Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

86 Gernot Heiß dann Maria die Herrschaft Munkács 1548 gemäß dem Augsburger Ver­trag ab28 29). Nachdem Michael Bidi 1547 gestorben war, verwalteten dessen Witwe Anna und ihre beiden Söhne Burg und Grafschaft Munkács; gemäß dem Augsburger Vertrag verpflichtete sich bereits Michael Bidi d. J. für sich, seine Mutter und seinen minderjährigen Bruder 20). Als jedoch Petrovic, den Ferdinand unbedingt gewinnen wollte, diese Herrschaft forderte 30 31), konnte Maria die Abtretung von Anna Bidi und ihren Söhnen verlan­gen 3J). Von Ferdinand forderte Maria Ersatz durch die Verschreibung eines gleichwertigen Gutes sowie die Befriedigung der Ansprüche der Anna Bidi, der vertraglich Munkács auf 14 Jahre überlassen worden war. Nach den Angaben der Königin-Witwe war der Ertrag dieser Herrschaft in normalen Jahren jetzt 4500 ung. fl., in Friedenszeiten sogar bis zu 7000 ung. fl., und die Pacht der Anna Bidi sei nur wegen der Kriege auf 1800 ung. fl. herabgesetzt worden 32). Ferdinand und Maria einigten sich: Sie sollte zwar die Verschreibung (gemäß Augsburger Vertrag) für ein Gut im Werte von 3000 ung. fl. jährlich erhalten, sich aber einstweilen mit jener des Burgherrn von Likava (bei Rosenberg/Rozemberok) zufrieden­geben, das durch seine Lage für die Bergstädte sehr wichtig sei, aber nur einen Jahresertrag von 1800 ung. fl. habe. Die Ansprüche der Anna Bidi wollte Ferdinand ebenfalls tilgen 33). III Im Komitat Máramaros (heute USSR und Rumänien) hatte König Lud­wig seiner Gemahlin die Burg und Grafschaft Hust (Chust) mit der Salz­kammer gegeben *), deren Jahresertrag auf 8000 bis 14.000 ung. fl. ge­Ende 1547 scheint nämlich Munkács nicht mehr auf: Aufstellung der Forde­rungen, s. d. (1547 Ende Augsburg): HHStA Ungarn 346 s. d. fol. 77 f. 28) Verzeichnis der Besitzungen Marias, und wie sie an Ferdinand über­geben werden sollten, s. d. (1548): HHStA Ungarn 345 fol. 293 ff. 29) 15 50 Februar 1 Preßburg, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 210 ff. Nach mehrmaligem Drängen Marias: vgl. Instruktion Ferdinands für seine Bevollmächtigten zur Übernahme der Güter Marias, 1548 Juli 10 Wien: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 719 ff; Ferdinand an Marias Be­vollmächtigte, 1548 August 8: Konzept ebenda 11 fol. 16 ff; Ferdinand an die ung. Kammer, 1549 März 28 Prag: Kopie im HKA Gedenkbuch 386 fol. 221. 30) Ferdinand an Maria, 1552 Jänner 2 Prag, zit. im Schreiben Ferdinands an Maria, 1552 Februar 22, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 324 ff. 31) Mandat Marias an die Witwe Bidi, 1552 Jänner 24 Gent, ed. ebenda 318 f. 32) Instruktion Marias für Ulrich v. Eytzing, 1552 Jänner 24 Gent, ed. ebenda 320 f; vgl. Ulrich v. Eytzing an Maria, 1552 Februar 12 Wien, ed. ebenda 323 f. s3) Ferdinand an Maria, 1552 Februar 22 Wien, ed. ebenda 324 ff. ') Weiters mit der Burg Róna und den Städten Hust, Visk (Vyskovo), Técső (Tjacev) und Máramarossziget (Sighetul Marmatiel): Urkunde Lud-

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