Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

70 Gernot Heiß Amt seit 1525 m) inne hatte und auch die Kremnitzer Münze verwal­tete 131 132). Er hatte nun wegen seines hohen Alters bereits mehrmals um Entlassung gebeten, und es schien deshalb auch berechtigt, von ihm die Abrechnung über seine Amtsführung zu verlangen 133). Er verzögerte je­doch die Rechnungslegung 134) und blieb der Königin schließlich 21.722 fl. 36 d. schuldig 135). Maria gewann den vor den ungarischen Statthaltern Ende 1549/Anfang 1550 gegen die Witwe und die Kinder des Johann Dobraviczky geführten Prozeß136) und übernahm Forderungen137 *) und Güter 13S) ihres einstigen Unterkammergrafen. Auch gegen ihren Schemnitzer Unterkammergrafen zwischen 3. Septem­ber 1527 und 30. September 1537, Peter Hildebrand139 *), stellte Maria nach seiner Abrechnung noch weitere Forderungen und zog seine Berg­werksbetriebe in Schemnitz ein 14°). Die „Handlung des Peter Hildebrand auf der Schemnitz“ trat die Königin an Wolfgang Haller ab, doch setzten sich die Erben Hildebrands, unterstützt durch die Stadt Schemnitz, gegen 131) Nachweislich seit 1526: Krizskó A körmöczi régi kamara 62. Ver­mittelte im Frühjahr 1525 im Lohnstreit zwischen den Neusohler Bergleuten und den Faktoren der Fugger (keine Angabe über sein Amt): Bericht darüber, 1525 Juni 16, ed. Wenzel Okmánytár a Fuggerek 6 (Budapest 1883) 78 f. Ver­mutlich aber bereits vor 1526 Kremnitzer Unterkammergraf: Krizskó A körmöczi régi kamara 62 nennt vor ihm nur Hans Hub 1505 bis 1521. Dobra­viczky verwaltete dieses Amt bis 1541: vgl. Aufstellung der Einnahmen Marias aus dem Preßburger Dreißigst, aus Zahlungen Ferdinands und aus den Berg­städten durch Johann Dobraviczky ab 11. Februar 1527, s. d. (Mitte 1540):HHStA Ungarn 346, s. d., fol. 27 f. — Zu seinen Nachfolgern Balthasar Himmelreich und Wolfgang Roll vgl. meine Dissertation 267. 132) Abrechnungen darüber von 1528 bis 1541: HHStA Ungarn 348 fol. 1 ff. 133) Instruktion Marias zur Kommissionierung ihrer Güter, 1540 Juni 1 Brüssel, ed. S c h m i d t Berggesetze Ungarn 1 124 und 137. 134) Peter Scharberger an Maria, 1541 April 15 Kremnitz: Or. im HHStA Ungarn 344 fol. 39 ff. 135) „Schultbuch: khunigin Maria etc. ausstendig schulden bei der chamer Chrembnitz“ (1548): HHStA Ungarn 351 fol. 385. im) vgl. Bericht Christoph Lindners über eine Vorsprache bei den ungari­schen Statthaltern, 1549 September 15 Wien: HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 840 f; Ausgaben der Räte Marias bei den Verhandlungen in Preßburg vom 14. Jänner bis 25. Februar 1550 (darüber und über andere Angelegenheiten): Zahlungsanweisung Ruprecht Hallers und Urban Scharbergers an Marias Ein­nehmer in Wien, Wolf Kremer, 1550 Februar 28: Or. im HHStA Familienakten 13. 137) Gegenüber Stephan Losoncsi: Instruktion Marias für Ulrich v. Eytzing, 1550 Juni 12 Turnhout, ed. H a t v a n i Magyar történelmi okmánytár 2 219 ff. i33) Maria verkaufte dem Paul Rosa, Pisetar und Bürger von Kremnitz, ein Haus in ihrem Dorf Keresztúr (Komitat Bars), das einst dem Johann Dobra­viczky gehörte, 1553 April 1, ed. ebenda 3 (1859) 4 f. 139) Paulinyi A bányavállalkozók szémélyi köre 99. Zu Hildebrands Amtsvorgängern und -nachfolgern s. meine Dissertation 268 f. i4») vgl. Aufstellung dessen, was Maria sich an Rechten und Gütern bei der Übergabe ihrer österreichischen und ungarischen Besitzungen vorbehielt, s. d. (1548): Kopie im HHStA Ungarn 345 fol. 266 f.

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