Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

112 Gemot Heiß Johann Torquat erst nach einigen Verhandlungen21), jedoch noch 1527, diese Burgen übernehmen. Bereits am 27. Mai 1527 verpfändete er die Hälfte seiner Rechte und Einnahmen aus diesen beiden Herrschaften an Nikolaus Graf Zrinyi für 4000 ung. fl., die er offenbar zur Auslösung be­nötigte 22). Die beiden Burgen Warasdin und Lukawetz bekam Anfang 1527 auf Fer­dinands Befehl der Palatin Stefan Báthori23). 1543 kam Warasdin wie­der in den Besitz der Familie Ungnad 24). X Als Königin von Böhmen erhielt Maria auch in den Ländern der Wenzels­krone Besitzungen. Im Vertrag vom 22. Juli 1515, in dem Wladislaw II. und Maximilian I. die Aussteuer der beiden Prinzessinnen festlegten, wur­den zwar nur die vier Städte Königgrätz (Hradec Králové), Chrudim, Königinhof (Dvűr Králové) und Jaroméf angeführt, doch sollte sie auch alles erhalten, was sonst noch rechtmäßig der Königin von Böhmen zu- stand'). In Böhmen zählten außer den vier genannten Städten noch Hohenmaut (Vysoké Myto), Pölitz a. d. Mettau (Police nad Metují), Mélník und Any für seine Forderung von 5000 fl. die beiden Herrschaften bekommen, mit der Auflage, daß sie gegen Erstattung von 4000 fl. durch den Grafen und 1000 fl. durch Ferdinand auf Wunsch des Grafen jederzeit ausgelöst werden können (also ohne Rücksicht auf Thahy). Vgl. Ferdinand an Graf Johann v. Korbau, 1527 März 7 Prag: Kopie im HKA Gedenkbuch 29 fol. 41; Ferdinand an die niederösterr. Kammer, 1527 März 24 Prag: Kopie ebenda fol. 50 f, aus­führlich zit. Thallóczy — Hodinka Magyarország melléktartományainak oklevéltára 31 645 ff. 21) Ferdinand an die niederösterr. Kammer, 1527 März 24 Prag: ebenda (Fer­dinand wollte vom Grafen 8000 ung. fl., wofür er ihm aber auch die Herr­schaft Weitersfelden belassen wollte); vgl. Instruktion des Grafen Johann v. Korbau für Verhandlungen mit Ferdinand, s. d. (vor 1527 Februar 25): Kopie im HHStA Ungarn 3, Februar 1527, fol. 94 f; Antwort darauf, 1527 Februar 25 Wien: Konzept von Ferdinands Räten ebenda fol. 99 ff, beides teilweise ed. Thallóczy — Hodinka Magyarország melléktartományainak oklevél­tára 31 620 ff. 22) Urkunde des Grafen Johann v. Korbau, 1527 Mai 27, ed. Kukuljevics Sakcinski Dogadjaji Medvedgrada 109 f. 23) Siehe oben Anm. 8. 24) Ferdinands Urkunde für Hans v. Ungnad, 1543 Dezember 1 Prag: Kopie im HKA Gedenkbuch 384 fol. 141 f; vgl. Erzherzog Karl an Kaiser Rudolf II., 1585 Jänner 26 Graz: Or. im HKA Innerösterr. Herrschaftsakten, Warasdin Kroat.; Erzherzog Emst an Kaiser Rudolf II., 1585 März 1 Wien: Or. ebenda (Christoph v. Ungnad als Besitzer). i) Vertrag zwischen Wladislaw II. und Maximilian I., 1515 Juli 22 Wien: HHStA Familienurkunde 976A und Ungarn 342, 1515—1526, fol. 11 ff, ed. Pray Annales 5 381 ff.

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