Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

76 Gernot Heiß worden waren176 * *), übernahm Ferdinand den Scheidgaden mit der Auf­lage, daraus jährlich Renten in der Gesamthöhe von 2000 rh. fl. zu be­zahlen m). Die Herrschaften Slov. L’upca, Dobrá Niva und Viglas übernahm Fer­dinand mit allen Rechtsstreitigkeiten, doch sollte ihm Maria bei einer Rückgabe der Güter die Kosten daraus vergüten 17S). Um alle drei Herr­schaften gab es Rechtsstreitigkeiten mit den früheren Besitzern 179 *) oder deren Erben, die sich auch auf die Beschlüsse der Stände berufen konn­ten, die zur Beendigung der durch das Doppelkönigtum entstandenen Besitzstreitigkeiten die Restitution nach dem Besitzstand vor der Schlacht bei Mohács forderten 18°). Im Prozeß um Viglas war — bereits ter Marias, 1548 Juli 10 Wien: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 719 ff; Marias Kommissäre an jene Ferdinands, 1548 Juli 31 Kremnitz: drei Kopien im HHStA Ungarn 344 fol. 278 ff. w«) ob z. B. die Verpflichtung sowohl insgesamt auf Lebenszeit der Köni­gin-Witwe, als auch im Detail auf Lebenszeit des jeweiligen Pensionsempfän­gers eingegangen werden müßte: Antwort Ferdinands auf Marias Eingabe dies­bezüglich, 1548 November 29: HHStA Ungarn 345 fol. 107 ff. Erasmus Gueth (Gutte) — zuletzt Burghauptmann Marias auf Slov. L’upca — stellte im Namen seiner Gemahlin Ansprüche auf den Schemnitzer Scheidgaden; Beheim und Pempflinger sollen ihr diesen nach dem Tod ihres ersten Gatten wegen dessen Verschuldung weggenommen haben (Bittschrift des Erasmus Gutte an Ferdi­nand, s. d. [vor 1548 Oktober 14]: Kopie im HHStA Ungarn 345 fol. 358; Maria gab wegen dieser für sie völlig neuen Forderung ihren Kommissären Instruktionen, 1548 Oktober 14 Brüssel: Or. im HHStA Ungarn 345 fol. 75 ff); dieser Anspruch dürfte jedoch leicht abzuweisen gewesen sein, da Ferdinand den Scheidgaden mit allen Belastungen übernahm. ,77) Ferdinands Urkunde zum Vergleich über die restlichen Streitpunkte, 1549 September 17 Prag: HHStA Familienakten 13, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 184 ff. Der Scheidgaden wurde rückwirkend mit 1. Juli 1549 übergeben (Verpflichtung der Bevollmächtigten Marias, 1549 September 18 Prag: HHStA Familienakten 13; vgl. Inventar des Scheidgadens, s. d.: HHStA Ungarn 344 fol. 145 ff). Wie Maria wünschte (Maria an Ferdinand, 1549 Juli 13: Kopie im HHStA Ungarn 345 fol. 208 ff), verpflichtete sich Hans Scharberger als Verwalter des Scheidgadens, folgenden Personen jährlich Renten zu be­zahlen: Nikolaus Oláh, Bischof v. Erlau und Kanzler v. Ungarn, 400 rh. fl.; Ulrich v. Eytzing 500 rh. fl.; Elisabeth Gräfin v. Salm (Marias Hofmeisterin 1532 bis 1535) 300 rh. fl.; Sigmund v. Ebersdorf 200 rh. fl.; Wolfgang v. Puchaim, Frh. v. Gellersdorf, 100 rh. fl.; Jakob v. Stamps 200 rh. fl.; Georg Krabath v. Sparrendorf 100 rh. fl.; Dr. Johann Spolin 200 rh. fl. (Verpflichtung Schar­bergers, 1549 Oktober 22: Konzept im HHStA Ungarn 345 fol. 242, ed. Hat­vani Magyar történelmi okmánytár 2 199 f.; vgl. Ferdinand an die nieder- österr. Kammer, 1549 Oktober 27 Prag: Kopie im HKA Gedenkbuch 386 fol. 315 f). us) Siehe Anm. 168. U9) Vgl. oben S. 63 f. 18°) Siehe die Beschlüsse der Reichstage von Neusohl (1542) und von Tymau (1545), dazu im ersten Teil dieser Arbeit in MÖStA 27 (1974) 92. — Zur Ge­schichte und Verwaltung der drei Herrschaften ausführlicher meine Disser­tation 314—322.

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