Budapest Régiségei 12. (1937)
ÉRTESÍTŐ - Deutsche Auszüge 293-300
?07 Göttin anzunehmen. Zu ihr passt auch die liegende, halberhaltene Sphinx. Die eigentliche Inschrift in der unteren Umrahmung, an der unversehrten Seite von einer schönen Pelta flankiert, sagt uns, dass C. Julius Sextinus, der sich einfach Pächter (conductor) nennt, auf eigene Kosten ein Tor, mit Durchgängen, das mit Flachziegeln gedeckt war, wir cum cum ianuis tegula tectum, auf eigene Kosten erbaute. Daran war offenbar die Tafel als Bauinschrift angebracht. Er tat dies auf Grund eines Beschlusses des Gemeinderates, ex decr(eto) ordin (is), dem Pachtvertrag gemäss, secund(um) conduct(ionem). Das k ist wohl Abkürzung für k (anabarum) , bezeichnet also die neben dem Lager entstandenen Kanabae, durch deren beide Vorstände mag(istris) , die Zeit des Baues bestimmt wird. Dafür, es war sicherlich ein Prunktor, wurde durch Beschluss der Gemeinderäte ein öffentlicher Platz bewilligt, l(ocus) p(ublicus) d(atus) d(ecreto) d(ecurionum). Der Kult der orientalischen Gottheiten blühte im III. Jahrhundert nach Chr., unsere Tafel gehört aber noch ins II, Jahrhundert, da darin noch von einem Conductor die Rede ist. Diese Pächter bereicherten sich gewöhnlich und spielten im öffentlichen Leben eine vornehme Rolle, konnten, also leicht einen solchen Bau errichten, wie Sextinus den in unserer schönen Bauinschrift erwähnten. Nur eine Frage bleibt unbeantwortet, warum widmete Sextinus, dem Namen nach ein Römer, seinen Bau der syrischen Göttin ? An die ägyptische Religion erinnert der Ammonskopf (Abb. 4), welcher in dekorativer Verwendung ein Säulenkapitell ziert. Von einigen Altären ist der obere Teil weggebrochen, so dass der Gottesname fehlt. Wir wissen deshalb nicht, wem der fragmentierte Altar (Abb. 65) . gewidmet war, den der wohlbekannte Statthalter Attius Macro als consul de(signatus) errichtete. An einem anderen Altar (Abb. 66) fehlt auch der Name des Dedikanten, nur aus dem Namen der Konsuln ist das Stiftungsjahr zu bestimmen : neben dem getilgten Namen des Kaisers ist als zweiter Konsul der Geschichtsschreiber Cassius Dio genannt, es ist also das Jahr 229 n. Chr. Auf einem runden Säulenrest (Abb. 67), der wahrscheinlich eine Kaiserstatue trug, ist nur mehr so viel zu lesen, dass ein Fahnenträger (signifer) der 2. Hilfslegion, -der aus Mursa (domo Mursa) stammte, die Schenkung machte, d(ono) d(edit). Das Denkmal stammt aus dem Jahre 220 n. Chr., da der eine Konsul Comazon war, davor des Kaisers Namen getilgt ist. Bei der eingehenden Beschreibung der einzelnen Denkmäler (S. 60—152) befolgen wir nicht die hier gebotene Gruppierung, sondern behandeln, wie im Corpus, die Steine in der alphabetischen Reihenfolge der Namen und zwar bei den einzelnen Göttern zuerst die Inschriftsteine und dann ihre Bildwerke. Das Material der Denkmäler ist im allgemeinen Kalkstein, nur wo dies nicht der Fall, wird es besonders bemerkt. * Knapp vor dem Imprimatur erhalte ich durch die Freundlichkeit Prof. Rudolf Egger's seinen Aufsatz «Eine syrische Göttertrias» (Wiener Studien LIV. Bd, 188 ff.), worin er in der Widmung 4er Bauurkunde (Abb. 59) statt [Balti dejae die Ergänzung [Sitmjae. vorschlägt und in Z. 3 der Inschrift die Sigle k in k(apite) auflöst, demgemäss dann weiter secund(o) conduct (ionum) zu lesen wäre. Val. Kuzsmszky. Ï,. Nagy ; Geschlossener Fund von ^immermannswerk^eugen im Museum von Aquincum. i;n . (S. 153 — 178). Dieser grosse Werkzeugfund ist im Jahre 1911 in Óbuda (Altofen) anlässlich der Fundamentierungsarbeiten des Hauses Szélgasse Nr. 23 auf einem Terazzofussboden ans Tageslicht gekommen. Seine Bedeutung liegt darin, dass es sieh durchgehens um Î9*