Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 37. (1984)

SPIELMAN, Danila Cole – THOMAS, Christiane: Quellen zur Jugend Erzherzog Ferdinands I. in Spanien. Bisher unbekannte Briefe Karls V. an seinen Bruder (1514–1517)

Quellen zur Jugend Erzherzog Ferdinands I. 21 2 (Bauer 2 b) Karl an Ferdinand 1515 Juli 30. Brüssel. K sendet Jacques Sieur de Marsilles (nach Spanien), der sich nach dem Gesundheitszustand Ferdinands von Aragon, Johannas und F’s erkundigen und von K berichten soll. K versichert, sich für Anliegen F’s einsetzen zu wollen. Wien, HHStA Familienkorrespondenz A 1 fol. 69. Kopie oben und unten beschnitten. Rückvermerk: Traslado de létra del principe nuestro senor, hecha a -30 de julio de [1]515. Mi hermano, yo me recomiendo de buen coragón a vos. Yo embio állá a mi servidor Jaques de Marzilla levador desta a visitar al rey mi senor y padre y a la reyna nuestra madre y también a vos para saber de su estado y dispusición, y assimismo lleva cargo de vos advertir de mis nuevas. Plegaos creerle, y fazerme saber por él de vuestro estado y disposición para mi plazer, y juntámén te si hay alguna cosa que por vos pueda fazer para me emplear en ella de buen coragón, con el ayuda de Diós, al quäl*) yo ruego vos de su gracia. Escrita en Brussellas en penultimo dia de julio. Vuestro buen hermano Charles a) danach plega gestrichen. K sandte Jacques Sieur de Marsilles im Juli 1515 nach Kastilien. Ende 1515 wurde er durch Adrian von Utrecht, Dekan von Löwen, abgelöst: Bauer Anfänge 27. - K’s und F’s Mutter ist Johanna, drittes Kind der Katholischen Könige, nach dem Tod ihrer Mutter Isabella 1504 Königin von Kastilien. Der Ehe mit Erzherzog Philipp dem Schönen entstammten zwei Söhne, K und F, und vier Töchter, Eleonore, Isabella, Maria und Katharina. Da Johanna nach den Worten des Testaments ihrer Mutter nicht fähig war, die Regierung auszuüben, akzeptierten die Cortes ihren Vater Ferdinand von Aragon als Regenten: Baumgarten Geschichte Karls V. 1 llf. - Die Neuigkeiten, die K seinen Familienangehörigen mitgeteilt wissen wollte, bezogen sich vielleicht auf seine Mündig­keitserklärung vor den Ständen in Brüssel am 6. Januar 1515, noch vor seinem 15. Ge­burtstag. Die Zustimmung des väterlichen Großvaters, Kaiser Maximilians I., datiert vom 23. Dezember 1514: Walther Anfänge Karls 133. Am 22. Januar 1515, Löwen, enthebt K seinen Großvater Maximilian I. und seine Tante Erzherzogin Margarete jeder weiteren Verantwortung für ihn: HHStA Habsburg-Lothringisches Familienarchiv, Fa­milienurkunden n. 975, Kopie (Descharge faicte par Charles Prince des Espaignes). 3 (Bauer 5) Karl an Ferdinand 1516 Februar 15. Brüssel. 1. K beklagt den Tod Ferdinands von Aragon und tröstet F mit dem Hinweis darauf, daß man sich dem Willen Gottes fügen müsse. 2. Versichert, für F als , wahrer Bruder und Vater‘ sorgen zu wollen. 3. Hält an seinen Reiseplänen fest,

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