Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

92 Gernot Heiß Sigismund Balassa für 20.000 ung. fl. u), auch ein Vertreter Marias, Va­lentin Sárközy, gab dazu 1543 seine Zustimmung * 12), doch Maria war da­mit nicht einverstanden. Sie forderte vielmehr von Ferdinand die Vergü­tung ihres Verlustes von jährlich 2000 bis 2500 ung. fl.13). Mit dem Augsburger Vertrag war auch diese Frage gelöst, doch wollte sich Sigismund Balassa keinesfalls auf diesen Vertrag verpflichten14 15 *). Des­halb einigten sich Ferdinand und Maria, daß sich statt dessen Wenzel Sedl- nicky für Burg und Herrschaft Orava gemäß dem Augsburger Vertrag verschreiben sollte; Orava, das für den Schutz der Bergstädte wichtig war ls), wäre demnach bei einer Rückgabe der Güter an Maria gefallen; dabei hätte Ferdinand jenen Betrag begleichen müssen, mit dem Orava an Sedlnicky verpfändet war le). Burg und Herrschaft Diósgyőr vermachte 1561 die Witwe des Sigismund Balassa, Barbara, geborene Fáncsy, testamentarisch dem König 17). V Seit September 1526 erhielt Königin Maria die Einnahmen aus dem Drei- ßigstzollamt Preßburg und dessen Filialen '). Sie begründete ihren An­u) Urkunde Ferdinands für Sigismund Balassa, Gespan des Komitats Bor­sod, 1540 Wiener Neustadt, teilweise ed. Wenzel Diósgyőr 80. 12) Erklärung des Valentin Sárközy, 1543 Preßburg, teilweise ed. ebenda 80 f. 13) Instruktion Marias für Wolf Haller zu Verhandlungen mit Ferdinand und Granvella, 1544 Mai 2 Brüssel: Or. und Kopie im HHStA Ungarn 344 fol. 54 ff. 14) Obwohl Ferdinand bereit war, ihm dafür Zugeständnisse zu machen: In­struktion Ferdinands für seine Bevollmächtigten zur Übernahme der Güter Ma­rias, 1548 Juli 10 Wien: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 719 ff; Ferdinand an Marias Bevollmächtigte, 1548 August 8 Wien: Konzept ebenda 11 fol. 16 ff. 15) Vgl. Berichte des Leonhard Hauser über die Belagerung von Orava an Maria und Ferdinand, 1529 Mai 21 Lager vor Orava: Originale im HHStA Un­garn 11; zum Schutze des Kupferhandels war Orava 1534 von den Fuggern erworben worden: P ö 1 n i t z Anton Fugger 1 297 ff. >6) Vergleich zwischen Ferdinand und Maria über einige nach dem Augs­burger Vertrag noch offene Streitpunkte, 1549 September 17 Prag: Or. im HHStA Familienakten 13, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 184ff; Sedl­nicky verpflichtet sich Maria gemäß Augsburger Vertrag, 1549 September 18: Kopie im HHStA Ungarn 345 fol. 317 f, ed. ebenda 189 ff. 17) Iván Nagy Kisebb közlések 1: Diós-Győr in Magyar történelmi tár 2 (Pest 1862) 231 ff. i) Ab 8. September 1526: Aufstellung der Einnahmen Marias aus dem Drei- ßigst, s. d. (1540 September 1): HHStA Ungarn 344 fol. 24 ff. Zum Dreißigstzoll (meist ein Zwanzigstel des Wertes der Ware) vgl. Győző Ember Zur Ge­schichte des Außenhandels Ungarns im XVI. Jahrhundert in Études histori- ques 1 (Budapest 1960) 535 ff. Dieser Ein- und Ausfuhrzoll hatte sich seit dem

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