Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 35. (1982)
SAPPER, Christian: Die Zahlamtsbücher im Hofkammerarchiv (1542–1825)
524 Literaturberichte tent regime. ... Metternich may have been the first to face (this dilemma), but he was not the first to fail to find a satisfactory solution’. It is regrettable that this interesting and significant book has been sloppily produced. Typographical errors abound, amounting in some cases (p. 4) to gibberish. Francis Roy Bridge (Leeds) F. R. Bridge and Roger Bullen The Great Powers and the European States System 1815-1914. Longman Group Limited, London 1980. 208 S., 6 Karten. Eine Geschichte der europäischen Großmächte und ihrer internationalen Beziehungen auf engem Raum zusammenzufassen, ist sicherlich kein einfaches Unterfangen. Die Autoren entsprachen damit jedoch hauptsächlich einer didaktischen Forderung ihrer Universitätsstudenten. Der Studienbehelf zeichnet sich daher auch durch klare thematische Gliederung aus, die sich nur teilweise an die in deutschsprachigen Lehrbüchern üblichen Schemata hält. Nach der für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts gebräuchlichen Einteilung in eine revolutionäre und restaurative Phase wird auf die weltgeschichtliche Bedeutung des Krimkrieges als Ende des Machtsystems von 1815 hingewiesen. In den folgenden Kapiteln liegt die spezielle Betonung sodann auf den Eigenheiten der einzelnen Bündnissysteme, markiert durch die Ereignisse des Deutsch-französischen Krieges, den Berliner Kongreß, die deutsche Politik der „freien Hand“ unter Wilhelm n. und schließlich durch die Bosnien- und Marokkokrise 1908/09. Die Autoren berücksichtigen im Zusammenhang mit diesen Ereignissen chronologisch die wichtigsten Begebenheiten, so daß die Ausführungen stellenweise zu einer reinen Faktensammlung werden. Das Besondere an der knappen Darstellung ist freilich der stete Versuch, die „Regeln“ und Motive für das Handeln der Großmächte darzustellen. Außerdem werden zur Verdeutlichung spezieller historischer Situationen rückblickende Vergleiche mit ähnlichen Erscheinungen vorgenommen. Es ist dabei typisch, daß Geschichte überwiegend als Werk von Diplomaten, Außenpolitikem und Herrschern interpretiert wird. Sicherlich spielten diese im 19. Jahrhundert eine dominierende Rolle, wenn es um die Außenpolitik ging. Die Behandlung der speziellen nationalen und ökonomischen Triebkräfte mit ihren strukturellen Eigenheiten kommt jedoch zu kurz. Auch werden die demokratischen Bewegungen, die selbst in den „konservativen“ Staaten wie Deutschland und Österreich- Ungarn eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Außenpolitik spielten, zu wenig berücksichtigt. Die Kürze der Darstellung fordert Generalisierung und Vereinfachung. Dadurch ergibt sich aber auch die Gefahr der historischen Trivialisierung, wenn es um die Deutung der Ursachen und Spielregeln der doch so überaus komplexen internationalen Beziehungen geht. Da selbstverständlich auch Österreich-Ungarn zu den Großmächten gezählt wird, zieht sich seine Geschichte wie ein roter Faden durch die Darstellung, wobei aus britischer Forschersicht manch neue Aspekte aufscheinen. Und weil zu diesem „Reader“ fast ausschließlich englischsprachige Literatur bri