempel : Ludwig Nagy, Buda­pest Régiségei XII. (1937), S. 273. 148

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