Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)

AGSTNER, Rudolf: Das Palais Polowzow als k. u. k. Botschaft in Sankt Petersburg 1886–1914

DAS PALAIS POLOWZOW ALS K. U. K. BOTSCHAFT IN SANKT PETERSBURG 1886- 1914 von Rudolf Agstner I. Einleitung; II. Anmietung des Palais Polowzow 1886; III. Ankauf des Botschaftspalais 1896; IV. Umbauten und Einrichtung; V. Alltag an der k. u. k. Botschaft; VI. Das Botschaftspalais im Ersten Weltkrieg; VII. Schicksal des Botschaftspalais nach 1918; VIII. Tausch des österreichischen Anteils am Botschaftspalais gegen ein Missionsgebäude in Moskau. I. Der Ballhausplatz überließ bis zum Ende des 19. Jahrhunderts seinen Bot­schaftern und Gesandten die Anmietung geeigneter Amtsgebäude und Residen­zen1. In St. Petersburg war es nicht anders2 3. Ab 1870 diente das Palais von Gräfin Margaretha Stenbock-Fermor am Engli­schen Quai Nr. 52 - Ecke Jerlamin Straße Nr. 1 als k. u. k. Botschaft \ 1886 war Botschafter Anton Graf Wolkenstein-Trostburg gezwungen „infolge des desola­ten und im höchsten Grade baufälligen Zustandes des Botschaftshotels, für des­sen Instandhaltung seitens der Eigentümerin in den letzten Jahren so gut wie nichts mehr geschah, für die Unterbringung der k. u. k. Botschaft in einem an­deren Hause Fürsorge zu treffen ... “4. II. Wolkensteins Aufmerksamkeit fiel auf ein Staatssekretär Polowzow gehöriges, in der Sergejewskaja5 gegenüber der Ausmündung der Moskowaja gelegenes 1 Erst im Jahre 1888 wurde in Belgrad erstmals ein Gesandtschaftspalais gekauft. Die diesbezüglichen Akten erliegen im Haus-, Hof- und Staatsarchiv [HHStA] Wien, Administrative Registratur des Mi­nisteriums des Äußern [AR], Fach 6, Karton 20-21, 51-52 und 79-80. 2 Siehe Agstner, Rudolf: Das Hotel Matignon als k. u. k. Botschaft in Paris 1889-1914. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs [MÖStA] 41 (1990), S. 215-263; derselbe: Von der Österreichisch-Ungarischen Botschaft zum Österreichischen Generalkonsulat Berlin — Zur Geschichte der k. u. k. bzw. österreichischen Vertretungsbehörden in der deutschen Hauptstadt 1871-1991. In: MÖStA 42 (1992), S. 263—340; derselbe: Von der k. u. k. Diplomatischen Agentie zur österreichischen Botschaft in Sofia. Österreichs Präsenz in der bulgarischen Hauptstadt 1879-1993. Ein Beitrag zur Geschichte der Palais Boulevard Tsar Oswoboditel 11 und 13 (Kairo 1993). 3 HHStA Wien, AR, Fach 6/16, Konv. St. Petersburg. 4 HHStA Wien, AR, Fach 6/68, Bericht Nr. LVII aus St. Petersburg vom 20. August 1886. 5 Straße des Hl. Sergius; Straßenname von 1762 bis 1917, danach wurde sie nach einem kommunisti­schen Funktionär „Tschaikowsky“-Straße und in den 1930er Jahren gleichlautend nach dem Kom­ponisten Pjotr I. Tschaikowsky benannt. 1

Next

/
Thumbnails
Contents