Budapest Régiségei 12. (1937)

ÉRTESÍTŐ - Deutsche Auszüge 293-300

3<D6 gewissen Caelius Anicetus und seinem Sohne (cum filio sua). Der Stifter scheint, dem Cognomen nach, ein griechischer Sklave ge­wesen zu sein, der nach seiner Freilassung das römische Bürgerrecht und das römische Nomen erhielt. * Der Altar ist reich mit Reliefbildern geschmückt, die mit der Mithraslegende zusammenhängen. Oben auf der Vorderseite des hohen Abakus, neben einer grossen Vase, die vom Mithraskult her wohlbekannten beiden Fackelträger mit je einem Rundschild. Die stilisierten Akanthus­ornamente an den beiden Seiten könnte man auch für Skorpione halten. Auf der einen Seite des Schaftes ist ein Löwe mit einem Tier zwischen den Vorderpranken dargestellt (Abb. 42b), wie dies Bild ähn­lich aus anderen Mithraeen bekannt ; auf der anderen Seite (Abb. 42a) hält ein Vogel, der eher einer Taube als dem bekannten Raben ähnlich, einen Pfeil im Schnabel. Die ausgeschnittene Höhlung unter der In­schrift dürfte, wie die Vase, als Behälter für Weihwasser gedient haben, da an der rechten Seite sich die Öffnung für das Rohr der Wasserleitung befindet. Die vier Altarsteine, welche nebenein­ander aufgestellt in einem Gebäude, sicher­lich einem Mithraeum, zu Tage kamen, sind wohl nicht dem Mithras selbst gewid­met, stehen aber zu ihm in Beziehung. Der Altar (Abb. 43), welcher dem Felsen ge­weiht ist, aus dem Mithras geboren, Petrae genitrici, kann nur in einem Mithras­Heiligtum gestanden haben. Die Widmung des Altarsteines Abb. 44 ara Solis verrät, dass darauf die Statue des Sonnengottes stand, der ja mit Mithras identifiziert wurde. Die Weihung Leoni des kleinen Altars Abb. 45 ist aus dem Mithraskult zu erklären, worin der Löwe seine Rolle hatte. Am vierten Altar (Abb. 46) ist der obere Teil mit der Widmung abgebrochen, auch der Name des Dedikanten fehlt, nur seine Läufbahn ist noch zu lesen ; er war, als Aquincum noch Munizipium, Mitglied des Gemeinderates : d(ecurio) tn(unicipii) A(quinci) , vorher einer der Oberbeamten für die Rechtspflege : II viri(ure) d(icundo) , und übrigens, noch früher, Vorsteher, pr(ae­fectus) des collegium fabrum. Mithras ist auf den Altarbildern gewöhn­lich in Relief dargestellt, dagegen kommen seine Fackelträger oft in Rundbildern vor. Ein solches zeigt Cautopates mit der ab­wärts gesenkten (abgebrochenen) Fackel (Abb. 6) und einem peltaförmigen Schild ; die Füsse kreuzt er, wie Attis, diesem auch darin ähnlich, dass beide die hohe per­sische Mütze tragen. Wenn nur der Kopf erhalten (Abb. 10), ist es schwer zu ent­scheiden, welchen von beiden die Statue darstellte. Stark verehrt wurde neben Mithras der Sonnengott, besonders als Elagabal und später Aurelianus ihm den höchsten Rang unter den Göttern gaben. Zu diesen Zeiten erhielt er natürlich auch bei uns seine Altäre. Aber nur einer (Abb. 56) kann mit Sicherheit ihm zugeschrieben werden, der mit der Auf­schrift Sol(i) deo ; der Stifter desselben C. Jul. Primus scheint ein Freigelassener gewesen zu sein. Auf einem zweiten Altar (Abb. 57) könnte das S. D. der Inschrift auch S(ilvano) d(omestico) bedeuten, aber für die Lösung S(oli) d(eo) spricht der griechisch klingende Name Callistus des Dedikanten. Den Kult der syrischen Gottheiten be­zeugt die grosse Tafel Abb. 59, deren Bild­schmuck and Inschriften ihresgleichen su­chen. Die eine, in Rahmen gefasste In­schrift, links oben, ist der syrischen Göttin, Deae Syri(ae) geweiht, die nebenan in Relief abgebildet : stehend, in langem Ge­wand, mit Spindel und Rocken in den Hän­den, am Haupte den Kalathos, wie die Statue der mit ihr identischen Atargatis im Tempel zu Hierapolis. Der unter der Inschrift nach rechts schreitende Löwe gehört zur dea Syria. In der Mitte des oberen Teiles ist dann Juppiter abgebildet mit Herrscherstab und Blitz, den Adler zu seinen Füssen. Die rechte Seite der Tafel ist abgebrochen, es fehlt der grössere Teil der Inschrift, die mit grosser Wahrscheinlichkeit [Balti de]ae zu ergänzen ist und dementsprechend haben wir nebenan, rechts ein Reliefbild dieser

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