Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)

STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche

Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. Bd. 16, hrsg. von OÖ. Landesarchiv [Schriftleitung Siegfried Haider und Georg Heilingsetzer]. Linz: OÖ. Landesarchiv 1990. III, 420 S. Die zwei einleitenden Beiträge sind dem ehemaligen Augustinerchorherren­stift Ranshofen am Inn gewidmet. Rudolf W. Schmidt versucht auf Grund per­sonengeschichtlicher Hinweise und anderer sekundärer Merkmale für einzelne Traditionsnotizen zu chronologischen Neuansätzen zu kommen, die über die in den vorliegenden Editionen des - im Original seit 1811 verlorenen - Traditions­codex des Stiftes gemachten Angaben hinausführen („Die Überlieferung der Ranshofener Traditionen. Vorbemerkungen zu einer künftigen Neuedition“, S. 5-16). Hubert Schopf präsentiert einen Auszug aus seiner Dissertation - zu der An­gaben über Titel, approbierende Universität und Erscheinungsjahr seltsamerwei­se nicht gemacht werden - unter dem Titel „Zur inneren Struktur des Augusti- nerchorherrenstiftes im Mittelalter“ (S. 17-45). Die Gründung erfolgte - an­knüpfend an die in die Karolingerzeit zurückzuverfolgende Pfalzkapelle bzw. Pfarrkirche St. Pankraz und ein bei dieser zeitweise bestehendes Kollegiatstift - im Jahre 1120, unter dem Einfluß des Salzburger Reformkreises um Erzbischof Gebhard I., als Doppelkloster der strengen Observanz. Die weitere Entwicklung ist gekennzeichnet durch das Aufkommen krisenhafter Zustände, deren man mehrmals - nach dem IV. Laterankonzil von 1215, unter Propst Konrad I. in der 2. Hälfte des 14. Jhts. und im Zuge der Raudnitzer Reform in der 2. Hälfte des 15. Jhts. - durch Erneuerungsmaßnahmen zu steuern versuchte. Aufbauend auf ihrer 1957 an der Universität Wien vorgelegten Dissertation über die älteste Dorfchronik Österreichs (Goisern) und auf seither neu gewonne­nen Unterlagen und Erkenntnissen analysiert Friederike Grill-Hillbrand die handschriftliche Überlieferung, den inneren Aufbau und die Textgestaltung an Hand der quellenmäßig nachweisbaren Autoren der Chronik, ausgehend von Dr. art. lib. Koloman Mühlwanger (genannt 1386-1418/19, Angehöriger einer im Gmundner Raum ansässigen Adelsfamilie), über Lorenz Mittenauer (1460- 1546, nachweislich 1503 bis 1519 als Benefiziat bzw. Pfarrer in Wels), bis hin zu Mathias Putz (1816-1879, einem in Goisern ansässigen Bediensteten des Ischler Salzbergwerks), der den Abschluß bis zum Jahre 1866 beisteuerte. Die komplexen Gestaltungselemente, die den Ansatz zu einer mittelalterlichen Weltchronik und die Beschreibung einer fiktiven Reise in das indische Reich des Priesterkönigs Johannes ebenso umfassen wie lokale Berichte aus dem Ortsge­schehen, sind darstellerisch nicht leicht zu bewältigen - die Verfasserin hat sich mit Akribie und Ambition dieser Aufgabe unterzogen („Oberösterreichs älteste Dorfchronik. Beiträge zu ihrer Entwicklunsgeschichte“, S. 47-64). Unter dem Titel „Oberösterreichische Protestanten in Regensburg. Materialien zur bürgerlichen Emigration im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts“ (S. 65-139) legt Werner Wilhelm Schnabel (Nürnberg) Eintragungen in den städtischen 386

Next

/
Thumbnails
Contents