Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)
STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche
Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen sind, beginnend mit dem Jahr 1276. Nach nur wenigen Regesten aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts setzt 1547 die dichte Überlieferung aus den Ratsprotokollen ein (zwischen Regest Nummer 127, 1547 Januar 12, und Regest Nummer 2037, 1769 Juli 18), ergänzt durch wenige Aktenstücke. Die abschließenden Nummern 2038 und 2039 sind Hinweise auf gedmckte Patente aus den Jahren 1784 bzw. 1788. Entsprechend dieser Quellenlage dominieren inhaltlich Nachweise über die Beziehungen der Stadt Enns zum oberösterreichischen Landtag, zum Gremium der landesfürstlichen Städte und zu den zentralen Behörden und Institutionen in der Landeshauptstadt Linz. Es ergeben sich aber auch zahlreiche Hinweise auf das Wirtschaftsleben, Handel und Gewerbe, auf Vermögens- und strafrechtliche Fakten und auf Familienverbindungen; relativ häufig sind Angaben über die „Filialmaut“ in Ebelsberg. Die Sprödigkeit des Ausgangsmaterials hat die Erstellung von „Regesten“ nicht eben leicht gemacht. Es sind aber auch gegen gewisse Gestaltungselemente- wie schon bei früheren Bänden - Vorbehalte anzumelden. Diese beziehen sich auf oft nur schwer verständliche sprachliche Formuliemngen, auf die nicht gekennzeichnete und nicht kommentierte Einbeziehung von Originalpassagen. Personen- und Ortsnamen werden vornehmlich in der jeweiligen Textschreibung- ohne Rektifizierung - aufgenommen, sodaß sich für gleiche Objekte eine Vielzahl von Varianten ergibt, welche die Erstellung eines Registers beträchtlich erschweren werden. Dafür einige Beispiele: „Landsdorf“, „Lansdorf“ (Nr. 53, Nr. 120, statt Lonsdorf), „Thanershaimer pfarr“ (Nr. 53, statt Taversheim), „Herren von Train“ (Nr. 9, statt Traun), „Stadl“ (Nr. 14, statt Stadl-Paura), „Haag“ (Nr. 16, statt Stadt Haag), „Pfarrer ze Gorskannczler“ (Nr. 62, statt Pfarrer zu Gars, Kanzler), „Durrenfeld“ (Nr. 85) - „Dürnfeld“ (Nr. 87), „aus Prag in Schlesien und aus Lausnitz“ (Nr. 186, statt aus Prag, aus Schlesien und der Lausitz), „in Aschaw“ (Nr. 276, ohne Anführungszeichen, wohl Aschach). Dazu kommen in nicht wenigen Fällen offensichtliche Lesefehler, wie „Often dez Maxdwiser“ (Nr. 59, statt Maydwiser), Frau von Megkan, Witwe des Landeshauptmanns (Nr. 449, richtig Meggau), „Stachel und Eisenzeug“ (Nr. 243, statt Stahel), „Kallner, Barth“ (Nr. 591) - „Khaltner, Gart“ (Nr. 592), „Handwerkmeister“ (Nr. 604) - „Handschuhmacher“ (Nr. 605), „Conzagischen“ (Nr. 1313, statt Gonzagischen), Bischof von Passau „Wenzeslaus Graf Thein“ (Nr. 1870, statt Thun). Die zu Nr. 614 vorgenommene Identifizierung „Perg (Berg)“ ist unzutreffend, da es sich um die Stadt Perg im Mühlviertel handelt. Auch nicht aufgelöste Datumsangaben finden sich (Sonntag Quasimodogeniti 1601, Nr. 820). Zu korrigieren gewesen wären etwa auch die zweimalige Anführung von Ybbs (Nr. 6), „verschorbener“ (statt Verstorbener, Nr. 64), „gegrabenes Siegel“ (?, Nr. 70), der Flurname „Scholn“ (Nr. 188), 191, 192, richtig Sehol, es wird die Genitivform übernommen), „sollen die Stadt Enns beim Landtag ... (vertreten) (fehlt, Nr. 199), Waidhofen a. d. Y. (Nr. 235, es gehörte „an der Ybbs“), „Herr Landeshauptmann“, „Herr Vizthum“, „Bericht ... der kaiserlichen Majestät übergeben“ (Nr. 946 bis 948). Mängel in der Koordination zeigen sich 382