Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

Zur publizistischen Auswertung des österreichisch-jugoslawischen Archivabkommens. Eine Erklärung der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs

Literaturberichte 511 liehen Bischofs Georg von Hohenlohe und der Wahl Leonhard Laymingers 1423 ausbrach, die Passauer Diözese, die damals Österreich und das Land ob der Enns umfaßte, schwer erschütterte und schließlich 1428 mit der Anerkennung des von Albrecht V. anfänglich als Nichtösterreicher abge­lehnten Layminger als Diözesanbischof durch den Herzog von Österreich, der sich später der Dienste Bischof Leonhards als Kanzler versicherte, bei­gelegt wurde. Die neueren Arbeiten, die auch neue Quellen zu diesem spektakulären Fall erschlossen, zeigen die Bedeutung der Universität Wien und ihrer Angehörigen in diesem Streitfall. U., der in einer früheren Arbeit weiteres Quellenmaterial beibringen konnte, ist die Edition eines in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus der alten Bibliothek der Wiener Universität nach Seitenstetten zusammen mit einer Reihe anderer Handschriften gelangten Kopialbuch.es aus der ersten Hälfte des 15. Jahr­hunderts zu verdanken. Diese 47 Stücke aus der Zeit von 1415—1462 in Abschriften enthaltende Handschrift wurde 1424 angelegt und bis etwa 1434 fortgeführt. Die beiden letzten von 1462 stammenden Stücke wurden nachgetragen. Die Sammlung enthält Kopien des Ein- und Auslaufes der Universität und kann so als Ergänzung zu den Akten der Artistenfakultät und zu dem aus dem Besitz des Magisters Dietrich von Hammelburg, Domherrn von Passau und Pfarrers von Traunkirchen, stammenden CVP 3489 betrachtet werden. Einige Stücke sind inhaltlich bekannt, textlich aber unbekannt; so vor allem n. 9, die Wahlanzeige Laymingers an die Wiener Universität. Den Bistumsstreit betreffen nn. 9—21, 29, 31. Von den Layminger nicht betreffenden Stücken wären als von allgemeinem Interesse hervorzuheben: n. 4, das Schreiben eines Abel Latinus, An­hängers des Gegenpapstes Benedikt XIII. (Pedro de Luna) an die Universi­tät Wien; nn. 33—34, ein Schreiben der Universität Paris an die Universi­tät Wien und deren Antwort, den böhmischen Hussitismus betreffend. Der Hg. konnte im Anhang noch drei sachlich zum Bistumsstreit gehörige Dokumente aus den Handschriften CVP 5017, 4680, 4151 ver­öffentlichen. Anna Hedwig Benna (Wien) Die Matrikel der Universität Wien. Band 4: 1579/11—1658/59. 2. Lieferung: Register der Personen und Ortsnamen. Bearb. von Hermine Paulhart (Pu­blikationen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Reihe 6, Abt. 1). In Kommission bei Hermann Böhlaus Nachf., Wien—Köln—Graz 1974. S. 261— 608. Nach 13 Jahren ist der Textausgabe des 4. Bandes der Wiener Universi­tätsmatrikel das Register der Orts- und Personennamen nachgefolgt. Diese 33—64; Gerda Koller Princeps in ecclesia. Untersuchungen zur Kirchen­politik Herzog Albrechts V. von Österreich in AÖG 124 (1964) 132—177, 183— 222; Karl Amon Ein steirischer Briefwechsel zum Passauer Schisma aus dem Jahr 1425 in Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Steiermark und Kärntens 14 (1967) 33—48; Paul Uiblein Neue Dokumente zum Passauer Bistumsstreit (1423—1428) in Festschrift Franz Loidl 3 (Wien 1971) 291—355. Die ältere Literatur ist verzeichnet bei Amon Briefwechsel 33 Anm. 2.

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