Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)

MAZANEC, Markus – VENUS, Theodor – WIRTH, Maria: Digitale Archivierung von Kabinettsakten des Österreichischen Staatsarchivs. Ein Zwischenbericht über ein gemeinsames Pilotprojekt mit der „Stiftung Bruno Kreisky-Archiv“

Fröschl, Thomas (Hrsg.): Föderationsmodelle und Unionsstrukturen. Uber Staaten Verbindungen in der frühen Neuzeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Wien-München: Verlag für Geschichte und Politik 1994 (Wiener Beiträge zur Geschichte der Neuzeit 21). 206 S., 111., Kt. Ausgehend von den kulturellen, politischen und sozialen Veränderungen, die das Jahr 1989 für Europa brachte, und unter dem Eindruck des Zusammenschlusses der Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union in Folge der Maastrichter Verträge, sieht sich das vorliegende Werk als Beitrag zur Diskussion über den politischen Föderalismus in Europa. Das Eigenverständnis des Bandes reicht je­doch nicht dahin, daß er Hilfestellungen und Anregungen zu den aktuellen Diskus­sionen geben will, weder innerhalb der einzelnen Nationalstaaten noch auf der gesamteuropäischen Ebene. Aus dieser Motivation heraus bietet das Werk auch keine einschlägigen Untersuchungen oder Beiträge, welche auf die diversen Föde­ralismusdebatten bzw. -theorien eingehen. Ebenso ausgeklammert bleibt eine Be­trachtung des österreichischen Föderalismus. Vielmehr versuchen die verschiedenen Beiträge, anhand von ausgewählten histo­rischen Beispielen von Staatengemeinschaften die ungeheure Vielfalt von Lö­sungsmöglichkeiten zu präsentieren. In diesem Rahmen finden auch Gedanken betreffend die Aufrechterhaltung, die Einrichtung, die Gestalt oder die Beendigung jener Staatenverbindungen Platz. Die ausgewählten Föderationen müssen jedoch zumindest von zwei unabhängigen Staaten gebildet worden sein und über ein ge­wisses Maß an gemeinsamer Autorität verfügt haben. Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, wurde die frühe Neuzeit als For­schungszeitraum ausgewählt, da man in dieser Zeit die Lösungsansätze für die Gegenwart zu finden gedenkt. Daraus ergibt sich natürlich das Problem der Typo- logisierung, da die diversen historischen Modelle in verschiedensten zeitlichen Zusammenhängen entstanden sind und daher nur bedingt als Beispiele herangezo­gen werden können. Die Gewählten aber wurden einer genauen inhaltlichen wie politisch-kulturellen Untersuchung unterzogen, um dem Bemühen um Anerken­nung des Individuellen und Einmaligen gerecht werden zu können. Insgesamt umfaßt der vorliegende Sammelband elf Beiträge von Autoren aus sieben verschiedenen Ländern und ist in fünf Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Ab­schnitt nach der Einleitung kommen die Integrations- und Differenzierungsprozes­se in den skandinavischen Ländern zur Sprache, wobei auch die Diskussion im „Alten Reich“ 1648 sowie das Verhältnis Dänemarks zu dieser Union beleuchtet werden. Einen interessanten Einblick in die polnische Geschichtsschreibung erhält der Leser bei der Behandlung der Union zwischen Polen und Litauen seit dem Mittelalter sowie der sächsisch-polnischen Personalunion in der Zeit der Aufklä­rung. Der dritte Aufsatz dieses Abschnittes geht schließlich auf die böhmischen Länder ein und gelangt endlich zu der Einsicht, daß diese regionale Vielfalt durch­Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47/1999 - Rezensionen 306

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