Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
NECK, Rudolf: Sammelreferat. Geschichte der Arbeiterbewegung
558 Literaturberichte Anzahl stehengebliebener Druck- und Flüchtigkeitsfehler auf, die wohl durch Zeitknappheit bedingt waren. Das ist zwar nicht wesentlich, aber doch schade. Anna Coreth (Wien) Festschrift Hermann Wiesflecker zum sechzigsten Geburtstag. Hg. von Alexander Novotny und Othmar Pickl. Selbstverlag des Historischen Instituts der Universität Graz, Graz 1973. 283 S., illustr. Dem Grazer Ordinarius für Österreichische Geschichte, dem unbeirrbaren Historiker der alten Schule und verdienten Biographen Maximilians I. Hermann Wiesflecker haben mit dem vorliegenden Band seine Freunde und Schüler eine seinem Wesen und seinen Verdiensten entsprechende Festschrift zur Feier seines sechzigsten Wiegenfestes dezidiert. Die Beiträge können im wesentlichen als positivistische Historie im herkömmlichen Sinn charakterisiert werden und sind durchwegs interessant. Sie umfassen einen erstaunlich weiten Bogen und sollen im folgenden in ihrem wesentlichen Inhalt wiedergegeben werden, wobei nicht alles Erwähnung finden kann, was es der Bedeutung nach verdient hätte. Die Persönlichkeit des Jubilars selbst tritt uns aus dem eindrucksvollen Verzeichnis seiner Werke, aber auch in dem mit großem persönlichem Engagement und liebevoller Humanität gezeichneten Bild aus der Feder Alexander Novotnys plastisch entgegen. Es mag für den Gefeierten eine besondere Genugtuung gewesen sein, daß sein väterlicher Freund und Förderer Leo Santifaller mit der bei ihm gewohnten Gründlichkeit und Akribie über die Neugestaltung der äußeren Form der Papstprivilegien unter Leo IX. referiert. Heinrich A p p e 11 s Studie über Heinrich den Löwen und die Wahl Friedrich Barbarossas beweist einmal mehr, was die Diplomatik der politischen Geschichte zu geben vermag. Zum Hauptarbeitsgebiet Wiesfleckers führt uns zunächst der Beitrag von Johann Gröblacher über Maximilians I. erste Gesandtschaft an den osmanischen Sultan Bajesid II. sowie Kurt Riedls Studie über den Quellenwert des Weißkunig am Beispiel des Schweizerkriegs von 1499. Walter Höflechner bietet einen Überblick über ein vielgepriesenes Specificum der österreichischen Geschichte: die Heiratspolitik der Habsburger bis 1526. Peter K r e n d 1 untersucht über einen Zeitraum von fast 500 Jahren hinweg die Beurteilung der Persönlichkeit Maximilians I. durch spanische Historiographen, freilich nur an einigen wenigen Beispielen. Aus dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte stammen die Beiträge von Ferdinand Tr emel über eine Ausseer Hallamtsordnung aus dem Jahre 1513 und von Othmar Pickl über den innereuropäischen Handel mit Schlachtvieh im 16. Jahrhundert. Dabei wird auch der Handel vom Balkan her mit berücksichtigt, der infolge der besonderen Verhältnisse an den Grenzen des Osmanischen Reiches ganz ungewöhnliche Formen annahm. Über den Höhepunkt der Reformation und den Beginn der Gegenreformation in Innerösterreich informiert uns näher die Studie von Helmut G.