Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)

BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III

32 Anna Hedwig Benna seiner majestat sitzet“ damit48), daß sich die Heiltümer des Reiches in Nürnberg befänden und in Aachen derartige Insignien fehlten, daß seine eigenen Insignien wohl in Nürnberg in Auftrag gegeben, aber bis zum Zeitpunkt der Krönung noch nicht angefertigt werden könnten, und schließlich auch mit seiner besonderen Verehrung für die Reliquien Karls d. Gr. 49). Der Transport der entlehnten Stücke nach Aachen erfolgte durch den Nürnberger Ratsschreiber Johannes unter dem Geleit von Reichsfür­sten 50). Am Krönungstag wurden die Nürnberger Ratsfreunde Holz- schuher und Volkmer in den Chor der Krönungskirche, in dem die Zere­monie stattfand, eingelassen, „also daß sie die cleinott darreichten und, so man sie genützet, wider zu iren handen namen“ 51). Bei der Krönung in Aachen und auch bei den von Friedrich in Aachen und Köln in Ornat und Insignien vorgenommenen Fahnenbelehnungen von Reichsfürsten blieben die aus Nürnberg entlehnten Stücke nie über Nacht in seinen Händen, sondern wurden jeweils, nachdem sie benützt worden waren, den Nürn­berger Ratsfreunden zurückgegeben, wie Friedrich es den Nürnbergern vor­her zugesichert hatte *2 * *). So wurde Friedrich III., wie Augenzeugenberich­te bestätigen, am 17. Juni 1442 mit der Reichskrone zum römischen König gekrönt5S). Neun Jahre später gingen die in Nürnberg verwahrten Herrschaftszeichen wieder auf die Reise, diesmal unter der Obhut des Ratsfreundes Niklas ^8) Chroniken deutscher Städte 3 376; Deutsche Reichstagsakten 16 203 f, 205 n. 111; Schnelböglin Mitt. Ver. Nürnberg 51 102; K u g 1 e r Reichskrone 87. 49) Vgl. oben Anm. 48. — Zur Karlsverehrung Friedrichs III. vgl. die Münzen mit dem Bild Karls des Großen: Arnold Luschin von Ebengreuth Das Münz­wesen in Österreich ob und unter der Enns im ausgehenden Mittelalter in Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 15/16 (1916/17) 418 f; Friedrich 111. Kaiserresidenz Wiener Neustadt 335 n. 88, Abb. 32 n. 9. so) Chroniken deutscher Städte 3 377 Anm. 1; Deutsche Reichstagsakten 16 204, 205 n. 111; Schnelbögl in Mitt. Ver. Nürnberg 51 103, 127; vgl. Deut­sche Reichstagsakten 16 199 n. 109: „...was dazu gehört wart ime gelihen als es keisers Carolus was gesin, das sine war von Nuremberg gen Franck­furt komen“; ......item so hattent die cron, schwert, zepter, apfel und ornatt n it ußgenommen die von Nürnberg gen Auch gefürt nach des künigs willen, als er si darumb gebetten hatte, und was alle des heiligen Karolus grossen ornat, das man mit anderm heiltum zu Nürnberg zeigt.“ 51) Chroniken deutscher Städte 3 377; Deutsche Reichstagsakten 16 205 n. 111; Schnelbögl in Mitt. Ver. Nürnberg 51 104. 52) Chroniken deutscher Städte 3 377; Deutsche Reichstagsakten 16 205 n. 111. 53) Deutsche Reichstagsakten 16 193 n. 108: „...so sezt man im uf die heil­gen krön keiser Karies des Grossen“; ebenda 199 n. 109:......des ersten Karolus z epter, danach den apfel, donoch ein blos swert, am lesten Karolus cronen ...“; ebenda 189 n. 107: ......aprés la sainte coronne Charlemagne allat querir li v enerable abbeit de Saint Corneil et le portat ...“; vgl. Frensdorff Reichs­insignien 74; Filii tz Insignien und Kleinodien 30; Kugler Reichskrone 87.

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