Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

Zur publizistischen Auswertung des österreichisch-jugoslawischen Archivabkommens. Eine Erklärung der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs

Literaturberichte 573 trägen und einer von Hermann Kellenbenz in souveräner Manier verfaßten Schlußbetrachtung zusammen. Die Referate stammen von Al­fred Hoffmann (Alfons Dopsch und die Wiener Schule der Wirtschafts­und Sozialgeschichte, S. 9—14), Michael Mitterauer (Die Wirtschafts­politik der österreichischen Landesfürsten im Spätmittelalter und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, S. 15—46), Jan A. van Houtte und Raymond van Uytven (Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarkt in den Niederlanden vom Spätmittelalter bis zur Schwelle des Industriezeit­alters, S. 47—68), Karl Heinrich Kaufhold (Entstehung, Entwicklung und Gliederung der gewerblichen Arbeiterschaft in Nordwestdeutschland 1800—1875). Unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses staatlicher Maßnahmen, S. 69—85), Fritz B 1 a i c h (Der Einfluß der Eisenbahnpolitik auf die Struktur der Arbeitsmärkte im Zeitalter der Industrialisierung, S. 86—109), Gerhard Adelmann (Strukturelle Krisen im ländlichen Textilgewerbe Nordwestdeutschlands zu Beginn der Industrialisierung, S. 110—128), Erich Grüner (Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarkt in der Schweiz im 19. Jahrhundert, S. 129—158), Rolf Engelsing (Der Ar­beitsmarkt der Dienstboten im 17., 18. und 19. Jahrhundert, S. 159—237), Hans J. Teuteberg (Zeitgenössische deutsche Reflexionen über die Rolle des Faktors Arbeit in den frühen Phasen der britischen Industriali­sierung [1750—1850], S. 238—270), Hansjoachim Henning (Arbeits­losenversicherung vor 1914: Das Genter System und seine Übernahme in Deutschland, S. 271—287) und Hugo Ott (Das Reichsministerium für Wiederaufbau in seiner wirtschaftspolitischen Funktion für den Arbeits­markt 1919/20, S. 288—306). Das von Willi A. Boelcke gehaltene Schluß­referat über „Die deutsche Auswanderung im 18. und 19. Jahrhundert“, das damals, im April 1971, „als Überleitung zur Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Agrargeschichte und Agrarsoziologie gedacht war“, ist in dem Band nicht enthalten. Wie man sieht, galten die Referate der 4. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in erster Linie den Zusammenhän­gen zwischen der Wirtschaftspolitik und dem Arbeitsmarkt in der Früh­phase der Industrialisierung und im anschließenden Industriezeitalter bis zum Beginn der Zwischenkriegszeit. Spätmittelalterliche bzw. früh­neuzeitliche Zustände und Ereignisse kamen (abgesehen von einem Dis­kussionsbeitrag) nur in den Vorträgen von Mitterauer und van Houtte/ van Uytven zur Sprache. Mit diesen zwei Referaten wurde der zwischen den österreichischen Ländern und den Niederlanden liegende deutsche Raum zwar „gut umsäumt“, Gegenstand ergänzender Vorträge waren die dortigen spätmittelalterlichen Verhältnisse und die frühneuzeitliche Ent­wicklung im Reich jedoch nicht. Aber auch hinsichtlich der Phase der Frühindustrialisierung und der zunehmend durch geschlossene Fabrik­betriebe gekennzeichneten Folgezeit konnte in räumlicher Beziehung nur ein begrenztes Vortragsprogramm geboten werden; diesbezüglich lag das Schwergewicht auf Nordwestdeutschland (Kaufhold, Adelmann), dem Oberrheingebiet (Blaich) und der Schweiz (Grüner). Bei dem nun folgenden Versuch, aus den einzelnen Referaten nur wirk­lich Wesentliches herauszugreifen und dabei in bezug auf Probleme und Resultate eine möglichst bezeichnende Auswahl zu treffen, sei der Anfang

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