Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51. (2004)

LECHNER, Elmar – NIKIRSA, Marija – OSACZUK, Sergij: Bestände des Staatlichen Archivs Chernivtsi/Czernowitz betreffend die Bildungsgeschichte in der österreichischen Epoche der Bukowina (1775–1918)

Elmar Lechner - Marija Nikirsa - Sergij Osaezuk lassen. Im Archiv befindet sich Material, das sich hauptsächlich auf die Volksschulen der Landeshauptstadt Czernowitz bezieht. 1. Die k. k. Kotzmaner Trivialschule: F. 758 Sei wurde - als eine der ältesten Schulen der Bukowina - 1780 gegründet; sie hatte zunächst nur zwei Klassen und vermittelte - im Sinne ihres Namens - nur Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen. Von 1814 bis 1844 lag die Aufsicht beim römisch- katholischen Konsistorium im galizischen Lemberg, 1844 bis 1869 beim griechisch­orientalischen Konsistorium; die Schule wurde bilingual bzw. utraquistisch - Unterrichtssprachen waren Deutsch und Ruthenisch - geführt; 1869 wurde sie 3-klassig, 1894 6-klassig. Der Aktenbestand 758 enthält zwei Register. Deren Erstes umfasst 149 Akten für die Zeit von 1820 bis 1870: Inventurlisten betreffend die Ausstattung der Schule, Anweisungen der Inspektoren, Papiere, die sich auf die Ernennung, Versetzung und Entlassung von Lehrkräften beziehen, Stundenpläne, Prüfungsergebnisse, Berichte an den Schulinspektor, Ausschreibung von Lehrerstellen und Angaben über den Schulbesuch und die Leistungen der Schüler und Schülerinnen. Deren Zweites zählt 75 Akten für 1794 bis 1820; die Gegenstände: eine Resolution der Lehrerkonferenz betreffend die Notwendigkeit der Verwendung und Realisierung der Deutschen Sprachlehre (1. September 1794); eine Namensliste der Schüler vom März 1794; eine Schulbesuchstabelle vom selben Jahr; Aufstellung der Schulbesuchsfrequenz im Jahre 1800; Schülerverzeichnisse mit Angaben zu Alter, Nationalität, Sozialstand der Eltern, Leistungen und Schulbesuch; Informationen über den Lehrkörper (Konduitenlisten). 2. Die Moldauische Trivialschule: F. 1 191 Sie wurde am 2. Dezember 1816 eröffnet, 1882 zu einer 5-klassigen Schule ausgebaut; sie dient noch heute schulischen Zwecken, (damaliger Standort: Vorstadt Rosch, heute vul. Horichivska.) Der Aktenbestand 1 191 enthält ein Register, in dem drei die Jahre 1819 bis 1854 betreffende Akten vorhanden sind. Es handelt sich durchgehend um Schülerlisten, in denen die folgenden Daten verzeichnet sind: Zu- und Taufname, Alter, Sozialstand der Eltern, Anfang des Schulbesuchs, Glaubensbekenntnis, Noten in Lesen, Schönschreiben, Rechnen (mündlich und schriftlich), Recht- und Dictandoschreiben, Fleiß, Betragen u. a. 3. Die kommunale Filialschule für Mädchen: F. 250 564

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