Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)

STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche

überholten kunsthistorischen Ansichten im Detail einzugehen, möchte der Re­zensent nur daran erinnern, daß die Kirche die Kunst ja nie als Selbstzweck gefördert hat, sondern mit der Zielsetzung, durch die Kunstwerke die Gläubigen zu belehren, zu begeistern, ihre Andacht zu fördern - kurzum als Medium der Propaganda. Nun will aber die sogenannte „Moderne“ in allen Spielarten ihrer vielen -ismén nur als rart-pour-l’art die self-expression des Künstlers ohne Rücksicht auf Beschauer sein und ist demnach eine höchst elitäre Kunst, die nur Kunstkennern und solchen, die sich dafür halten, gefallt, der breiten Masse aber wenig sagt. Charakteristisch ist ja, daß auch die der Kirche entgegengesetzten Bewegungen zwar gerne Solidaritätserklärungen bildender Künstler der „Moderne“ entgegennehmen, ihre Werke aber mit Ausnahme der Friedenstaube von Picasso kaum je verwendet haben. Im Hinblick auf diese Tatsache wirken die Ausführungen des Autors samt versteckten Angriffen auf die „reaktionäre“ Haltung der Kirche in Kunstfragen wie Schattenboxen. Der Schlußbeitrag von Manfred Wagner über die österreichischen Hymnen schildert kurz die Entstehung und historische Aufeinanderfolge der vier, der Melodie nach allerdings nur drei österreichischen Nationalhymnen und als Vergleich dazu noch die Geschichte der Hymnen der einzelnen Bundesländer. Andreas Cornaro, Wien Linzer Regesten, hrsg. vom Archiv der Stadt Linz. Reihe B XI Stadtarchiv Enns, bearbeitet von Andreas Bedö, Monika Franz, Bernhard Günther, Germana Maier, Thomas Maisei, Helmut Matejka, Elisabeth Ollinger, Erich Reiter, Maria Waldstein-Wartenberg, Peter Zauner. Bd. 1: Regest Nummer 1-945. Bd. 2: Regest Nummer 946-2039. Linz: Archiv der Stadt Linz 1988. 487 S. Im Rahmen des großen Regestenwerkes zur Geschichte der Stadt Linz, dessen Werdegang anläßlich der Übernahme der Redaktion durch das Linzer Stadt­archiv und des 35-Jahr-Jubiläums im Jahre 1987 vom Archivdirektor Fritz Mayrhofer im Vorwort kurz geschildert wird, liegen nun die ersten beiden der dem Stadtarchiv Enns gewidmeten Bände vor. Im Gegensatz zu den anderen Schwesterstädten, den landesfürstlichen Städten ob der Enns, die eine reiche Ausbeute lieferten, ist hier - trotz der räumlichen Nähe - die quellenmäßige Voraussetzung ziemlich ungünstig, da das Stadtarchiv im vorigen Jahrhundert umfangreiche Kassationen hinnehmen mußte. Es blieben neben wenigen Urkun­den und Aktenstücken ein Kopialbuch und die - lückenhafte - Reihe der Rats­protokolle, die ab 1547 die fast ausschließliche Unterlage für die Regesten biL den. Das hier vorgelegte Material wird durch Erschließung weiterer Quellen im Oberösterreichischen Landesarchiv und in der Österreichischen Nationalbiblio­thek sowie durch ein Register ergänzt werden. Für das Mittelalter liegen 117 Regesten von Urkunden und Kopialbucheintra- gungen vor, die bis 1399 auch im oberösterreichischen Urkundenbuch erfaßt Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen 381

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