Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 49. (2001) - Quellen zur Militärgeschichte – 200 Jahre Kriegsarchiv
DOHLE, Oskar: Das militärhistorische Schriftgut im Salzburger Landesarchiv
Das militärhistorische Schriftgut im Salzburger Landesarchiv II.) Salzburg 1816 bis 1945 Quantitativ stellen diese Archivalien den Hauptteil des militärgeschichtlichen Schriftgutes im Salzburger Landesarchiv dar. Da es sich hier in der Regel jedoch bereits um „Massenakten“ handelt, ist keine derart vollständige Erschließung durch Archiv-Repertorien, wie es bei den Beständen bis 1816 die Regel ist, gegeben. Protokollbücher und Indices aus der zeitgenössischen Verwaltungstätigkeit sind zumeist vorhanden, geben aber nur ein unvollständiges Bild der tatsächlich verfügbaren Schriftstücke, da die teilweise umfangreichen Skartierungen hier nicht berücksichtigt sind. Es wird jedoch in zunehmendem Maße versucht wichtige Archivkörper aus dem Bereich der „Zentralregistratur“, also der Aktenbestände ungefähr seit 1850, mittels EDV-Datenbanken relativ leicht und schnell zugänglich zu machen. Unter den Archivalien des 20. Jahrhunderts unterliegen einzelne, personenbezogene Bestände aber bereits den vom Datenschutzgesetz vorgegebenen Beschränkungen der Einsichtnahme. A.) Von 1816 bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1.) Kreisamt Nach der endgültigen Angliederung Salzburgs an Österreich 1816 stellte das k. k. Kreisamt die höchste Verwaltungsbehörde dar, zumal das ehemalige Erzstift, abgesehen von den zu Bayern gefallenen Gebieten, als 5. Kreis zum Erzherzogtum Österreich ob der Enns gehörte. Erst 1849 erlangte das heutige Bundesland als eigenes Kronland wiederum seine damit verbundene administrative Selbstständigkeit. Die militärhistorisch relevanten Schriftstücke, ursprünglich unter „Militär“ zusammengefasst,29 30 enthalten vor allem Angaben über Konskription, Werbung, Befestigungen, Kasernen und andere militärische Bauten sowie über wirtschaftliche Belange in diesem Themenkreis. Relativ wenig Angaben finden sich bezüglich der reinen Militärverwaltung, da diese seit dem Verlust sowohl der staatlichen als auch der administrativen Selbstständigkeit nicht mehr Angelegenheit der in Salzburg ansässigen Behörden war. Zudem fielen bedeutende Teile dieses Bestandes umfangreichen Skartierungen zum Opfer, wie beispielsweise das 1861 vernichtete Material bezüglich Rekrutierungen.’" 29 Die moderne Einteilung der Akten aus dem Bereich „Kreisamt“ nach den Faszikelnummem entspricht nicht der ursprünglichen Ordnung nach Buchstaben von A bis M. Das Repertorium 22-20 (Kreisamt) enthält jedoch sowohl einen alphabetischen Index, also auch eine Konkordanz zwischen alter und neuer Ordnung. 30 SLA, Kreisamt, Faszikel 898/2. 379