Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51. (2004)

LECHNER, Elmar – NIKIRSA, Marija – OSACZUK, Sergij: Bestände des Staatlichen Archivs Chernivtsi/Czernowitz betreffend die Bildungsgeschichte in der österreichischen Epoche der Bukowina (1775–1918)

Elmar Lechner - Marija Nikirsa - Sergij Osaczuk Ästhetik und Pädagogik. Im Allgemeinen war das Studium gebührenpflichtig, doch einem Teil der Studenten waren die Gebühren erlassen bzw. wurden Stipendien zuerkannt. Bis 1849 bestand das Institut als selbstständige Lehranstalt; dann wurde es mit dem Gymnasium zusammengelegt. Schriftstücke aller Art und das Inventar wurden gemäß Aufnahmeprotokoll vom 7. September 1849 dem Gymnasium übergeben. Der Fond 224 enthält ein Register und beinhaltet 920 Dokumente, deren Entstehungszeit vom Jahre 1815 bis zum Jahre 1849 reicht. Sie betreffen u. a. Verordnungen der galizischen Statthalterei bezüglich der Tätigkeit des Direktorats des philosophischen Lehrkurses, Lehrpläne, Listen von Vorlesungstiteln, Berichte, Angaben über die Lehrkräfte, Ernennungen, Versetzungen und Entlassungen von Professoren, Angaben über Leistungen der Hörer, Listen mit Namen von Hörern und mit Titeln von Büchern der Institutsbibliothek. 3. Das k. k. II. Staatsgymnasium in Czernowitz: F. 940, F. 933 Seine Gründung geht auf einen Beschluss des Bukowiner Landesschulrats vom 23. November 1893 zurück. Er zielte darauf ab, das Ministerium dazu zu bewegen, in Czernowitz ein Untergymnasium mit ruthenischen Parallelklassen einzurichten.12 Die betreffenden Bemühungen hatten insofern Erfolg, als im Schuljahr 1896/97 das - zunächst für vier Klassen konzipierte - k. k. II. Staats-Untergymnasium seine Tätigkeit aufnehmen konnte. In Parallelklassen war also Ruthenisch einerseits Unterrichtsfach und anderseits Unterrichtssprache in den Fächern Religion, Mathematik und Latein. Nach der Umgestaltung bzw. dem Ausbau zu einem 8-jährigen Gymnasium (1901/02) erhielt es den Namen „k. k. II. Staatsgymnasium in Czernowitz“. Es hatte in dieser Form bis 1918 Bestand. (Nach 1918 wurden die deutschen Parallelklassen zu einem deutschen Gymnasium ausgebaut; in weiterer Folge wurde es zum Staatslyzeum „Kusa Voda“ umgestaltet.) Die einschlägigen Akten liegen in zwei Aktenbeständen vor. Der eine, F. 940, umfasst 26 Aktenstücke, das zugehörige Register bezieht sich auf die Schuljahre 1901/02 bis 1917/18. Gegenstand dieser Akten sind Zeugnisse und Schulbesuchslisten sowie das Protokoll der Maturitätsprüfung des Schuljahres 1911/12. Neben den (im Druck vorliegenden) Jahresberichten sind von Relevanz für die Geschichte dieser Schule die 12 Mitgespielt hat auch der Umstand, dass das k. k. Ober-Gymnasium in Czernowitz sich mittlerweile zum größten Gymnasium der gesamten Monarchie entwickelt hatte. (Jahresbericht des k. k. Ober- Gymnasiums in Czernowitz. Veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1893/94 von Dr. C. Tumlirz, k. k. Gymnasial-Director. Czernowitz 1894, S. 40. 556

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