Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
hüllungsarbeiten mit geringer Kraft fortsetzen, und dabei ist es uns gelungen, einen 25 m langen Teil der äusseren Rundmauer auszugraben. In Anbetracht des Bucharistischen Weltkongresses begann man eifrig an der Árpádfejedelem-Strasse zu arbeiten. Dabei mussten auch wir auf den Neustifterund Altofner Donaukai unsere Aufmerksamkeit lenken. Es kamen bei diesen Arbeiten mit römischen Inschriften versehene Steindenkmäler zum Vorschein, die erfreulicherweise lehrreich sind. An der Ecke der Télund Rupp Imregasse stiess man auf einen Soldatengrabstein (Ende des I. Jahrhunderts n. Chr., Studien aus der Vergangenheit d. St. Budapest, VIII., 1941.) Der Soldat war ein Bataver und diente in einer Hilfstruppe. Dortselbst wurde auch ein aus der Spätkaiserzeit stammendes Grab gefunden ; an dem ehemaligen Altofnerkai kam eine in dem J. 19 n. Chr. errichtete Bautafel, welche die Namen des Kaisers Tiberius und seines Sohnes Dr usus, sowie jenen des Caius Calpurnius (Aviola?), eines höheren Offiziers, wie auch die Benennung der die Befestigungsarbeiten durchführenden Ala (eingeborene Reitertruppe) aufzählt, zum Vorschein (Abb. 2-3, Laureae Aquincenses. . . I.) Dies ist auf dem jetzigen ungarischen Gebiet das älteste, mit Inschrift versehene Steindenkmal. Aus der Hausmauer der Lajosgasse Nr. 179 wurde der Grabstein eines Soldaten (Studien... VIII., 1941.), der in der Aquincumer Hauslegion (Legio II adiutrix) gedient hatte und ein Steinprisma (mit Attisbildnis verziert) — wahrscheinlich hat es an der Ecke einer Grabstätte (Aedicula) gestanden (Abb. 4) — gerettet. Vor dem Hause des Altofnerkai Nr. 15 wurde unter dem heutigen Bürgersteig, in einer Tiefe von 3 Metern, aber noch in vermischter Erdschicht, ein Bruchteil eines Grabsteines gefunden, welcher einen Opferaltar mit einer Pferdegestalt darstellt ; ausserdem kam noch daselbst ein gewundenes Säulenstück, als auch ein Akroterionbruchteil zum Vorschein. Im Hofe des Hauses in der Zsigmondgasse Nr. 74 konnten wir unter den Steinplatten den Grabstein eines einheimischen Veteranen P(ublius) Aeli(us) Valer(ianus), aus dem Infanterieregiment »Cohors Numidarum« genannt, finden (Studien . . . VIII. 1941, Abb. 6). Im Keller desselben Hauses ist ein avis der Frühkaiserzeit herrührender Grabstein mit einem eine ganze Menschengestalt darstellenden Relief (doch zerstört, Kopf abgebrochen ; an Stelle desselben befindet sich ein Loch für ein Rohr) aufgefunden worden (Bild 7.). Aus der Hausmauer der Lajosgasse Nr. 189 konnten wir das Mittelstück eines Grabsteines herausnehmen (Bild 8.). Unter dem Hause Lajosgasse Nr. 170 wurde ein walzenähnlicher Stein ausgegraben, dessen Inschrift unversehrt blieb und wie folgt lautet: Pro sal(ute)\domini\ nostri\Aw(elius) Eli\anus dupl(icarus). Auf dem oberen Teil der runden Säule war die Statvie des betreffenden Kaisers angebracht (Abb. 9. Studien. . .VIII. 1941). Aus einem verschütteten Brunnen in der Lajosgasse (Nr. 179) ist ein Steindenkmal zum Vorschein gekommen, welches die Tatsache verewigt, dass ein gewisser Aur(elius) Januarius etwas auf seine eigenen Kosten zu Zeiten des Kaisers Severus Alexander in der Aquincumer Militärkolonie erbauen Hess. Auf dem Grundstück des abgerissenen Hauses Lajosgasse Nr. 185, in dem Forschungsgraben, haben wir aus einer römischen Mauer ein dem Iuppiter und der Iuno geweihtes Altarbruchstück aufgefunden (Bild 10.). Aus einer durch das Wasser ausgespülten Stelle des Altofner Donauufers brachten wir in demselben Jahre den Bruchteil eines Grabsteines, an welchem nur 3 Buchstaben waren (Bild 11.), in unser Museum. Bei den Bauarbeiten der neuen Hauptstrasse nachSzentendre wurden ganze Häuserreihen abgerissen, und auf den so entstandenen leeren Geländen haben wir Forschungsgräben gezogen, aus welchen mehrere Steine mit Inschriften unsere Steinsammlung vermehrten. An der Stelle der Majláthgasse ist ein römisches Wohnhaus mit bemalten Wänden und Verzierungen der damaligen römischen Stuckfabrik, sowie mit Spuren von Zentralheizung zum Vorschein gekommen. Neben diesem Fund haben wir im Jahre 530