Budapest Régiségei 12. (1937)

ÉRTESÍTŐ - Deutsche Auszüge 293-300

30? sind die gewohnten Opfergeräte, Schale und Krug dargestellt (Abb. 25). Wenn auch nicht neben inander, erscheinen beide Gott­heiten auf einer doppelseitigen Reliefplatte ; auf der Vorderseite (Abb. 28) Juppiter mit der Linken den Herrscherstab, in der ge­senkten Rechten das Blitzbündel haltend, auf der Rückseite (Abb. 29) Juno mit Zepter und Schale. Eine zweite Steintafel (Abb. 30, 31) zeigt das Götterpaar in ähn­licher, aber roh gearbeiteter Darstellung. Umso zahlreicher sind die nur Juppiter geweihten Altäre. Einmal (Abb. 23) nennt sich der Dedikant einfach nur Silvanus, ein andermal (Abb. 21) heisst er Aurelius Atta, seinem Cognomen nach also ein ein­geborener Kelte. Meist waren die Verehrer Juppiters Soldaten, wie die Brüder Aelius Quintus und Quintianus, die in der 2. Hilfs­legion dienten (Abb. 19). Derselben Legion gehörte als Com(icen) oder eher Corn(icu­larius) an P. Aelius Tertius, der den Altar (Abb. 20) im J. 236 n. Chr. stiftete, als der eine Konsul Kaiser Maximinus war. Ein weiterer Juppiter-Altar (Abb. 22) stammt von einem Soldaten der 2. Hilfslegion aus der Zeit Caracallas, da die Truppe den Ehrennamen Anton (iniana) führte. Den grossen, fragmentierten Altar (Abb. 24) widmeten die Leibwächter des Statthalters dem Juppiter ; in der Inschrift ist die Ein­zahl eq. sing, statt eqq. gebraucht. Dann gibt es noch einen Altar (Abb. 32), auf welchem aber dem Namen Juppiters der des Liber pater, doch ohne verbindendes et, beigefügt ist. Ael(ius) Annianus weihte diesen Altar für sein eigenes Wohl und das der Fahnenträger des Kollegiums der Feuer­löscher. Genannt werden schliesslich, im Nominativ, fünf Personen, wahrscheinlich sind es die Namen der Fahnenträger (vexillarii) . Der Minerva ist gewidmet ein ältar­ähnliches Postament (Abb. 39), auf dem wahrscheinlich die Statue der Göttin stand. Auch die Inschrift, welche denjenigen, der irgendeine Verunreinigung begeht, verflucht, passt eher auf ein Postament, als auf einen Altar. Der Torso (Abb. 41), mit der Aegis auf der Brust, gehörte zu einer kleinen Statue der sitzenden Minerva. Das kleine, marmorne Brustbild der Minerva (Abb. 40), nach einem griechischen Vorbild gearbeitet, dürfte importiert sein. Neben diesen drei Hauptgottheiten ver­ehrten die Einwohner Aquincums besonders, offenbar noch lieber, jene Götter, die mit ihrem , alltäglichen Leben und ihrer Be­schäftigung in Verbindung standen. So z. B. den Gott der Kaufleute, Merkur. Unser schönster Altar (Abb. 36) ist ihm geweiht. Von wem, erfahren wir nicht, denn die Inschrift beschränkt sich auf die Widmung : M r er curio sacrum. Als Überrest einer Stein­statue besitzen wir den Merkurkopf mit dem geflügelten Petasus (Abb. 37). In der nackten Jünglingsgestalt einer stark frag­mentierten Reliefplatte (Abb. 38) war viel­leicht ebenfalls Merkur dargestellt. Dem Heilgotte Aesculapius stiftete der Arzt der 2. Hilf legion Ti(berius) Martius Castrensis einen Altar (Abb. 1). Datiert ist der Stein statt mittels der amtierenden Konsuln durch den Namen des damaligen consul de(signatus). Dem Heilgotte und der Göttin der Gesundheit, Hygiae ist ein anderer Altar (Abb. 3) gewidmet von einem gewissen Jul(ius) Julianus. Denselben Göt­tern, Aesculapio et Hygiae Aug(ustis) ist geweiht (sacrum) als Einlösung eines Ge­lübdes (v. s. I. I. m.) die Steintafel (Abb. 2), deren Dedikant ausser seinem Namen, wie auf den Grabinschriften, auch seinen Vater, seine Tribus und Geburtsort nennt. Die länglich-viereckige Form der Tafel weist darauf hin, dass es eine Bauinschrift war, offenbar des Militärspitals, dessen Ver­walter, opt(io) valetudi(narii) , die In­schrift am Gebäude anbringen Hess (posuit) . Der Tag der Stiftung ist ohne Bezeichnung des Jahres angegeben. Da die Bauinschrift und die obigen zwei Altäre nahe zu einander gefunden wurden, dürfen wir annehmen, dass das Spital der 2. Hilfslegion ungefähr an ihrem Fundorte stand. Die Gottheiten des Weines und Wein­baus, Dionysos und Ariadne, verehrten die Römer als Liber und Libera. Die Unte r _

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