Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)
Zur publizistischen Auswertung des österreichisch-jugoslawischen Archivabkommens. Eine Erklärung der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs
512 Literaturberichte Zeitspanne beleuchtet die Problematik dieser Edition. War es wirklich notwendig, Text und Register zu trennen, vor allem, wenn dieses eine Gestalt wie das vorliegende hat? Darin werden nämlich die einzelnen Eintragungen wiederholt, oft sogar mit allen Zusätzen, die sich schon in der Textedition finden. Das erscheint unökonomisch. Denn entweder hätte das Register die Textausgabe zu ersetzen oder es hätte sich auf einen reinen Weiser für die Personen- und Ortsnamen zu beschränken. Selbstverständlich erscheinen die Ortsnamen, deren Bestimmung nicht immer leicht gefallen sein dürfte, in der heutigen Form. Auch dagegen, daß Personennamen mit verschiedener Schreibung wie Geyer, Schmidt, Ritter usw. unter einer Form zusammengefaßt werden, wird niemand etwas einwenden. Unangebracht erscheint es aber, nur einmal auftretende Namen auf eine moderne Form zu normalisieren, wie etwa „Pernfuess“ auf „Bärenfuß“. Auch der „Rotschedelius“ aus Neulengbach muß nicht in der unmittelbar vorausgehenden Zeile auf „Rotschädelius“ normalisiert werden. Im übrigen handelt es sich offenbar um denselben Personen- und Ortsnamen wie bei „Rotsetellius Nouilimbacensis“. Überhaupt kehren manche Leseoder Druckfehler der Textausgabe im Register wieder, so der schon in dieser Zeitschrift 15 (1962) 693 beanständete „Mauchler“, der mit dem Hofbibliothekspräfekten Mauchter identisch ist. Bei der Familie „Dautlebsky“ handelt es sich sicher um die Daublebsky von Sterneck, die übrigens auch als „Dautlebstey“ erscheinen. Wenn es eine Eintragung „Michael Herlich abbas Kottwicensis“ gibt, so geht es wohl um Göttweig und nicht um Chotevice in der CSSR. Ein „Poisenbogensis Austriacus“ ist nicht vielleicht, sondern sicher aus Persenbeug, zumal es sich um einen Hoyos handelt. Beispiele dieser Art ließen sich vermehren, welches Register kann aber bei noch so sorgfältiger Bearbeitung exakt sein? Immerhin, die Ausgabe der Wiener Universitätsmatrikel hat die Mitte des 17. Jahrhunderts erreicht, ihre Fortsetzung wäre sehr erwünscht, müßte aber hinsichtlich ihrer Anlage nochmals überlegt werden. Walter Goldinger (Wien) Anton Tafferner Quellenbuch zur donauschwäbischen Geschichte. Mit einem Vorwort von Adam Wandruszka und einer Einführung von Egon Lendl. Verlag Hans Meschendörfer, München 1974. XXVIII, 372 S., 16 Taf. Die Wiederbesiedlung der den Türken nach 1683 entwundenen Gebiete Mittel- und Südungarns erfolgte im Laufe eines Jahrhunderts und war bis 1800 abgeschlossen. Sie war getragen von Angehörigen verschiedener Völker und Sprachen. Unter den Serben, Walachen, Bulgaren, Albanern, Mazedoniern, Griechen, Armeniern, Welschtirolern aus dem Trentino und auch Spaniern, die mit Karl VI. nach Österreich gekommen waren, stellten die später nach ihrem Siedlungsgebiet so genannten Donauschwaben die zahlenmäßig stärkste Gruppe dar. Sie kamen auf Grund der Aufrufe von Werbern aus dem Westen und Südwesten des Hl. Römischen Reiches, aus den Landschaften am Rhein und an der Mosel, an der Saar und am Main, und lebten in der Batschka, im Banat sowie in dem Gebiet zwischen der unteren Drau und der mittleren Save, in enger Nachbarschaft mit