Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

Jagdschlosses von König Sigismund (1387— 1437) frei gelegt. Es sind schon kurze Schilderungen dar­über von A. Garády im »Archaeologiai Érte­sítő« (Band XLVI, 1933 und XLVII, 1934) erschienen. Bine ausführliche Monographie wird hoffentlich bald veröffentlicht. 6. und 7. Das alte Haus in der Attila-utca No 41. wurde im Jahre 1938 niedergerissen. Dabei fand man unter anderem ein Kruzifix vom XII. Jahrhundert. In der Csónak-utca No 2. (»Bey dem grienen Thor«) fanden wir hinten im Hof in der Stützmauer einen mit einem Gitter verschlossenen Eingang. Dieser Eingang führt mittels Stiegen in einen unterirdischen Flur, der im Mittelalter wahrscheinlich als Aufgang in die Ofner Festung diente. Leider haben wir die weiteren Ausgrabungen aus Verkehrsrücksichten einstellen müssen. 8. Am 3. und 4. April 1939 haben wir im III. Bezirk (Óbuda) in der Umgegend der Táborhegyer-Strasse ein kurzes Stück einer mittelalterlichen Wasserleitung (XV. Jahr­hundert) aus Tonröhren gefunden. 9. Am 6. April 1943 haben wir wiederum im III. Bezirk (Óbuda) in der Farkastoroki­üt einen steinernen Damm ausgegraben. In diesem Damm waren Quadersteine ein­gemauert, darunter auch solche mit goti­schen Zickzackverzierungen, ein Zeichen, dass in der Nähe mittelalterliche Gebäude zu suchen sind. 10. Die Sankt-Tazarus-Kirche wurde vom 1. Juli bis zum 14. December 1939 in der Bugát-Gasse ausgegraben. Näheres darüber ist in demselben Bande zu finden. 11. Vom 17. Januar bis zum 7. Februar 1940 haben wir während des Abbaues des Hotels »Königin von England« im Keller Ausgrabungen durchgeführt, um die Ron­delle der mittelalterlichen Befestigung Pests zu finden. Aber vergebens. Wir haben zwar Mauerreste gefunden, aber nicht die der ehemaligen, im XVIII. Jahrhundert abgetragenen Rondelle. 12. Vom 24. April bis zum 27. Juli waren wir abwechselnd bei den Erdarbeiten des Hauses in der Csalogány-Gasse No 3/d und in der Hunfalvy-Gasse No 8. und beim Abbau des Stammgebäudes der »Schönen Schäferin« (Budakeszi-ut) tätig. In der Csalogány-Gasse haben wir die Spuren der gegen das Christinenstädtische Tal führenden römischen Abzweigstrasse gefunden. Ausser römischen Ziegeln und Terra Sigillata-Bruchstücken kamen hier auch vom XVI. Jahrhundert stammende schön verzierte Ofenkacheln ans Tageslicht. Es sind dies Spätblüten der ungarischen Re­naissance mit etwas türkischem Einfluss. In der Hunfalvy-Gasse haben wir die Überreste einer mittelalterlichen, zum Wiener-Thor führenden Strasse, ausserdem einen Brunnen und eine Senkgrube aus der Türkenzeit gefunden. Brunnen und Senk­grube sind dicht nebeneinander gelegen und zwar liegt die Sohle der Senkgrube höher, als die des Brunnens. Kein Wunder, dass damals die Epidemien so verbreitet waren. Unter den keramischen Funden waren ausser türkischem Gerät auch mittelalter­liche ungarische Töpfe mit Bodenstempel. Ein Stempel zeigt ein dem Hakenkreuz ähnliches Zeichen. 13. Im März 1940 stiess man im II. Bezirk beim Hause Bem József-utca No 4. während Erdarbeiten auf einen alten Kanal, mit einer lichten Weite von 1-50 m und einer Höhe von 1-80 m. 14. Am 20. Juni 1940 fanden wir beim Abbau des Hauses in der Váci-utca No 44. (IV. Bezirk) an der südlichen Brandmauer ein Stück mittelalterliches Mauerwerk. 15. Im August 1940 sind bei der Ausschach­tung eines Neubaus verschiedene Funde zum Vorschein gekommen. Nennenswert sind darunter das Bruchstück eines mit der Hand geformten Weizenbehälters aus ge­branntem Ton, wahrscheinlich aus der Völker Wanderungsperiode, ferner Bruch­stücke von Tontöpfen aus dem Zeitalter der Arpadenkönige mit Bodenzeichen, dann verschiedene Tonscherben und Stücke aus der Türkenzeit. 560

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