Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
sich auf 5 kleinere Zimmer und umfasste das eingentliche praetorium. Der mittlere, grössere Raum war unterkellert. In diesem können wir vielleicht das Heiligtum des Lagers (fanum) erkennen, welches man aber in anderen Auxiliarlagern ausser des praetorium fand. (A. v. Domaszewski, D. Relig. d. röm. Heeres, S. 27.) Das äussere, nördliche Zimmer war mit einer Heizvorrichtung versehen. Wir konnten zwei Pussbodenuiveaus feststellen, welche die Obstbäume stark aufgerissen haben. Aus dem unteren Pussboden in 1-20 m Tiefe unter der Oberfläche, bzw. aus dem darüber liegenden Schutt haben wir die verschiedenen Varianten der Stempel des, bei dem Bau des Steinlagers behilflichen Truppenkörpers, der cohors miliaria nova Surorum sagittariorum Antiochiensium aufgefunden. (Vgl. L. Nagy. Arch. Ért. 52. 1939. S. 134—5.) Die wichtigsten Typen sind : a) CNSSS b) C^NSH — c) C+SNSS — d) C+NSSSAi. Hier fand man noch fein geschlämmte, graue, spätrömische Ware und gelbglasierte Bruchstücke. In der Basis der südöstlichen Mauerecke lag in sekundärer Verwendung (Abb. 36.) das, Herculi Aug(usto) dedizierte Altar des Lagerkomandanten P. Ael. Aelianus. (Zeit des Gallien.) Zur Zeit des Diocletian hat man das praetorium a fundamentis hergestellt. Die Wiederherstellung verrichtete die legio II adiutrix, wie es die, in der Schutt oberhalb des 0-60 m tiefen Bodenniveaus vorgefundene /FçHs) und zwei [QV]/\QAlbV [RGIVM] Stempel zeigen. Die Stempel VPLVP und VPPIV zeugen von kleineren Verbesserungen unter Valentinian. Zwischen dem erwähnten Flügel und der via principalis nimmt ein rund 21 x 26-5 ni grosser, viereckiger Hofteil Platz. An beiden Seiten, gegen Nord und Süd schloss sich diesem je ein längliches Gebäude an. Wir konnten nur das südliche Gebäude aufdecken, da das nördliche unter dem Obstgarten liegt. Wir mussten uns hier mit einigen Probegräben begnügen. Die schmalen (0-50 ta) Grundmauern des südlichen Gebäudes wurden mit schwächerer Technik erbaut, ais die des praetorium. Wir können es für einen Vorratsraum halten. Hier ist eine Kleinbronze des Constantinus I, (Cohen 2 , 632 ) ein grünglasiertes Glasbruchstück und einen APLVP Stempel zu erwähnen. In 3-90 m Entfernung hinter dem praetorium, auf dem retentura-Teil des Lagers konnten wir ein viereckiges Gebäude nur teilweise freilegen ; seine kleineren Zimmer scharten sich um einen grösseren Hof. Wir halten es für das Quaestorium (die Büros der Beamten des Lagerkommandanten). Die nächste Analogie bietet ein Gebäude mit ähnlichem Grundriss aus dem Carnuntumer Legionslager. (W. Kubitschek-S. Frankfurter, Führer durch Carnuntum 6 1923. S. 148, und Taf. I.) Pin Teil der Zimmer war geheizt und nach orientalischem Geschmack ausgemalt. (Vgl. die Privathäuser von Eleusis, Athen, Delos : G. Leroux, Exploration arch, de Délos. 1909, S. 69 ff. — Fr. Wirth, Röm. Wm. 1934, S. 78.) Hier haben wir 41 Stück Ziegel mit Stempeln gesammelt : 38 Stücke bringen die Siglen der syrischen Kohorte. Neben den erwähnten Varianten kommen noch e) COHXNS — f) C4-NS — g) C-f»NSNSS vor. 3 Stücke tragen den Zeichen COHRT. Nördlich davon haben wir gegen die linke prinzipale Seite drei Zimmer eines länglichen Gebäudes von N-S Richtung ausgegraben. Das nördliche, nur zum Teil ausgegrabene Eckzimmer war mit Luftheizung versehen. Die Wände waren bemalt. Der. auf gleiche Felder geteilte Sockel zeigte liegende, mit roter Farbe gezogene Rhomben. (Eine ähnliche Dekoration erwähnt Flóris Römer aus dem nahe gelegenen Lager von Dunakeszi. Arch. Közi. XI, 1877, S. 43.) An der mittleren Wandflächc waren verschieden grosse parallelogrammförmige Felder, die durch breite lila Strefen voneinander getrennt waren. Zur Dekoration eines anderen Zimmers gehörte die, auf Abb. 37 gezeigte, 48 cm hohe Stuck-Halbsäule. Die dreifache Blattreihe des Kapitells ist handgeformt. Vom Fussboden des Gebäudes haben wir verschiedene Scherben aufgelesen. Neben den rheinländischen Sigillaten, der rot bemalten und einfachen Küchenkeramik ist 554