Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 42. (1992)
AGSTNER, Rudolf: Von der österreichisch-ungarischen Botschaft zum österreichischen Generalkonsulat Berlin. Zur Geschichte der k. u. k. bzw. österreichischen Vertretungsbehörden in der deutschen Hauptstadt 1871–1991
Von der österreichisch-ungarischen Botschaft zum Österreichischen Generalkonsulat Berlin in unmittelbarer Nähe des jetzigen Amtsgebäudes der k.u.k. Botschaft zum jährlichen Preise von 3500 Mark gemietet. Die Miete wurde bis zum 1.April nächsten Jahres vereinbart“126). Auch diese Räumlichkeiten erwiesen sich bald als zu klein, so daß mit Mietvertrag vom 24. Dezember 1914 „die in der ersten Etage des Hauses Kronprinzenufer No. 12 links von der Treppe gelegene Wohnung, bestehend aus 9 Zimmern gehst Zubehör, Keller, Böden etc.“ für die Zeit vom 1.1. 1915 bis 1.7. 1915 für eine Jahresmiete von 6000 Mark angemietet wurden127). In der Folge wurde zwischen den beiden Häusern Kronprinzenufer 11 und 12 eine Verbindung hergestellt. Nachdem die im 1. Stock des Hauses Kronprinzenufer 11 gelegenen Kanzleiräume der Kommerzdirektion von der Vermieterin gekündigt wurden, mietete die Botschaft ab 1. Oktober 1915 für ein Jahr im Hause Kronprinzenufer 12 auch noch 7 im Hochparterre gelegene Zimmer dazu, so daß die Kommerzdirektion nunmehr im Hochparterre über 7 Zimmer (Miete 4500 Mark) und im 1. Stock über 9 Räume (Miete 8000 Mark) verfügte128). Auch dort sollte der Kommerzkanzlei kein langes Verbleiben gewährt werden, da die Vermieterin die Räume per 1. April 1917 kündigte, „da der stellvertretende Generalstab der Armee, dessen Kanzleien in den übrigen Räumen des Hauses untergebracht sind, die zwei Wohnungen zu Bürozwecken benötigte ... Nach Erhalt der Kündigung war die k.u.k. Botschaft unausgesetzt bemüht, sich Kanzleiräume für die Kommerz-Direktion, und zwar in unmittelbarer Nähe des Hauses Kronprinzenufer 14 und zu einem angemessenen Mietpreise zu sichern“129). Man wurde im Haus Moltke- straße 1 fündig, wo am 13. Oktober 1916 um 14.000 Mark per anno die 1. Etage mit „15 geräumigen Zimmern und 5 Mansarden“ von der Molkte- haus Ges.m.b.H. (Besitzer Daniel Ehrenfried) für den Zeitraum 1. November 1916 bis 30. September 1918 angemietet wurde. Die Kommerzabteilung zählte zusätzlich zu den Konzeptsbeamten im November 1914 8 provisorisch angestellte Hilfskräfte, zu denen noch 11 Personen der österr.-ungar. Kolonie in Berlin kamen, die „ihre Dienste freiwillig und unentgeltlich der Commerzabteilung zur Verfügung stellen“130). Im März 1916 umfaßte die Kommerzabteilung neben ihrem Leiter, Legationsrat Post, mehrere Delegierte fremder Ressorts, vornehmlich des k.k. und des kön. ungar. Handelsministeriums, weitere 4 126) HHStA, AR F 6, K 53, 6 Berlin 84, Bericht 14.412 A vom 28.9. 1914, f.l und Ber. 29.306A vom 20. 6. 1915, f.7 127) HHStA, ebenda, Bericht 6599 A vom 3.2. 1915, f.3 128) HHStA, ebenda, Bericht 32.232 A vom 8.7. 1915, f.8 und 37.226 A vom 21.8. 1915, f.7 129) HHStA, ebenda, Bericht 40.567 A vom 14.10. 1916, f.10 130) HHStA, AR F 6, K 53, 6 Berlin 87, f.3,4 301