Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 28. (1975) - Festschrift für Walter Goldinger
WELTIN, Max – ZWANOWETZ, Georg – HAAS, Hanns: Sammelreferat. Neue Forschungen zur Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte Österreichs
460 Literaturberichte schichte 54 [1964] 250ff), konnte er „eine begrüßenswerte Verbindung von inhaltlicher Vielfalt und innerer Verklammerung“ aufzeigen und bezüglich der letzteren auf eine vorwiegend Oberösterreich betreffende Thematik und eine deutliche Anpassung vieler Beiträge an die vom Jubilar bevorzugten Arbeitsgebiete hinweisen. Diesmal hingegen obhegt ihm die Feststellung, daß die Festschrift-Mitarbeiter nur auf ein einziges solches Arbeitsgebiet Bezug genommen haben, und zwar — was das Gesamtergebnis betrifft — ohne Bevorzugung eines bestimmten österreichischen Landes. Im Hinblick darauf, daß die Lehr- und Forschungstätigkeit Alfred Hoffmanns eine besondere Beziehung zur Montanproduktion und zum Handel mit Montanerzeugnissen erkennen läßt, beschäftigten sich die beteiligten Autoren nämlich ausschließlich mit der Geschichte des Montanwesens im (alt)österreichischen Raum, wobei sie aber natürlich von unterschiedlichen Problemsätzen ausgingen. Das Ergebnis ihrer Bemühungen liegt nun nicht nur als gemeinsam erarbeitete Zusammenschau vor, sondern darf, hoffentlich, auch als komplexe Vorstudie zu einer künftigen — vorerst noch weiterhin ein Desideratum bleibenden - Gesamtdarstellung angesehen werden. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Tatsache hingewiesen, daß die Hoffmann-Festgabe von 1964 als letzten Beitrag einen (von Alois Brusatti verfaßten) Aufsatz über Bergrecht und Montanwesen in Österreich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts enthält und der damalige Ausklang somit - wie immer dieser Sachverhalt zustande gekommen sein mag - nun als Anklang an das Leitmotiv von 1974 erscheint. Bedauerlich ist, daß auch diesmal wieder das Fehlen eines Registers und der Verzicht auf die Zusammenstellung einer „Bibliographie Alfred Hoffmann“ angemerkt werden muß. Die neue Festschrift setzt sich aus acht Beiträgen zusammen, für die neun Verfasser verantwortlich sind. In ihren Erstfassungen lagen vier dieser Beiträge im Herbst 1973 am 12. Österreichischen Historikertag in Bregenz den Diskussionen in der Sektion Wirtschaftsgeschichte zugrunde. Bemerkenswert groß ist die Gesamtzahl der - namentlich in der ersten Hälfte des Bandes zu findenden - Tabellen, Diagramme und ergänzenden statistischen Anhänge. Auf die Fülle der darin enthaltenen quantitativen Angaben kann allerdings in dieser Besprechung nur aufmerksam gemacht, nicht aber näher eingegangen werden, wie ja hier überhaupt an Stelle von angemessenen Detailerörterungen nur stellvertretende Andeutungen möglich sind. Othmar Pickl (Die Salzproduktion im Ostalpenraum am Beginn der Neuzeit) befaßt sich in seinem methodisch sehr sauber ausgearbeiteten Beitrag u. a. mit dem Kampf um die wichtigsten Salz-Absatzgebiete, der im frühen 16. Jahrhundert zwischen den Habsburgern und den Erzbischöfen von Salzburg entbrannte und aus dem Bayern dann insofern Nutzen zog, als sich Salzburg 1594 und 1611 gezwungen sah, ihm den Handel mit dem Halleiner Salz zu Wasser um einen Pauschalpreis vertraglich zu überlassen. Pickls abschließende Feststellungen gehen dahin, daß das Erzstift Salzburg der Konkurrenz seiner Nachbarn Österreich und Bayern zuletzt „eindeutig erlegen“ ist, während andererseits in jedem dieser beiden Teritorien der aus dem Salzwesen gezogene Gewinn zu einem der bedeutendsten Aktivposten der Staatsfinanzen gemacht werden konnte. - Gustav Otruba (Quantitative Aspekte der Salzproduktion in der österreichischen Reichshälfte unter besonderer Berücksichtigung der alpinen Salinen im 19. Jahrhundert) bringt