Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 52. (2007)

DÖBERL, Mario: Höfisch oder privat? Die Beschaffung und Wartung von Wägen am Wiener Kaiserhof in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Mario Döberl von Zeit zu Zeit ergänzt.93 Sie wurden nur selten verwendet und waren deshalb wesentlich langlebiger als etwa Reisewägen, die nach der Rückkehr von einer Auslandsreise manchmal kaum noch zu gebrauchen waren.94 Ein herausragendes Beispiel für einen in der Hofsattlerei hergestellten Galawagen ist der im Jahre 1825 anlässlich der ungarischen Krönung von Kaiserin Karoline Auguste geschaffene so genannte „Krönungslandauer“95, der sich heute noch in der Wiener Wagenburg befindet (Abb. 3). Abb. 3: Der 1825 in der Hofsattlerei erbaute so genannte „Krönungslandauer“. Wien, KHM, WB, Inv.-Nr. W 39. Kunsthistorisches Museum Wien 93 In einem Schreiben des Oberststallmeisteramts, in dem der Erhaltungszustand der Hofwägen beschrieben und der Bedarf an neuen Fahrzeugen erhoben wurde, wurde angemerkt, dass die „reichen Wägen [...] hinreichend vorhanden sind und keiner Nachschaffung bedürfen“. Oberststallmeisteramt, HHStA, OStA, B, 44, ZI. 1 719 aus 1827, unfol. 94 „[...] indem manch guter Reisewagen nach einem längeren Ausbleiben in dem schlechtesten Zustande zurückkehret und [zu] gar keiner Herstellung mehr fähig ist.“ Oberststallmeister Wrbna an Kaiser Ferdinand I., Wien 1836 März 8, HHStA, OStA, C, 113, ZI. 2 537 aus 1836, unfol. Im Jahr 1819 wurde für die Instandsetzung eines von einem längeren Auslandseinsatz zurückgekehrten Reisewagens die durchschnittliche Summe von 400 fl. W.W. veranschlagt. Equipagen-Inspektor Zimmer, Wien 1819 August 2, HHStA, OStA, C, 87, unfol. 95 KHM, WB, Inv.-Nr. W 39. Siehe dazu zuletzt Kurzel-Runtscheiner, Monica: Reicher Leib- Landauer des Wiener Hofes, sog. Krönungslandauer. In: Geschichte der Bildenden Kunst in Österreich, Bd. 5:19. Jahrhundert, hrsg. von Gerbert Frodl. München 2002, S. 560 f. 136

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