Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)

STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche

etwa Erzbischof Paul Graf Huyn, hin. Hochinteressanten Parallelen zwischen der Finanz- und Religionspolitik der Kirche der Zeit um 1600 und dem Staat Jo­sephs II. spürt Helmuth Feigl: „Melchior Kiesi und die Grundsätze josephini- scher Klosterpolitik“ (S. 119-127) nach. Einen Exponenten des Tiroler Volks­bundes stellt Josef Fontana: „Johann Steck. Priester-Politiker-Schriftsteller“ (S. 129-158) vor. Als einen Nebenkriegsschauplatz in der Auseinandersetzung zwischen den österreichischen Behörden und den nationalsozialistischen Um­trieben beurteilt der Autor Michael Gehler das Land Tirol: „Tirol zur Zeit des Juli-Putsches der Nationalsozialisten im Jahre 1934“ (S. 159-172). Josef Gelmi, „Die Rücktrittsabsichten des Brixner Fürstbischofs Johannes Geisler im Jahre 1940 und der Vatikan“ (S. 173-180) stellt die Frage, ob der Papst den Bischof nach dessen Option für Deutschland zur Demission aufgefordert habe. Bezüge zwischen Kärnten und Tirol, vornehmlich im 13. Jahrhundert, stellt Nikolaus Grass her: „Die Ritter von Liebenberg und ihre Stiftungen an das Klo­ster Stams. Zugleich ein Beitrag zu Höfegeschichte des Volderswaldes bei Hall in Tirol“ (S. 181-194). Einen Bischof von Namur (1727-1740) stellt aufgrund seiner Dissertation vor: Gernot O. Gürtler: „Der .verkaufte1 Kardinalspurpur. Studien zur Genese eines englischen Polit-Klerikers des 18. Jahrhunderts: Tho­mas John Francis Strickland (? 1682-1740) (S. 195-216). Herta Hageneder: „Ein Rombesuch im Jahre 1650“ (S. 217-220) setzt ihre wertvollen Studien und Editionen zum Wirken des Diplomaten Johann Maximilian Graf Lamberg fort. Othmar Hageneder: „Das Decretum Gratiani als Waffe gegen den Bischof von Passau (1569)“ (S. 221-225) stellt die Abwehr eines Exkommunikationsmandats durch einen Freistädter Stadtschreiber dar. Einen Aspekt der Vermögensbildung Meinhards II. kommentiert Christoph Haidacher („Das Meinhardinische Urbar von 1288“, S. 227-238). Auf eine völlig unbekannte Quelle zur Marinegeschichte im Oberösterreichi­schen Landesarchiv macht Siegfried Haider aufmerksam: „Die Werbung des Franciscus de Ponte in Istrien und Italien für die kaiserliche Donauflotille (1594)“ (S. 238-255). Peter Herde würdigt „Jose P. Laurel. Konservativer Ka­tholizismus und japanische Sozialphilosophie als philippinische Variante der .Neuen Ordnung1 in der .Großasiatischen Wohlstandssphäre1 (1942-1945)“ (S. 257-281). Die Übersicht über einen wichtigen Teil eines für Österreich bedeutsa­men Archivs vermittelt Hermann Hoberg: „Die Visitationes im Archivio della Nunziatura di Vienna des Vatikanischen Archivs“ (S. 282-287). Aufgrund der Visitationsberichte schildert für die Zeit von 1774 bis 1803 Sebastian Hölzl: „Das italienische Pflichtschulwesen ,An Welschen Konfinen“1 (S. 290-301). Franz-Heinz Hye: „Ein bisher unbekannter Siegel-Entwurf für Kaiser Friedrich III. im Musée de Cluny in Paris“ (S. 303-309) liefert eine Siegelbeschreibung und vergleicht mit dem Reitersiegel Sigmund des Münzreichen. Ulrike Kem- merling-Unterthurner beschreibt die nationalsozialistische Agitation an den Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen 353

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