Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 36. (1983)

SCHÖDL, Günter: Zur Forschungsdiskussion über alldeutsch-deutschnationale Politik in der Habsburgermonarchie und im Deutschen Reich

524 Literaturberichte SAMMELWERKE UND ZEITSCHRIFTEN Siedlung, Macht und Wirtschaft. Festschrift Fritz Posch zum 70. Geburtstag. Hg. von Gerhard Pferschy (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landes- archives 12). Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 1981. XXX, 641 S. Fritz Posch, der Initiator der steirischen Landestopographie, Obmann des Historischen Vereins für Steiermark und langjährige Direktor des Steier­märkischen Landesarchivs, hat ein umfangreiches und vielseitiges wis­senschaftliches Werk geschaffen, über welches das von Reinhold Aig­ner besorgte Schriftenverzeichnis Aufschluß gibt (S. XVII—XXIX). An der dem Jubilar gewidmeten Festschrift haben nicht weniger als 58 in- und ausländische Wissenschaftler mitgearbeitet. Eine Reihe von Beiträgen befaßt sich mit Wissenschaftsgeschichte und -theorie. Wilhelm Stürmer nimmt die methodischen Probleme bei der Herausgabe regionaler historischer Atlasunternehmen zum Anlaß, den zusammenschauenden Charakter der historischen Landeskunde zu be­tonen, die Methoden verschiedener Wissenschaften an einem räumlich begrenzten Untersuchungsobjekt anwendet (Zu Aufgaben und Methoden der historischen Landeskunde, S. 3—12). Erich Zöllner bietet einen Abriß der Gesamtdarstellungen zur österreichischen Geschichte und zeigt anschaulich ihre Verflechtung mit dem jeweiligen weltanschaulichen Um­feld des Autors auf. Abschließend stellt er grundsätzliche Überlegungen zur Problematik historischer Gesamtdarstellungen an (Bemerkungen zu den Gesamtdarstellungen der Geschichte Österreichs, Leistungen — Auf­gaben — Probleme, S. 295—304). Grete Klingenstein untersucht das Ausgreifen der Polizei- und Kameralwissenschaften auf den inner­österreichischen Raum. Dadurch, daß diese Fächer Pflichtfächer für alle höheren Verwaltungsbeamten waren, wurden sie zu Katalysatoren im Prozeß der Aufklärung (Der Fall Buresch oder Über die Anfänge der Polizey- und Kameralwissenschaften in Graz, S. 397—409). Walter G ol­din g e r beleuchtet das Verhältnis zwischen den Wiener Ministerien, der Universitätshistorie und der landeskundlichen Forschung am Ende des 19. Jahrhunderts (Aus der Frühzeit der Historischen Landeskommis­sion für Steiermark, S. 427—435). Wie sehr das Schicksal einer Handschrift mit dem politischen Geschehen verknüpft sein kann — im konkreten Fall mit der Geschichte des Patriar­chats Aquileia —, zeigt Manfred Hellmann (Bemerkungen zum Evan­geliar von Cividale, S. 305—311). Herwig Wolfram befaßt sich mit der Frage nach dem Zeitpunkt der Einführung der Grafschaftsverfassung in Karantanien und legt diesen im Gegensatz zu Moro und Grafenauer mit dem Jahre 828 fest (S. 313—317). Anhand der Notitia Arnonis, der Conversio und der Königsschenkung von 860 untersucht Karl Amon das in der mittelalterlichen Kirchen- und Verfassungsgeschichte zentrale Problem des Eigenkirchenwesens für den Bereich des Salzburger Erz­bistums (Eigenkirche und Salzburger Mission, S. 319—333).

Next

/
Thumbnails
Contents