Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
•?-'.„•':;.'.• --•:••:•;;;•.: « ;•?.;;-.-••-•"--• JÁNOS SZILÁGYI DIE FORSCHUNGEN UND NEUERWERBUNGEN DES MUSEUMS VON AQUINCUM IN DEN JAHREN 1936—1942. Die Kulturabteiluug der ungarischen Hauptstadt hat mit grossem Verständnis ermöglicht, dass auch in den letzten schweren Jahren, trotz der sich anhäufenden Sorgen, der Aquincumer Sektion des Hauptstädtischen Museums mit materieller Hilfe entgegengekommen und dadurch die Vergangenheit der Stadt Budapest durch Portsetzung der Forschungen und Ausgrabungen gefördert und geklärt wurde. Die Ausgrabungen, welche unter der zentralen Leitung des Herrn Ludwig Nagy und unter der unmittelbaren Führung des Verfassers dieser Zeilen geleitet wurden, brachten neben reichen kulturhistorischen Erfolgen hauptsächlich zur Topographie von Aquincum, dem altertümlichen Vorfahren des Ofner Stadtteiles, neue Daten. Die Ausgrabungen der Jahre 1935 und 1936 an der nördlichen Seite des Blocksberges (Tabán) haben die Höhlen Wohnungen, Abfallgruben und die Backöfen der hiesigen Urbewohner des römischen Zeitalters (illyrisch-keltische Eravisker) zum Vorschein gebracht. Der südliche Teil des Berges hatte schon in der Vergangenheit zahlreiche vorund römerzeitliche Funde geliefert. Deshalb Hessen wir an dem oberen Abhang des Berges Probegräben ziehen. Dort wurden keltische Tongefässe (graue, rotgestreifte, mit hineingeglättetenVerzierungen, auch graphitierte) , Bruchteile von Fibeln, Herdspuren und mit Tonmörtel beworfene Rutengeflechte gefunden, die das Vorhandensein einer Siedlung bewiesen. Es ist auffallend, dass anlässlich dieser Ausgrabungen früheisenzeitliche Tongeschirrscherben kaum zum Vorschein kamen. Die hiesigen Kleinfunde zeigten überwiegend ein späteisenzeitliches Gepräge. Wir waren in der Lage, urgeschichtliche Ausgrabungen bei den Brunnenbohr- und Rohrlegungsarbeiten der Hauptstädtischen Wasserwerke in Békásmegyer und auf der Szentendreer Insel durchzuführen. Mitunter fanden wir während der städtischen Arbeiten auch Spuren einer frühmittelalterlichen Siedlung. Diese Donauinsel hatte jedoch vor allem unter den Illyrern der Früheisenzeit ihre grösste Blüte. Es kann vielleicht ein Zufall sein, dass die Wolmsiedlung zu dem mächtigen früheisenzeitlichen Friedhof (bei dem Wasserleitungspunkt 2840, gegenüber Szentendre, neben dem II. Zwillingskanal), dessen mehrere Hundert ausmachende Gräber (mit Tonurnen) teilweise von (vier oder zwei und ein halb Meter Durchmesser) Steinreihen im Kreise umschlossen waren, nicht gefunden wurde (Abb. 1.). Am südlichen Ende der Szentendreer Insel sind auch römische Besetzungsspuren feststellbar. Wir haben da einen kleinen runden Turm ausgegraben, zu dem man im 528