Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 30. (1977)
Rezensionen
Rezensionen 475 rischen Instituts in Paris, in einer eigenen Reihe Dokumentations- und Forschungsstätten Westeuropas einführend vorzustellen, kann daher gar nicht nachdrücklich genug unterstrichen werden, umso mehr, als mit dem ersten Band — das sei vorweggenommen — gleich ein voll gelungener Anfang gemacht wurde. H. behandelt 58 Institutionen, beginnend mit den großen, für eine Vielfalt von Themen und Forschern interessanten Archiven und Bibliotheken (Kapitel IV sollte man dabei vielleicht eher vor Kapitel III reihen), während Spezialbibliotheken und -archive im Anschluß daran nach Sachgruppen (z. B. Technik, Architektur, Kunst, Musik etc.) zusammengefaßt sind. Für jede Institution werden Benützungsmodalitäten (einschließlich Bestellung und Anfertigung von Kopien) und Bestände angegeben, wobei besonders die praktisch-technischen Hinweise, die — gerade bei Ausländern — oft für den Erfolg einer Arbeit entscheidend sein können, hervorzuheben sind. Bei der Beschreibung der Bestände liegt das Hauptaugenmerk neben Frankreich selbst auf dem deutschsprachigen Raum; die Schweiz und Österreich wurden dankenswerterweise miteinbezogen (entsprechende Hinweise sind an Hand des Registers leicht auffindbar). Bewußt knapp gehalten sind die Literaturangaben, vielleicht könnte man bei einer Neuauflage aber doch noch einiges aufnehmen, wie den Etat des inventaires des archives nationales, départementales, communales et hospitalieres (2 Bde, Paris 1938—55) bzw. die für 1977/78 geplante Neubearbeitung oder den einen oder anderen zusätzlichen Archivführer (vgl. dazu jetzt zusammenfassend Michel Duchein Les guides d’archives in Archives et Bibliothéques de Belgique 47 [1976] bes. 130 ff). Etwas mehr Ausführlichkeit würde der Rezensent bei den Abschnitten über den Minutier central der Archives Nationales (S. 42) und die Serie Memoir es et Documents der Archives du Ministére des Affaires étrangéres (S. 66) Vorschlägen (etwa durch eine größere Anzahl ausgewählter Einzelbeispiele); erwartet hätte man sich eigentlich auch eine Erwähnung des Centre national de la recherche scientifique, oder hat es als Dachorganisation keine eigene Bibliothek? Insgesamt wird auf knappestem Raum eine Fülle von Information verarbeitet. Da vor allem auch Zeitgeschichtler angesprochen werden sollen, sei noch besonders der Abschnitt über die Bibliothéque de documentation internationale contemporaine hervorgehoben (S. 97 ff), die mit mehr als einer Million Titel die größte zeitgeschichtliche Spezialbibliothek Europas darstellt. Abschließend kann man dem Bearbeiter nur für seine Mühe danken und hoffen, daß die weiteren Bände der Reihe bald folgen werden. Leopold Auer (Wien) Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Hg. von Otto Brunner, Werner C o n z e, Reinhart Koselleck. Band 2: E—G. Ernst Klett-Verlag, Stuttgart 1975. XII, 1082 S. Der zweite Band des schon in MÖStA 27 (1974) 454 ff ausführlich besprochenen wissenschaftlichen Unternehmens umfaßt die Begriffe Ehre (Reputation), Eigentum, Einheit, Emanzipation, Entwicklung (Evolution),