Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

Die ung., böhm. und österr. Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 73 (und von denen Maria nur 25.000 fl. bekam 155)), behauptete der Nürnber­ger Rechtsgelehrte Dr. Johann Spolin 156). Die Forderung der Königin nach dem Urbar vom Neusohler Kupfer war in den Verhandlungen auch bisher immer wieder genannt worden, und Ferdinand suchte nun neue Argumente dagegen. Da er vermutete, Maria habe bei Abschluß des Pachtvertrages zwischen Ludwig und den Fuggern im Jahre 1526 auf ihre Ansprüche verzichtet, ersuchte er die Fugger um Abschriften des Vertrages und eventueller Zusätze. Hinsichtlich eines Verzichtes der Königin mußte ihn Anton Fugger enttäuschen; er teilte ihm aber seine Meinung mit, daß die Neusohler Kupferbergwerke nie mehr zum Verwaltungsbereich der Kremnitzer Kammer gehört und weder Kö­nig noch Königin daraus etwas bekommen hätten, nachdem König Mat­thias sie seinem ledigen Sohn, Herzog Johann Corvin, geschenkt hatte. Gewarnt durch eine Äußerung Bernhard Beheims, Maria werde in Zu­kunft ihren Teil daraus haben wollen, hätte er 1526 in den Vertrag auf­nehmen lassen, daß die Pacht für alle Ansprüche des Königs und der Kö­nigin gelten sollte 157 158 159). Als auch Ferdinands Räte behaupteten, daß der Neusohler Bergbau nie zur Kremnitzer Kammerverwaltung gehört habe und infolge von Privi­legien König Matthias’ daraus kein Urbar mehr bezahlt worden sei168), ließ Maria die Abrechnungen des Verwalters der Kremnitzer Kammer unter Königin Beatrix für die Zeit vom 1. August 1486 bis 31. Dezember 1491 abschreiben und vorlegen, in denen sich auch Einnahmen aus dem Urbar für Kupfer und Silber von Neusohl befanden ,59). Auf Grund der Erhöhung des Pachtzinses von 20.000 auf 30.000 ung. fl. verlangte die iss) Vertrag zwischen Ludwig und den Fugger-Faktoren Konrad Mair, Hans Alber und Jakob Hendl und Alexius Thurzó, 1525 August 26 (Ofen): Kopie im HHStA Ungarn 342 ed. Katkos Dokumenty 72 ff. Vgl. dazu Heiß Politik und Ratgeber 139 f. Schuldurkunde Ludwigs für Maria über 25.000 fl. davon, mit einer Anweisung auf den Münzgewinn, 1526 Mai 3 Ofen: beglaubigte Ko­pien im HHStA Ungarn 342 und Familienurkunde 1185a, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 33 f. 156) Spolin an Maria, 1544 Oktober 9 Nürnberg: Or. im HHStA Ungarn 344 fol. 69 f. 157) Johann Zott v. Pernegh an Ferdinand über die Meinung Anton Fuggers zu Marias Ansprüchen auf Neusohl, 1541 Dezember 7 Augsburg: HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 381 f, ed. Wenzel Okmánytár a Fuggerek 462 ff. 158) Auszug aus den Argumenten gegen Marias Anspruch auf 2000 fl. Mo­natsrente und auf das Neusohler Urbar, s. d.: HHStA Familienakten 13 fol. 46 f. 159) Kopie der Abrechnung Peter Schaiders über die Einnahmen aus der Kremnitzer Kammer für Königin Beatrix, 1492 Mai 24 Kremnitz, angefertigt von der Stadt Kremnitz für Maria, 1542 Mai 24: HHStA Ungarn 342, 1436—1515, fol. 16 ff und Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 24 ff, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 48 ff. Kopien von anderen Akten der Köni­gin Beatrix, die dies beweisen sollten: HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 31 ff.

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