Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 39. (1986)

FINK, Manfred: Das Archiv der Republik – ein Archiv der Zukunft? Massenschriftgutverwaltung im Österreichischen Staatsarchiv

DAS ARCHIV DER REPUBLIK - EIN ARCHIV DER ZUKUNFT? MASSENSCHRIFTGUTVERWALTUNG IM ÖSTERREICHISCHEN STAATSARCHIV Von Manfred Fink I. Das Archiv der Republik/Zwischenarchiv in der Andreasgasse. - II. Massenschriftgut - eine Herausforderung (S. 131). - III. Archive und Massenschriftgutverwaltung (S. 132). - IV. Zwischenarchiv: Funktion, Aufgaben und Zielsetzungen (S. 134). - V. Funktionsbe­schreibung: Hauptarchiv (S. 143). - VI. Schlußbemerkung (S. 145). I Bestrebungen, eine zeitgeschichtliche Institution als Pendant zu den traditio­nellen historischen Abteilungen im Rahmen des österreichischen Staatsar­chivs zu gründen, hat es bereits in den 50er Jahren gegeben1). Doch erst eine Generation später ist diese Idee im Jahre 1984 durch die Adaptierung eines Bundesgebäudes im 7. Wiener Gemeindebezirk in der Andreasgasse 7 verwirk­licht worden. Denn am 2. Mai d. J. standen fünf Bedienstete2) am Beginn jener Abteilung, der in den nächsten Jahren und Jahrzehnten allein schon durch die Fülle ihrer Aufgabenstellungen und Problemlösungen ein besonderes Interesse von verschiedener Seite entgegengebracht werden wird. Da hat es schon anfänglich Skeptiker gegeben, die dieser jüngsten Archivabtei­lung zumindest in Gestalt der Andreasgasse kein langes Leben beschieden haben. Aber da war auch eine Reihe von Zusprüchen und Herausforderungen, die letztlich einem jungen Team immer wieder die nötigen Impulse gaben, ihre Vorstellungen, Motivationen und ihre kooperative Einstellung im Sinne der Sache einzusetzen. Eine Einstellung, die vor allem in dieser Anfangsphase auftretende organisatorische Hindernisse (möglicherweise unvermeidbare „Kinderkrankheiten“ jeder Neuorganisation) überwinden und unverschuldete Rückschläge (wie Verzögerungen beim Regaleeinbau), die die internen Arbeits­abläufe erschwerten und zum Teil zunichte machten, wegzustecken half. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hat die neue Abteilung „Archiv der Republik/Zwischenarchiv“ aufzuleben begonnen, hat gehen und sich zu be­haupten gelernt. ‘) Gespräch mit Rudolf Neck vom 5. September 1985. Eine Fülle weiterer wertvoller Informationen und Denkanstöße zu den Problemstellungen dieses Artikels verdankt der Autor zahlreichen informellen Gesprächen mit dem Direktor des AdR/ZA, Kurt Peball. 2) Zu diesen fünf Bediensteten der „ersten Stunde“ gehörten neben dem Direktor Kurt Peball und dem Autor die Kollegen Andrea Hackel, Sonja Gottschick und Robert Pal tauf.

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