Budapest Régiségei 14. (1945)

Szilágyi János: Az aquincumi helytartói palota : az 1941. évi ásatások az óbudai Hajógyárszigeten 29-153

zwei Stempeln (Abb. 29. Nummer 58 und 66, Bild 26 : Nr. 4. u. 5.) nach dem Sigel CH. Der letztgenannte Typus ist auch sonst nicht so sehr folgenderweise zu lesen : CHORTIS, sondern wie folgt : CHOREIV (Bild 26/5 u. 29/66). In dem Buchstaben H des Typus COH (Abb. 27., Nummer 28) wurde ein L verborgen, sodass dieser Stempel folgen­dermassen zu buchstabieren ist : COH L. Die Varianten Abb. 29, Nummer 73, 60—61 sind gewiss wie folgt zu lesen : CHOR II A (Bild 26/7.-9.), wo der Buchstabe A auf den Kopf gestellt ist. Bei den letzten Typen erscheint auch das horizon­tale, für die frühe Kaiserzeit bezeichnende Strichelchen über der Truppenziffer. Deswegen ergänzen wir die obigen Stempel versuchsweise folgendermassen : 1. CHORT steht anstatt des Truppennamens : C(o)H(ors) PR (ima) T(hracum) oder : C(o)HOR(s)(I) T(hracum) ; 2. COHRT steht anstatt des Truppen­namens : CQH(ors) PR(ima) T(hracum) 11 ; 3. CHORTIS steht anstatt des Truppen­namens : C (o) H (ors) PRI (ma) I (turaeoruni) S (agit­tariorum) oder: C(o)HOR(s)I I(turae­orum) S(agittariorum) ; 4. COHRTIS steht anstatt des Truppen­namens : COH(ors) PRI(ma) I(turaeorum) S(agitta­riorum) ; 5. COHORTIS steht anstatt des Truppen­namens : COH(ors) PRI(ma) I(turaeorum) S(agitta­riorum) ; 6. CHOREIV steht anstatt des Truppen­namens : C(o)H(ors) PR (ima) ETV(raeorum sagit­tariorum) ; 7. CHORIIA steht anstatt des Truppen­namens : • C(o)HOR(s) II A(lpinorum) ; 8. COHT, COH steht anstatt des Truppen­namens : COH(ors) (I) L(usitanorum). il Szilägvi, Tanulmányok Budapest múltjából IX. (1942Y, 235—6. Der Buchstabe R umf asst wohl manchmal die Buchstaben P und R in Ligatur. Der Buch­stabe O ist bei einigen Typen (nach dem H) vielmehr als ein vergrösserter Punkt auf­zufassen. Es ist ein sehr wichtiger Umstand, dass alle diese Truppenkörper, auf deren Namen unsere Ziegelstempel ergänzt werden, im ersten Jahrzehnt des II. Jhs n. Chr. in der Provinz Pannónia inferior gelagert hatten. 12 Ihre Tagerstätten waren bisher aus diesem Zeitraum unbekannt. Jetzt, auf Grund des hiesigen Vorkommens ihrer Ziegel­stempel, setzen wir voraus, dass diese Kohorten (einheimische Fusstruppen) im ersten Jahrzehnt des II. Jhs n. Chr. auf der Schiffswerftinsel in Altofen (Óbuda) unseren Palast, 13 samt anderen Truppenkörpern gebaut hatten. Auf einem Ziegel konnte man diesen Stempel lesen : COH AT, ergänzt : COH(ors) I AL(pino­rum equitata). Die Buchstaben A und L sind in Tigatur zusammengeknüpft (Abb. 29. Nummer 74 und Bild 26/11 ). Auch diese Puss­truppe stationierte um die Wende des I. und II. Jh. im Tager von Aquincum. 1 * Es ist bemerkenswert, dass dieser Stempel den vor­her behandelten ähnliche schriftliche Merk­male aufweist. Nur aus der Literatur 15 ist ein sehr wichti­ger Ziegelstempel (bei unseren Ausgrabungen im J. 1941 kam kein solcher Stempel vor) von der Schiffswerftinsel in Óbuda bekannt : LEG XI CT PF, ergänzt: TEG(io) XI CT(audia) P(ia) F(idelis). Diese Legion besass noch im J. 106 n. Chr. das Lager von Brigetio, vom J. 114 operierte sie schon in der Provinz Moesia. 16 Also konnte sie nur inzwischen (zwischen den Jahren 107—113) auf der Schiffswerftinsel fungiert haben. 12 Wagner, Die Dislokation der römischen Auxiliar­formationen. . . 84—85, 158, 188, 199—200; CIL XVI 4, 26, 30, 31,41, 42, 47, 61, 113, 122, 123. 13 Wir wollen nicht behaupten, dass die Frage der Stempelgruppe COH, CHO, CHORT, CHORTIS u. s. w. damit ganz beruhigend gelöst wäre. Wir versuchen z. B. die Varianten CHO und CHOR nicht zu erklären. Aber wir hoffen, dass unsere Ausführungen uns zur Lösung dieser Ziegelstempel nähergebracht haben. 14 Szilágyi, Tanulmányok... IX. (1941), 235. 15 CIL III 11351 ad n. 4658/a. 16 Szilágyi, Inscriptiones tegularum Pannonica rum, 62. 147

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