Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III
42 Anna Hedwig Benna benützt worden war und von der „alten“ Kaiserin, d. h. der vierten Gemahlin Karls IV., Elisabeth von Pommern, stammte los), gekrönt* 108). Das Schwanken der Quellen zur Kaiserkrönung Friedrichs III. zwischen der als Krone Karls d. Gr. betrachteten Reichskrone und der zweifellos vorhandenen kostbaren persönlichen Krone, die ihrer Form nach zum Ausdruck des sakralen Kaisertums wurde, dürfte in der gleichzeitigen Präsenz der beiden Herrschaftszeichen in diesen Tagen zu erklären sein ll°). Dietrich Kerl er (= Deutsche Reichstagsakten 7, Gotha 1878) 244: „Und darnach krönet man erste die koniginnen, die cronen achtet man als gut als sechzigtusent gulden und sal der alden kaiserinnen sin gewest“; Huyskens in DA 2 454; Kugler Reichskrone 92; vgl. unten Anm. 109. — Zu Barbara von Cilli (1390/95-1451) vgl. Wostry Albrecht II. 1 25, 36, 125; NDB 1 (1957) 581. Porträts der Barbara von Cilli: a) mit Mitrenkrone (Reifen mit goldenen Blättern, Mitra aus rosa Stoff mit Perlenbesatz) in ÖNB Hs. n. 1767 fol. 1 v (vgl. Erich von Winkenau Die Miniaturmalerei im Stifte Klosterneuburg während des 15. Jahrhunderts in Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg 6 [1914] 187; Karl Oettinger Der Illuminator Michael in Die Graphischen Künste 56 [1933] 222), b) mit Doppelbügelkrone in ÖNB Hs. n. 3044 fol. 109 (vgl. H. Horvath Zsigmond király és kora [Budapest 1937] Taf. 4; Déer Heilige Krone 245 Anm. 264), c) ohne Insignien in einer Handschrift des Bellifortis des Konrad K y e s e r (nach Tibor Kardos Osservazioni sui problema „personali- tä e tipo“ nella letteratura e nell’arte rinascimentale in Acta historiae artium Academiae scientiarum Hungaricae 13 [1967] 144, 145 Anm. 11). 108) vgl. Anm. 107, 109. Kaiserin Elisabeth gab ihre Krone nach dem Tod Karls IV. an die Gemahlin Wenzels IV. weiter; vgl. Chroniken deutscher Städte 4 (Leipzig 1865) 62: „...und wizzend, daz die kaiserin zu opfer solt sein gegangen in irem guldin gewand, in ir krön on ir grösten kaiserlichen er und solt die chron geopfert haben vor allen herren uff den altar; des tet si nit durch ir leides willen, sunnder si gab die chron uff der chunigin mit ihrem guten willen“; Franz Martin P e 1 z e 1 Kaiser Karl der Vierte, König in Böhmen 2 (Prag 1781) 945; Bans a in DA 24 187 Anm. 1. — Ein Bild der Kaiserin Elisabeth, geschmückt mit einer Mitrenkrone, findet sich auf dem Mosaik des Jüngsten Gerichts über der Porta aurea des Veitsdomes in Prag: vgl. Frantisek Pet’as- Alexander Paul Das Jüngste Gericht. Mittelalterliches Mosaik vom Prager Veitsdom (Prag 1958) Abb. 18. 109) HHStA Hs. Bl. 55 fol. 74 r: „Do nam der bapst ein wolgezierte cron, was kaiser Sigmunds husfraun selig gesin, mit einer köstlichen infein und saz- te die der kunigin uff ir houbt;“ JbKS 1 Reg. n. 75; Lhotsky Geschichte der Sammlungen 2/1 52. — Vgl. auch HHStA Hs. Bl. 181 („Beschreibung der stadt Nürnberg von dessen anfang und erbauung auff kurczeste nach dem alphabeth zusammen getragen“) fol. 44v: „...hat kayser Friderieh der dritte zu Rom seiner gemahlin Barbara (!) die krön kaysers Sigismundi auffsezen lassen, nach welcher form die hiesige geschlechters krön gemacht worden. 1452.“ no) vgl. Hermann Keussen Bericht eines Augenzeugen über den Einzug Friedrichs III. in Rom, seine Trauung mit der Prinzessin Eleonora von Portugal und seine Kaiserkrönung, 1452 März 8—23 in Historische Vierteljahrsschrift 20 (1920/21) 321: „Coronam imperialem cum auro, gemmis et ornatu pretiosissimam capiti suo imposuit“; Aeneae Silvii Historia in Analecta monumentorum 2 295: „Ieiunus totam diem gravissimam gemmis et auro coronam gestaverat, trecentos milites gladio percusserat“; Eichmann Kaiserkrönung im Abendland 2 40.