Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 35. (1982)
SAPPER, Christian: Die Zahlamtsbücher im Hofkammerarchiv (1542–1825)
Rezensionen 525 tischer und amerikanischer Historiker verwertet wurde, die in der bisherigen deutschsprachigen Historiographie wenig Beachtung fanden, enthält der kurze Überblick doch etliche neue Gesichtspunkte. Gerhard Wanner (Feldkirch) Dorothee Nehring Stadtparkanlagen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Landschaftsgartens (Geschichte des Stadtgrüns 6, hg. von Dieter Hennebo). Patzer Verlag, Hannover-Berlin 1979. 210 S., 110 Abb. Der Entwicklung von Gartenkunst und Landschaftsgestaltung nachzugehen, ist eine Spezialdisziplin der Kunstgeschichte geworden, die sich dabei dessen bewußt ist, daß es sich um ein Grenzgebiet handelt. In neuerer Zeit hat man in verstärktem Maße die Bedeutung der Parkanlagen in den Großstädten zu erforschen begonnen. Dankenswerterweise blieb diese Disziplin nicht allein auf die Untersuchung ästhetisch-stilistischer Kriterien beschränkt, bezog bewußt die kulturgeschichtlich-literarische Entwicklung als Hintergrund mit ein, solange sie im 18. Jahrhundert und dessen fürstlichen Anlagen blieb. Je näher man aber an die Gegenwart herankommt, desto weniger findet man damit das Auslangen, um dem dargestellten Phänomen gerecht zu werden. Die Arbeit von N. basiert auf einer kunsthistorischen Dissertation. In noch stärkerem Maße als etwa ein bereits graduierter Kunsthistoriker war sie daher trotz aller erkannten Probleme gezwungen, gewisse Grenzen des Faches einzuhalten. Die Beurteilung dieser kunststilistischen Analysen muß einem entsprechenden Fachmann überlassen werden. Einer Rezension in einer ar- chivalisch-historischen Zeitschrift sei es jedoch erlaubt, auf andere Aspekte des Themas zu verweisen. Das Hauptanliegen der Autorin ist es, den sogenannten Englischen Landschaftsgarten in seiner Anwendung auf Stadtparkanlagen aufzuzeigen. An acht Beispielen (deren Auswahl leider nicht näher begründet erscheint) wird durchexerziert, welche Motive und Voraussetzungen für die Entstehung eines solchen Parkes maßgeblich sein können. Die vorgestellten Überlegungen reichen von der Auswertung der philosophisch-ästhetischen zeitgenössischen Literatur, über Anteilnahme der Öffentlichkeit in verschiedener Form und Intensität bis zur leidigen aber notwendigen Finanzierungsfrage. Diese acht Beispiele sind: Wörlitzer Park (1770 bis ca. 1880), Englischer Garten in München (1790 bis ca. 1820), Regent’s Park in London (1811 bis ca. 1830), Városliget in Budapest (1813 bis ca. 1820), Volksgarten Klosterberge bei Magdeburg (1824/35), Tiergarten in Berlin (1818 bis 1840), Birkenhead Park in Birkenhead bei Liverpool (1843 bis 1845), Central Park in New York (1853 bis ca. 1870). Der zeitliche Ansatz geht also nach beiden Seiten deutlich über die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinaus. Was die Auswahl vom geographischen Gesichtspunkt aus betrifft, hat man den Eindruck, daß dieser von dem Umstand bestimmt war, ob zu einem Projekt genügend Material zugänglich oder publiziert war. Für diese verschiedenen Parkanlagen wird deren Planungsgeschichte - beginnend mit der Auftragsvergabe bis zu den botanisch-klimatischen Erörterungen der Gartenkünstler — dargelegt. In diesem Teil der Arbeit fällt es speziell dem Archivar angenehm auf, daß die Autorin ihre Forschungsergebnisse aus einem breit gestreuten Feld an