Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)

MAZANEC, Markus – VENUS, Theodor – WIRTH, Maria: Digitale Archivierung von Kabinettsakten des Österreichischen Staatsarchivs. Ein Zwischenbericht über ein gemeinsames Pilotprojekt mit der „Stiftung Bruno Kreisky-Archiv“

schweren logistischen Probleme beim Marsch an die Weser und anläßlich des Rückzuges über den Main. Nachdem Holzappel im Gefecht bei Zusmarshausen (in der Nähe von Augsburg) am 17. Mai 1648 gefallen war, übernahm schließlich Ottavio Piccolomini die Ar­mee in schwerer Stunde. Er richtete die Verteidigung am Inn ein. Ihm gelang schließlich unvermutet eine Gegenoffensive im September/Oktober 1648, die es erlaubte, wesentliche Teile Bayerns bis zum Lech zurückzuerobem: und dies, ob­wohl sich im Juli jenes Jahres schwedische Truppen handstreichartig in Teilen Prags festgesetzt hatten. Ein zuletzt „labiles militärisches Gleichgewicht“, so das abschließende Urteil Höfers, „war eine der Voraussetzungen für Ergebnis und Erfolg, den Verständi­gungsfrieden mit Schweden“ (S. 231). Eine Nebenfrucht von Höfers Forschung ist seine Darstellung der Anfänge des Quartiermeisterstabes im Heer, also des späteren Generalstabes. Ein wissenschaftlicher Apparat mit 656 Anmerkungen, Archivalien-, Quellen- und Literaturverzeichnis, Bildnachweis, Zeittafel, Orts- und Personenregister be­schließt das Werk. Besonders hervorzuheben sind die Graphiken, nämlich Gliede­rungen, der kaiserlichen Armee sowie Situationsskizzen 1647/1648. Ein wichtiges Buch zur Geschichte der Endphase des Dreißigjährigen Krieges. Peter Broucek, Wien Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47/1999 - Rezensionen Stickler, Matthias: Erzherzog Albrecht von Österreich. Selbstverständnis und Politik eines konservativen Habsburgers im Zeitalter Kaiser Franz Josephs. Husum: Matthiesen-Verlag 1996 (Historische Studien 450). 554 S., Anl. Das Werk ist eine an der Universität Würzburg approbierte Dissertation. Trotz der Bedeutung, die Feldmarschall Erzherzog Albrechts Wirken für die Ge­schichte Österreichs von 1848 bis zu seinem Tode 1895 hat, sind bisher nur Kurz­biographien in biographischen Sammelwerken und einige Studien, die sein Wirken als General und Feldherr, als Soldat also, betonen, erarbeitet worden. Der Autor ordnet sie in einer Einleitung „Tendenzen der Forschung“ zu einem Überblick. Dieser reicht von der Würdigung im Auftrag der Familie durch den Kriegsarchivar und Offizier Karl Duncker (1897) bis zu den Studien Johann Christoph Allmayer- Becks. Dieser bedeutende Historiker und langjährige Angehörige des Wiener Kriegsarchivs beziehungsweise Direktor des österreichischen Heeresgeschichtli­chen Museums schloß sein Lebenswerk mit einer eher auf den Offizier Erzherzog Albrecht ausgerichteten brillanten Biographie des „Feldherm Gesamtösterreichs“, so der Untertitel des Buches (ebenfalls 1996) ab. 298

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