Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
Mittelalter, in höherem Niveau, zwei Wachtzellen gebaut hatte. Der älteste römische Friedhof ist unter den Häusern Nr. 82, 84 Bécsi-út aufgefunden worden. Die Skelette und Brandgräber lagen neben- und übereinander, dieser Grabplatz war also noch am Anfang der römischen Herrschaft im Gebrauch, als sich die eigenartige Deichenbestattung der Urbewohner gegen die neue Begrabungssitte der Eroberer in Urnen noch behauptet hat. Aus dem Fundmaterial der armseligen Gräber kann man nur einen Grabstein hervorheben, dessen Inschrift lautet : D(is) M(anibus)\Heuodus an (num I) mfensem I)\Felix p(ater)\posuit. In diesen Jahren war die grosszügigste Arbeit des Hauptstädtischen Museums das Ausgraben (bei der Nagyszombatgasse) des Amphitheaters (sogenanntes II. Amphitheatrum), des Militärlagers und der Aquincumer Canabae. Diese Arbeit war am Ende des Jahres 1940 beendet. Im Daufe des Jahres 1936 wurde ein kurzer Teil der äusseren Rundmauer blossgelegt. Die zweite bedeutende Ausgrabung in diesem Jahre war ausser dem Ausgraben des aus der Frührömerzeit stammenden Friedhofes an der Wienerstrasse (Bécsi-út, in Altofen), die an der Ecke der Szél- und Szellőgasse durchgeführte systematische Forschungsarbeit. Hier, an beiden Seiten einer römischen Strasse, konnten wir Häuser feststellen, welche (Kanäle aus Ziegeln gebaut, die Wände bemalt, sowie mit Stucken verziert) auf dem Gebiet der Militärkolonie standen (Canabae) . Aus den kleineren Funden können fussförmige Lampen, ärztliche Instrumente und Bruchteile einer Tonmaske, sowie eine grössere Menge von (in Gallien und Germanien erzeugtem) Terra SigillataTongeschirr unser Interesse und unsere Aufmerksamkeit erwecken. Wichtig ist die Richtung der Strasse, welche sich (4 M breit und mit grossen Kalksteinplatten belegt) in nordwestlich-südöstlicher Richtung hinzieht. Die Richtung der Strasse fällt mit der von Herrn Sándor Garády auf 4 Stellen zwischen dem Aranyhegy und Csúcshegy festgestellten Strassenlinie zusammen. Der Budapest Eégiségei. von Brigetio führende römische Weg mündete also in diese Strasse ein. Unser Museum beobachtete mit grosser Aufmerksamkeit den Häuseraufbau- und Abbau-, sowie die kommunalen öffentlichen Arbeiten auf dem hauptstädtischen Gebiet. Wenn auch nicht immer die Gelegenheit geboten war, grössere und planmässige Ausgrabungen durchzuführen, sind wir doch durch dieselben zu kleineren topographischen Beobachtungen gekommen, welche wir aufgezeichnet und auf Karten festgelegt haben. Vor den Wohnhäusern der Vihargasse (Nummer 11—13) zog man zwecks Rohr legung im Jahre 1936 einen 120 cm tiefen und 50 cm breiten Graben quer durch die Strasse, bei welcher Arbeit viele Dachziegel zum Vorschein kamen. Der eine Graben hat einen Steinhaufen durchschnitten, welcher auf eine Wand eines ärmeren römischen Hauses deutete. Die Militärkolonie (Canabae) zog sich also gegen Westen bis zur östlichen Häuserreihe der Vihargasse. Im Jahre 1937 nahm unser Museum an den örtlichen urgeschichtlichen Forschungen teil. An der Kreuzung der Fogaraserund Cinkotaergasse fand man unter einem abgetragenen Hügel (in der Nähe des Rákosbaches) eine ganze Reihe nebeneinander befindlicher, aus der Früheisenzeit herstammender, aus Ton verfertigter Speichergeschirre. Die Aufgaben der urgeschichtlichen Forschungen übernahm später das Hauptstädtische Arch. Institut. Die Einschränkung unserer Aufgaben war uns willkommen ; zu dieser Zeit begannen der neue Strassenbau in Altofen (verbunden mit dem Abreissen der im Wege stehenden Häuser) und andere hauptstädtische Arbeiten. Diese zu kontrollieren, sowie die schnell, auf den wieder sofort zu bebauenden Gebieten durchgeführten Ausgrabungen nahmen unsere ganze Arbeitskraft in Anspruch. Neben dem Rundtheater (sog. I. Amphitheatrum) des bürgerlichen Stadtteiles förderten wir die Überreste eines längeren Teiles der Stadtmauer samt 3 einspringenden viereckigen Türmen zu Tage. Auch bei dem II. Amphitheatrum konnten wir zu dieser Zeit die Ent-