Nyelvtudományi Közlemények 71. kötet (1969)
Tanulmányok - Vikár László: Cseremisz és csuvas népdalgyűjtés 1966-ban [Tscheremissische und tschuwaschische Volksliedsammlung im Jahre 1966] 3
20 VIKÁR LÁSZLÓ 2. A legény és a leány egyet nevetve egyetértésben dalt dalolnak. O. A. JEGOBOVA (1927) ( Bolsoje Bujanovo — VaZan, Semursa kerület 1966 szeptember AP. 5953 p. 15. 1. Oh, elmegyek, feleségem, elmegyek én. Oh, elmegyek, hitvesem, elmegyek én. 2. Oh, az apám földjére elmegyek én. Oh, apám országába megyek én. M. A. MIHAJKINA (1906) és K. I. SZPIKIDONOVA (1902) Mordovszkije Tyuki — Erzan T'uka, Semursa kerület 1966 szeptember AP. 5954 i. Tscheremissische und tschuwaschische Volksliedsammlung im Jahre 1966 Im August und September 1966 unternahmen der Linguist Gábor Bereczki und der Volksmusikforscher László Vikár eine gemeinsame Forschungsreise in der Tscheremissischen und der Tschuwaschischen Autonomen Republik der Sowjetunion. In 30 Ortschaften nahmen sie 545 Melodien von 171 Sängern mit Magnetophon auf. Gleichläufig mit den Aufnahmen ist auch das Abschreiben und die Übersetzung von mehreren tausenden Textzeilen fertig geworden. Im Laufe ihrer Reise von 1700 Kilometer suchten sie bei den Bergtscheremissen den Bezirk Zwenigowo, bei den Waldtscheremissen die Bezirke Mari Turek, Sernur, Nowo Torjai, Orschanka, bei den nördlichen (Wirjal-) Tschuwaschen die Bezirke' Tscheboksari, Morgausch, bei den südlichen (Anatri-) Tschuwaschen die Bezirke Suguti, Batirewo und Komsomolsk auf. Die früheren Sammlungen mitgerechnet beträgt die Zahl der aufgezeichneten tscheremissischen Melodien heute bereits annähernd 3000. Aus diesem Material zeichnen sich die wichtigeren Melodientypen klar ab: 1. Melodien mit Beantwortung in der Unterquinte in einer anhämitonischen (la oder do) Pentatonie (auf dem südwestlichem Gebiet der Republik). 2. Melodien mit Beantwortung in der Unterquinte in zwei anhämitonischen (beide in so) Pentatonie (im mittleren und südöstlichen Teil der Republik). 3. Melodien engen Formats mit hämitonischer so Pentatonie (im Nordosten der Republik). 4. Melodien engen Formats mit anhämitonischer so oder do Pentatonie (auf den östlichen Gebieten der Republik). Während sich in den Typen 1. und 2. die Spuren der von Süden und von Osten her kommenden türkisch-tatarischen Volksmusik bemerkbar machen, bewahren die Type 3. und 4. eine annehmbar frühere, ursprünglichere finnisch-ugrische musikalische Überlieferung. Die Musik der Nbrdtschuwaschen weist viele Gleichheiten mit dem pentatonischen, sinkenden Typ mit Beantwortung in der Unterquinte der südlichen (Berg- und Wald-) Tscheremissen. Die Südtschuwaschen singen davon abweichende, für mehr archaisch scheinende Lieder von einfa chererTonreihe und Form. Das tschuwaschische Material bedarf noch einer reichlichen Ergänzung. LÁSZLÓ VIKÁB,